Anfang März 2018 finden wieder die Chemnitzer Linux-Tage (auch als Onion Service) statt. Traditionell organisiere ich die Keysigning-Party. Die Anmeldung dafür ist abgeschlossen und ich habe eine Grafik für das Web of Trust erstellt:
Nun sind sie wieder vorbei, die Chemnitzer Linux-Tage. Zwei Tage als Linux-Familienfest.
Wie schon im letzten Jahr hatte ich auch dieses Jahr den Aufruf zum Einreichen von Vorträgen verpasst. Daher kam ich hauptsächlich als Besucher. Einige der Vorträge klangen recht interessant und so wollte ich die Zeit nutzen, um mir diese anzuhören und Ideen zu sammeln. Doch wie so oft kam alles ganz anders. Ich hielt mich sehr häufig außerhalb der Räume auf, traf eine Menge nette Leute und unterhielt mich über verschiedene Themen. Doch natürlich besuchte ich auch Vorträge (wenn auch meist nur zur Hälfte ):
- Notensatz mit Lilypond für den Hobbymusiker
- Kurz nach meinem Eintreffen in Chemnitz hüpfte ich in diesem Vortrag. David Kastrup stellte das Notensatzsystem Lilypond vor. Das erste Beeindruckende war, dass Emacs auch PDF-Dokumente zeigen kann und zwar inline. David meinte später, dass das mit der aktuellen CVS-Variante (Emacs23) geht. Das PDF zeigte Noten zu Kalinka an und David spielte diese live auf seinem Akkordeon. Der Vortrag wurde immer mal wieder durch solche netten Einlagen unterbrochen. Auf diese Weise war er recht kurzweilig, auch wenn ich über Lilypond nahezu nichts lernte.
- Die Telematik im Gesundheitswesen: Was läuft auf Linux in der Arztpraxis?
- Ich erwartete von dem Vortrag ein paar Aussagen zu Linux in der Arztpraxis allgemein und eine Diskussion von Vor-/Nachteilen. Die Vortragende erzählte jedoch (zu) viele Details zur elektronischen Gesundheitskarte. So fasste ich recht schnell den Entschluss, die Räume wieder zu verlassen.
- I2P - anonymous low latency mix network
- Der Vortrag zu I2P interessierte mich natürlich besonders, u.a. deswegen weil ich mit dem Gedanken gespielt hatte, selbst einen zu dem Thema einzureichen. Lars gab einen kurzen Einblick in die Software und die Funktionsweise. Leider war die Zeit zu knapp bemessen, um auf mehr Details einzugehen oder ein praktisches Beispiel zu zeigen. Dennoch waren viele Zuhörer interessiert. Vielleicht konnte so der eine oder andere Nutzer gewonnen werden.
- Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zum Datenschutz: Online-Durchsuchung, Vorratsdatenspeicherung etc.
- Johannes Lichdi gab einen Überblick zu den Aufgaben des Bundesverfassungsgerichtes und zeigte anhand der in den letzten Jahren gefällten Entscheidungen, dass das Gericht keineswegs immer Gesetze kippt, sondern vielmehr die Anwendung verfassungsgemäß auslegt und anderweitig minimal eingreift. Sein Fazit war, dass wir das Bundesverfassungsgericht unbedingt zum Schutz der Grundrechte brauchen und auch selbst viel tun müssen. Als kleines Detail am Rande wurde die Broschüre
Meine Daten gehören mir! Datenschutz im Alltag
(lokale Kopie, PDF, 1,2MB) verteilt. Seite 6 verweist auf mein Buch Anonym im Netz
.
- Git verstehen und nutzen
- Nachmittags wollte ich mir diesen Vortrag noch anhören und hoffte,
etwas Neues zu git zu erfahren. Der
Vortragende glänzte mit fast 80 Folien, welche im wesentlichen
das Tutorial zu git beinhalteten. Hier wäre weniger mehr
gewesen. Auf alle Fälle entstand durch den Vortrag bei mir der Plan,
selbst einen Workshop oder Vortrag dazu zu machen. Die grundlegenden
Ideen zum Ablauf des Ganzen habe ich auch schon im Kopf. Jetzt muss
ich nur noch die nächste Linux-Veranstaltung abwarten ...
