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CR155 -- Netzsperren reloaded

Heute ist der letzte Mittwoch im Monat und die Eingeweihten wissen, was das heißt. Chaosradio! Das Thema der heutigen Sendung ist Netzsperren Reloaded. Frank Rieger, Constanze Kurz und scusi berichten über die neueren Entwicklungen. Reinhören lohnt sich garantiert.

Aus der Ankündigung:

Die Pläne der Regierung zur Schaffung von Internetsperren beschäftigen uns weiter. Trotzdem die nach dem Zugangserschwerungsgesetz geplanten wirkungslosen Pseudosperren nun vorerst nicht angewandt werden und auch Zensursula keine Stop-Schilder mehr in die Kameras hält, ist das Problem der vermurksten Internetregulierung dennoch nicht vom Kabinettstisch.

Derweil rückt die neue Front der Sperrapologeten in Gestalt von Censilia Malmström aus Brüssel an. Und nebenbei verhandelt die EU-Kommission in geheimen Treffen den internationalen Anti-Piraterie-Vertrag ACTA, der ebenfalls Netzsanktionen beinhaltet, da Diensteanbieter für die Inhalte auf ihren Plattformen verantwortlich gemacht und Internetsperren für Nutzer vorgesehen werden sollen.

Tag der Informatik 2010

Schülerinnen und Schüler aufgepasst! Habt Ihr Interesse an den Hintergründen der Informatik? Dann besucht am Samstag die Uni Jena. Zum Tag der Informatik 2010 erzählen euch Professoren aus der Fakultät für Informatik sowie Fachleute aus der Praxis Details aus deren täglicher Arbeit. Die Themen umfassen Biometrie, Geometrie und die Diagnose technischer Systeme. Zum krönenden Abschluss wird es dann eine Podiumsdiskussion geben. Experten vom CCC, aus der Informatik und der Jurisprudenz diskutieren, ob die Informatik zum Totengräber der Privatsphäre wird. Es klingt spannend. Ich würde mich freuen, wenn sich am Samstag zwischen 11 und 15 Uhr viele aufraffen und in den Hörsaal 4 am Ernst-Abbe-Platz kommen. Viel Spass bei der Veranstaltung.

Zweiter Tag des 26C3

Den Großteil des Tages verbrachte ich entweder am Rechner oder im Gespräch mit diversen Leuten. Weiterhin habe ich versucht herauszufinden, warum mein Tor-Brückenserver nahezu keine offenen Verbindungen mehr hat.

Der erste interessante Vortrag des Tages war Vier Fäuste für ein Halleluja von fefe und erdgeist. Die beiden zeigten jede Menge kaputten oder kranken Code. Der Saal selbst war brechend voll. Nick Farr spielte zu Anfang den Platzanweiser und verteilte selbst die Stehplätze. Ich sass leider sehr ungünstig (auf der Bühne) und konnte die Zeilen nur mit Mühe entziffern. Daher liess ich mich von den Worten der beiden mitreißen. Als sie die Folien vorbereiteten, sassen die beiden in meiner Nähe und hatten da schon sichtlich Spass. Auf der Bühne setzte sich das nahtlos fort. Ich werde mir jedoch das Video in Ruhe anschauen müssen, um in Ruhe einen Blick auf den präsentierten Code zu werfen.

Direkt danach sprachen Constanze Kurz und Frank Rieger von der Verhandlung zur Vorratsdatenspeicherung. Die beiden waren vor Ort und Constanze sprach vor den Richtern als Gutachterin. Die beiden führten nochmal das aus, was man bei Netzpolitik als Twitter-Ticker nachlesen kann. Beide stellten ihre Argumentationslinien vor und machten klar, dass sich der CCC als Ganzes um eine fundierte, strukturierte Darstellung bemüht hat. Nach allem, was man herauslesen kann, ist das sehr gut gelungen. Die Vertreter der Bundesregierung hatte keinerlei Gegenargumente. Die Polizeivertreter konnte ebenfalls weder durch ein gut gewähltes Beispiel noch durch Argumente überzeugen. Das entsprach meinem Eindruck aus der Ferne. Generell haben die Befürworter bisher nicht durch Argumente, sondern durch Bashing geglänzt. Der Vortrag war sehr gut und anschaulich. Auch das Publikum war mitgerissen. Ich fand es schade, dass am Ende keine Zeit mehr für Fragen oder Kommentare eingeräumt wurde. Ich denke, der eine oder andere hätte sich gern gemeldet.

