Was machst du, wenn du Tor auf deinem Rechner
installieren willst und weder Rootrechte noch Compiler etc. zur
Verfügung hast? Der einfachste Weg führt über bereits kompilierte
Pakete. Auf der Downloadseite für
Unix/Linux werden Pakete für verschiedene Betriebssysteme
angeboten. Du könntest beispielsweise die Debianpakete
herunterladen. Neben Tor benötigst du in der Regel noch libevent. Sind beide
Dateien auf deinem Rechner kannst du sie entpacken:
ar x libevent1*.deb
tar xfz data.tar.gz
ar x tor*.deb
tar xfz data.tar.gz
Danach findest du im aktuellen Verzeichnis drei neue
Unterverzeichnisse namens etc/, usr/ und
var/. Das Unterverzeichnis usr/sbin/ enthält
die ausführbare Datei. Diese kannst du mittels
LD_LIBRARY_PATH=usr/lib/ usr/sbin/tor
starten. Achtung: Die obigen Pfadangaben sind alle
relativ. Eventuell musst du diese noch etwas anpassen.
Es gibt noch andere denkbare Wege wie beispielsweise Tor statisch
zu kompilieren, auf den Rechner zu bringen und dann zu starten. Der
obige gefällt mir aus jetziger Sicht am besten.
Viel Spass mit Tor
Der Verlag O’Reilly wies mich diese Woche darauf hin, dass es seit einiger Zeit das Buch Umsatteln auf Linux
gibt. Im Januar erschien es in der zweiten Auflage und ist für knapp 35 Euro zu haben. Aus der Beschreibung:
Vielleicht hat Ihr Arbeitgeber beschlossen, seine PC-Infrastruktur auf Linux umzustellen. Vielleicht möchten Sie auch zuhause endlich auf Linux umstellen, von dem Sie so viel Gutes gehört haben: Es ist sicherer, nicht so teuer, stabiler ... Wenn Sie es nur nicht so einschüchternd fänden! Bei aller Computererfahrung wieder ganz von vorne anfangen? “Wo ist denn mein Laufwerk C:\?” - “Hilfe, gibt es hier einen Dateimanager?” - “Das sieht ja alles so anders aus!”... Keine Sorge, Dieter Thalmayr nimmt in Umsatteln auf Linux den Umsteiger an die Hand und begleitet ihn in eine neue, faszinierende Welt. Er zeigt die Entsprechungen von Programmen und Arbeitsabläufen, vermittelt Hintergrundwissen und warnt vor Missverständnissen und Fallstricken.
Einen Einblick in das Buch gibt das Probekapitel Installation zum Lesen. Die Zielgruppe sind hier eindeutig Ein- bzw. Umsteiger. So versucht das Kapitel sich in einer einfachen, leicht verständlichen Sprache. Beim Überblättern sah ich, dass Thalmayr auf verschiedene Aspekte des Hardwarekaufs eingeht und auch die Installation immer mit Abbildungen von verschiedenen Installern bestückt. Somit könnte ich mir gut vorstellen, dass es für einen Einsteiger gut tauglich ist.
Mit den folgenden Beiträgen will ich euch eine kleine Anleitung geben, wie I2P zu installieren und zu benutzen ist. Vielleicht findet ihr Gefallen an der Software und nutzt diese in Ergänzung zu Tor bzw. anderen Anonymisierern.
Auf der Webseite des Projektes prangt ein großer Download-Knopf. Die entsprechende Seite bietet euch eine EXE-Datei sowie zwei tar.bz2-Archive an. Wer es ganz aktuell haben will, kann sich auch die Quellen per CVS herunterladen. Unter Windows ladet ihr die EXE-Datei herunter und führt sie aus. Linux- und Macnutzer können die Datei ebenfalls herunterladen. Hier müsst ihr die Installation dann manuell mit dem Befehl java -jar i2pinstall.exe starten. Voraussetzung ist das Vorhandensein der Java Virtual Machine.
Die beiden tar.bz2-Dateien dienen entweder zur Installation ohne grafische Oberfläche oder sind reiner Quellcode. Der Quellcode muss mittels ant dist übersetzt werden und kann dann wie unten beschrieben installiert werden.
Nachdem ihr den grafischen Installer gestartet habt, begrüßt euch ein Fenster. Dort steht die aktuelle Versionsnummer sowie ein paar andere Hinweise. Der Next-Button bringt euch zu den Lizenzinformationen. Diese sind bei I2P etwas verwirrend. Denn Teile der Software sind Public Domain, andere GPL. Dazu kommt noch die BSD-Lizenz, MIT-Lizenz und andere. Ein Klick auf Next bringt dann den Dialog zur Auswahl des Installationspfades zum Vorschein. Unter Windows ist C:\Programme\i2p voreingestellt und unter Linux $HOME/i2p. Wenn ihr den richtigen Pfad eingestellt habt und auf Next klickt, beginnt sofort die Installation.
Unter Windows könnt ihr nun noch bestimmen, in welchen Menüs und Desktops Icons angelegt werden und die Installation ist abgeschlossen.
Bei der “kopflosen” Installationsvariante wird lediglich das Archiv entpackt. Innerhalb des Verzeichnisses i2p befindet sich ein Shellskript, welches mit dem Befehl sh postinstall.sh gestartet wird. Dieses setzt ein paar Dateirechte um und führt am Ende ./i2prouter start aus.
Nun läuft I2P auf eurem Rechner. Prüfen könnt ihr das, indem ihr die Adresse http://localhost:7657/ im Browser aufruft. Ihr solltet dann eine Seite mit Informationen und anderem sehen. In den folgenden Beiträgen werde ich dann weitere Details zur Benutzung beschreiben.