- Quo vadis MySQL?
- Wieder ein Vortrag, zu dem ich leider viel zu spät kam. Erkan
Yanar gab einen guten Überblick zum MySQL-Universum. Ich würde mich
sehr freuen, wenn den Vortrag später als Audio zum Nachhören gäbe.
- Analyse und Visualisierung von Daten mit R
- Leider war für mich auch dieser Vortrag ein Fehlschlag. Viele
Folien und wenig Inhalt. Der Vortragende las viele Funktionen von
GNU R vor und am Schluss gab es eine Demo. Diese Übersicht an
Funktionen lässt sich auch von der Einführung zu R oder weitergehender Dokumentation gewinnen. Bei
der Demo wiederum wurden verschiedene Befehle aufgerufen, ohne dass
klar war, was da gemacht wird. Mir wäre lieber gewesen, wenn der
Vortragende nach der Einführung kurz erwähnt hätte, dass
beispielsweise sämtliche klassischen statistischen Funktionen in
GNU R abgedeckt sind (Falls es welche gibt, Ausnahmen
nennen). In einer Demo hätte ich mir dann ein kleines Beispiel
gewünscht, wo kurz die Datenbasis erwähnt wird und dann später der
Vortragende anhand einzelner Befehle die Funktionsweise erklärt. In
dem Vortrag habe ich leider nichts von dem Programm
mitgenommen. Weder wurde mein Interesse geweckt noch war ich
abgestossen.
- Verteiltes
Suchen – Ein aktueller Überblick
- Der letzte Vortrag bei den Chemnitzer Linux-Tagen handelte vom
verteilten Suchen. Daniel Gultsch gab einen kurzen Überblick in das
Suchen allgemein und stellte später einzelne Projekte (YaCy, Lucene, Wikia und weitere)
vor. Dabei kam für mich heraus, dass nur YaCy eine verteilte
Suchmaschine ist. Die meisten anderen Projekte decken nur
Teilaspekte des Suchens ab. Dennoch scheint YaCy nichts für den
normalen Desktop zu sein. Zum einen benötigt das Programm Unmengen
an RAM (unter 512MB geht nichts), CPU und anderen
Systemressourcen. Zum anderen gibt es nach Aussagen des Vortragenden
keine Maßnahmen gegen das Abschalten eines Peers. Der Vortrag selbst
gefiel mir gut. Jedoch glänzten die Folien durch
Rechtschreibfehler. Würden die Chemnitzer Linux-Tage Preise für
Fehler auf Folien verleihen, hätten diese den ersten Platz
sicher. Das fand ich sehr schade, da es mich vom Vortrag ablenkte.
Bei vielen anderen Vorträgen hoffe ich, dass es später die Folien
oder sogar die Audios gibt.
Am Samstagabend stand nun noch das Keysigning auf dem Programm. Ich
hatte vorher die nebenstehenden Hashwerte ausgedruckt. Das sollte
helfen, meine Stimme zu schonen und nicht alle Zahlen/Buchstaben
durch die Halle brüllen zu müssen. Danach gab ich eine kurze
Erklärung zum weiteren Ablauf und Sven bestand auf einem Gruppenfoto.
Schließlich hieß es Aufstellung nehmen. Wir hatten etwa
60 Teilnehmer mit fast 80 Schlüsseln. Ich machte den
Anfang und wanderte von Teilnehmer zu Teilnehmer. Der Marsch ging
sogar recht zügig. Denn viele hatte ich bereits unterschrieben. Auf
dem untenstehenden Foto seht ihr einen Blick in die Menge:
Mir haben die Chemnitzer Linux-Tage in diesem Jahr wieder sehr viel
Spass gemacht. Auch wenn die von mir gewählten Vorträge eher
Mittelmaß waren. Dafür entschädigt die nette Atmosphäre und die
perfekte Organisation. Für mich ist das wirklich wie ein
Familientreffen der Linuxfreunde und ich freue mich schon auf
nächstes Jahr.