Die Drachen rufen

Übermorgen ist es wieder soweit. Der CCC läd zum 26C3. Ab dem 27. Dezember treffen sich Hacker aus aller Welt im bcc in Berlin, um zu lauschen, diskutieren, hacken und Spass zu haben. Der Fahrplan sieht recht stabil aus. Wobei sich gerade mein Vortrag verschiebt. Wahrscheinlich findet der schon am ersten Tag um 12:30 Uhr statt.

Für alle, die es nicht nach Berlin schaffen, gibt es Dragons everywhere. An verschiedenen Orten rund um die Welt gibt es Beamer, WLAN etc. und Interessierte können sich dort treffen. In Jena findet das Treffen im Cafe Wagner statt.

Von woauchimmer ihr zuseht oder kommt: Ich wünsche viel Spass auf dem 26C3.

Weltweite Zensur und Überwachung

Am letzten Wochenende fanden in Dresden die Datenspuren statt. Ich hielt dort zusammen mit Konrad Schöbel den Vortrag Eine Zensur findet statt. Wir erzählten ein wenig aus der Welt der Zensur. Die Unterlagen zum Vortrag findet ihr im AnonWiki (PDF, 1,8MB) oder auf der Vortragsseite bei den Datenspuren. Weiterhin haben wir eine Wikiseite zur weltweiten Zensur geschrieben. In der findet ihr alle Länder wieder und noch einige mehr. Wenn du mehr zu einzelnen Ländern weisst, schreibe es einfach mit dazu.

Heute fand ich noch ein recht interessantes Interview mit dem Gründer der OpenNet Initiative. Er erzählt einiges zu weltweiter Zensur und Überwachung. Viel Spass beim Lesen.

Datenspuren 2009 in Dresden

Anfang Oktober ist es wieder soweit. Zum einen werde ich von einem Professor zum Thema Gruppentheorie befragt und zum anderen finden in Dresden wieder die Datenspuren statt. Die Veranstaltung des C3D2 stehen in diesem Jahr unter dem Motto Hands off – Privacy on! Finger weg von unseren Grundrechten und Hand anlegen um unsere Privatsphäre zu schützen. Es gibt zahlreiche interessante Vorträge zu Zensur, Wikileaks, Anonymität und vielem anderen. Im Fahrplan sind alle Veranstaltungen aufgelistet. Ich werde zusammen mit Konrad eine kleine Rundreise durch die zensierte Welt unternehmen, d.h. wir erzählen euch, in welchen Ländern wie gefiltert wird, welche Technik zum Einsatz kommt etc.

Kommt also zahlreich nach Dresden und erzählt auch euren Freunden von der Veranstaltung. Die andere Sache werde ich wohl allein bestreiten müssen. ;-)

Lebe wohl, Fravia

Vor vielen Jahren lief ich auf einem Chaos Communication Congress ziellos durch die Vorträge und blieb schließlich bei einem stehen, der von der Suche im Internet handelte. Je länger ich dem Vortragenden lauschte, desto faszinierter war ich. Er bot eine unglaubliche Fülle von Möglichkeiten, Informationen, Bücher, Bilder etc. im Netz zu finden. Das Konferenzprogramm verriet mir auch den Namen des Vortragenden: Fravia.

Über die Jahre wurde seine Webpräsenz ein treuer Begleiter. Sie bot immer wieder neue Hinweise und Tipps zur Suche. Die wenigen Vorträge, die ich von ihm erlebte, waren jedes Mal eine Inspiration. Gegen Ende letzten Jahres wies mich Maddi darauf hin, dass Fravia erkrankt ist. Nach kurzzeitigen positiven Meldungen war dann Ende April keine Hoffnung mehr. Heute schreibt Don Quijote im Forum:

The day has come, and it is today.
This morning he closed his eyes.
+Fravia is crossing the Sanzu River.

Dear friends, let us help to keep (t)his flame burning, at least for the coming 23 years!

RIP, Fravia

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