Der diesjährige 35. Chaos Communication Congress ist leider schon wieder vorbei. In den Leipziger Messehallen fanden sich 17.000 Hackerinnen und Hacker zusammen, um Vorträgen zu lauschen, neue Ideen zu probieren, zu hacken oder einfach eine schöne Zeit zu haben.
Ich hatte das Vergnügen zusammen mit Kristin Pietrzyk einen Vortrag zu halten: Unter findet ihr einen Mitschnitt. Viel Spaß beim Anhören.
Die jüngsten Veröffentlichungen zeigen, dass sich Menschen, die sich für Verschlüsselung interessieren, von der NSA überwacht werden. Einige Leute fragten mich heute, ob sie das denn auch betrifft und natürlich frage ich mich, ob ich auch betroffen sein könnte. Was habe oder hatte ich mit Tor zu tun?
- Ich stieß ungefähr im Jahr 2003 auf Tor und nutze es seitdem in unterschiedlichen Intensitäten.
- Ich übersetzte einen Großteil der Webseite ins Deutsche.
- Hier im Blog stehen immer mal wieder Beiträge zu Anonymität und Tor.
- Mittlerweile gibt es die dritte Auflage meines Buches Anonym im Netz.
- Ich gehöre zum Vorstand von TorServers.net, einem Betreiber von Tor-Relays.
- Ich half, eine Seite mit Fragen und Antworten zu Tor aufzubauen und moderiere dort.
- Schließlich betreibe ich Anonymisierungsdienste.
Werde ich nun überwacht? Ich weiß es nicht. Aber die obige Liste lässt mich nicht unbedingt ruhiger schlafen.
Moritz Bartl, der Gründer von Torservers.net, kann einen ersten großen Erfolg feiern. Die amerikanische Organisation Access Now unterstützt das Projekt über ein halbes Jahr mit 10.000 US-Dollar. Damit plant TorServers.net weitere Tor-Server zu betreiben und Nutzern in Zensurstaaten freie Informationen zur Verfügung zu stellen.
TorServers.net entstand aus der Überlegung, dass es zu wenige schnelle Tor-Server gibt. Binnen kurzer Zeit gelang es Moritz Bartl einige schnelle Server zur Verfügung zu stellen. Mit der Förderung steht das Projekt nun weiter auf stabilen Beinen. Ich wünsche TorServers.net auf jeden Fall weiter viel Erfolg.