Die Chemnitzer Linux-Tage 2009 kommen langsam wieder näher. Wer sich im März zu Linux und Co. informieren will, sollte sich das Wochenende unbedingt freihalten. Ich werde wieder die Keysigningparty organisieren. Wenn du daran teilnehmen willst, sende mir den Fingerprint (oder mindestens die Key-ID) deines PGP-Schlüssels. Der Schlüssel sollte auf einem Keyserver verfügbar sein. Ich werde den mit in die Liste der Teilnehmer aufnehmen und du kannst dann, ausgerüstet mit Stift, Ausdruck der Liste und einem Ausweisdokument, am Keysigning teilnehmen.
Viel Spass euch bei den Chemnitzer Linux-Tagen
Du bist am 2008-12-12 in Zürich und nutzt GnuPG (bzw. ein anderes OpenPGP-kompatibles Programm)? Dann nichts wie hin zur Keysigning-Party. Um 19:00 Uhr treffen sich Interessierte im Campus Zentrum der ETH und stärken ihr Web of Trust. Auf einer Infoseite sind alle Details zur Teilnahme beschrieben. Viel Spass beim Treffen und Unterschreiben!
Es ist nicht mehr weit, dann startet in Magdeburg der gleichnamige Open-Source-Tag. Es gibt dort viele interessante Vorträge rund um Freie Software. Ihr erfahrt Neues über LaTeX und OpenOffice, lernt wie man sicher mit Tor und GnuPG kommuniziert, wie man mit GNU R Statistiken erstellt und vieles mehr.
Ich habe unter anderem das Keysigning übernommen. Falls ihr teilnehmen wollt, schickt mir euren Schlüssel bzw. die Key-ID per E-Mail und ladet euch dann die Liste der Teilnehmer herunter. Weitere Anwesiungen gibt es dann vor Ort.
Ich wünsche allen viel Spass beim Magdeburger Open-Source-Tag!
Letzten Montag war die Deadline für die Keysigningparty bei den Chemnitzer Linux-Tagen. Ich bereite dann in der Regel eine E-Mail an alle Teilnehmer vor. Darin steht, was genau zu tun ist, wo wir uns treffen und ähnliche Details. Als ich die E-Mail nun abschickte, erhielt ich u.a. diese nette Fehlermeldung zurück:
<abc@example.org>: host nospamproxy.2im.de[85.183.242.56] said: 554-This email
was rejected because it violates our security policy 554 Found unwanted
words in body: enlarged, Viagra (in reply to end of DATA command)
Das führte bei mir zu einiger Verwunderung. Denn die E-Mail war in deutscher Sprache verfasst und auch Viagra kam meiner Meinung darin nicht vor. Ein Blick auf meine Signatur enthüllte jedoch das Rätsel:
In a perfect world... spammers would get caught, go to jail, and share a cell
with many men who have enlarged their penisses, taken Viagra and are looking for
a new relationship.
Eine der größten Veranstaltungen zu GNU/Linux beginnt in etwas mehr als einem Monat: die Chemnitzer Linux-Tage. Dieses Mal wird am ersten Wochenende im März das zehnjährige Jubiläum begangen. Wie all die Jahre zuvor, gibt es eine Reihe interessanter Vorträge und Workshops. Nach dem erfolgreichen Test im letzten Jahr bieten die Organisatoren auch dieses Mal einen Workshop on demand an, d. h. wenn du gern einen Workshop zu einem bestimmten Thema hättest, meldest du diesen an und wenn sich ein Kundiger findet, hält er diesen mit dir. Ich habe im letzten Jahr einen solchen Workshop zu Tor geleitet. Er ist mir in guter Erinnerung geblieben, da ich mit wenigen Leuten detailliert auf deren Fragen eingehen konnte.
“Meine” Veranstaltung ist, wie fast jedes Jahr, das Keysigning. Falls noch nicht geschehen, solltet du dich anmelden, in dem du die KeyID oder den Schlüssel selbst an mich sendest. Ich nehme diesen dann mit in die Liste der Teilnehmer auf. Zum Keysigning bringst du dann einen Ausdruck der Liste, deinen Ausweis sowie einen Stift mit und folgst meinen Anweisungen. ,;-)
Ich wünsche euch viel Spass bei den Chemnitzer Linux-Tagen!