Kai Raven ist durch den Schnee gestapft und hat einige Fotos gemacht. Auch wir haben in den letzten Wochen viel Schnee erlebt.
Der erste Schnee kam für uns am 19. Dezember. Wir waren gerade einkaufen, als der Schneefall begann. Innerhalb kürzester Zeit war alles weiß. Wir sind dann schnell wieder zurück in unser Hotel gefahren. Denn der Straßenzustand verschlechterte sich dramatisch. Auf dem Bild sieht man Florian durch den Schnee laufen. Ich war dann etwa zehn Minuten später wieder am selben Fleck. Da waren die Spuren im Schnee wieder zugeschneit.
Interessant für mich war das ab der ersten Schneeflocke unglaublich viele Fahrzeuge mit Schneeschieber unterwegs waren. Diese säubern nicht die großen öffentlichen Straßen, sondern Privatwege, Parkplätze und kleine Straßen. Dadurch waren innerhalb kürzester Zeit nach dem Ende des Schneefalls diese Orte wieder befahrbar. Die großen Straßen wurden von größeren Fahrzeugen beräumt und die Lage war hier schnell wieder unter Kontrolle.
Wir machten uns auf in den Ringwood State Park. Dieser liegt an der Grenze zwischen New Jersey und dem Bundesstaat New York. Den größten Teil durchquerten wir nur mit dem Auto und hielten dann in Ringwood Manor an. Dies ist ein Gutshaus mit einem weitläufigen Grundstück. Wir liefen zunächst ein wenig durch den Schnee und entdeckten dann einen kleinen Rodelhang. Dort fanden sich eine Handvoll Familien mit ihren Kindern ein. Diese testeten dort ihre Schlitten und Snowboards. Wir hatten natürlich nichts dergleichen dabei. Beim Zuschauen boten uns dann gleich zwei Familien ihre Schlitten zur temporären Nutzung an. Florian wollte das Angebot jedoch nicht annehmen und so blieb es beim Zuschauen. Später wanderten wir noch weiter durch die Schneelandschaft. Florian freundete sich mehr und mehr mit dem Schnee an bis er sich entschied, in den Schnee zu springen:
Im Verlauf der nächsten Tagen stiegen die Temperaturen dann von -14°C auf +18°C an. Der Schnee war natürlich dann weg. Erst bei unserer Abreise fiel die Temperatur auf -11°C und es kam wieder zu leichten Schneefällen.
Zurück in Deutschland musste ich am Sonntag dann ein paar hundert Kilometer durch Schneefälle fahren. Es war sehr interessant, die Fahrkünstler zu beobachten. Besonders ein französischer Zeitgenosse trug zur Belustigung bei. Bei der Autobahn in der Nähe von Chemnitz gibt es eine leichte Steigung und dort staute sich der Verkehr. Da ich unterwegs schon einige Unfälle gesehen hatte, dachte ich, dass dort jemand wieder aus der Bahn geraten ist. Umso größer war das Erstaunen beim Vorbeifahren. Derjenige fuhr mit seinem BMW mit großem Einsatz des Gaspedals den Berg hinaus. Durch den Hinterradantrieb des Fahrzeugs schlingerte das Auto hin und her, während alle anderen Fahrzeuge recht souverän an ihm vorbei zogen. Vielleicht hätte ihm mal jemand raten sollen, den Fuß vom Gas zu nehmen.
Zum Abschluss noch eine Impression aus dem Ringwood Manor:
In zwei Wochen steht es wieder an, das traditionsreiche Indy 500. Neben dem Formel-1-Rennen in Monaco und dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans gehört das zu den weltweit bekanntesten Motorsportveranstaltungen. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich bei meinem Besuch in Indianapolis es versäumt habe, die Rennstrecke zu besuchen. Damals habe ich meine Zeit in der Bibliothek der Purdue University verbracht und Übungsaufgaben gelöst.
Die Karte erinnerte mich wieder an den Besuch der Stadt. Im Vordergrund der Ansicht ist der White River Park. Er ist von der Innenstadt aus leicht zu erreichen. Damals vermisste ich dort Bäume oder Sträucher, die Schatten geben. Nahezu das komplette Gelände lag in der Sonne. Das machte das Schlendern durch den Park sehr anstrengend. Aber viele Amerikaner schlendern höchstens mit dem Wagen. Insofern hat das wahrscheinlich noch niemand bemerkt.
Ich erinnere mich noch gut, wie ich auf den Parkplatz der Herberge fuhr. Direkt gegenüber stand ein Parkplatz, auf dem nachts etwa 200 Lastwagen parkten. Als ich das sah, schrieb ich ruhige Nächte ab. Obwohl mein Zimmer direkt in Richtung des Parkplatzes lag, bekam ich von dem Trubel nichts mit. Denn entgegen sonstiger Erfahrungen mit US-Herbergen waren die Fenster gut isoliert. Das Lauteste war der Lüfter der Klimaanlage.
Wenn ihr der Artikel im Blog erscheint, bin ich gerade mit Heidi und Florian auf dem Weg in den wohlverdienten Urlaub. Dieses Jahr war, wie eigentlich auch die anderen Jahre, von Arbeit und Studium geprägt. Das heißt tagsüber in die Uni gehen, lernen, Hausaufgaben machen, später dann Seminare vorbereiten, an Servern rumwerkeln etc. Dazu kam in diesem Jahr noch mein Buch “Anonym im Netz”.
Ich habe praktisch von Juli bis Oktober nichts anderes gemacht als zu schreiben bzw. über die Ausgestaltung der Kapitel nachzudenken. Das Niederschreiben der Gedanken ist wirklich harte Arbeit. In der Regel schaffte ich so um die zwei Seiten pro Tag. Zu besten Zeiten waren es mal fünf oder sechs. Danach fühlte ich mich auch total ausgelaugt. Ähnlich geht es mir nach einer Woche Seminar. Da ist man dann körperlich und geistig auch ziemlich fertig.
Kaum war die Arbeit am Buch bekam Florian Zähne, was für uns eine recht schlaflose Zeit und für mich fehlende Erholung bedeutete. Danach begann die Uni wieder. Alles in allem brauche ich jetzt mal ein wenig Erholung. Daher beschlossen wir, Weihnachten auswärts zu feiern. Dies gibt mir auch die Möglichkeit, Florian mal mehr als zwei Stunden am Tag zu sehen und mich mit ihm zu beschäftigen.
Nach unserem Urlaub muss ich mir noch ein paar Gedanken zu meinem Vortrag beim 24C3 machen, um dann in Richtung Berlin aufzubrechen. Leider kann ich nicht den kompletten Kongress genießen, sondern komme später an, um eher wieder abzureisen. Denn zu Silvester gibt es gleich nochmal Urlaub (den zweiten in diesem Jahr). Wir werden in eine Jugendherberge fahren und dort mit einigen Freunden ins neue Jahr hineinfeiern.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich wünsche euch allen ein paar geruhsame Weihnachtsfeiertage und auch einen guten Start in das neue Jahr. Gleichzeitig würde ich mich freuen, den einen oder anderen beim 24C3 zu treffen.