Ich sinniere schon seit einiger Zeit, wie ich ausgehende E-Mails weitgehend automatisch verschlüsseln kann. Vor längerer Zeit stiess ich dabei auf das Perlskript von Martin Grandrath. Auf der Seite ist gut beschrieben, wie das einzurichten ist. Das problem am Skript ist die relativ lange Startzeit. Es vergehen in der regel mehrere Sekunden bis mutt einsatzfähig ist.
Vor kurzem unterhielt ich mich mit Jörg Sommer darüber. Er hat eine Lösung mit zsh-Mitteln gebastelt. Diese ist zudem noch wesentlich schneller als die obige Variante:
#!/bin/zsh
hook_name=send-hook
blacklist_file=$HOME/Mail/crypt_blacklist
output_file=$HOME/Mail/crypt_hook_list
setopt extendedglob
gpg_dump=( ${(f)“$(gpg --list-keys --with-colons)”} )
# filter out lines without @
people=( ${(f)"$(for line in ${(M)gpg_dump:#(pub|uid):*@*}; do
print ${“${(@s.:.)line}”[10]}; done)"} )
typeset -a -U addresses
# possible bad lines:
# • email@example.com -- only an address
# • name (<…>)
addresses=( ${${people%>}##*<} )
[[ -r $blacklist_file ]] &&
addresses=( ${addresses:#${(j:|:)~${${(f)"$(<$blacklist_file)"}:#\#*}}} )
print -l "$hook_name\t~A\tunset crypt_autoencrypt" \
"$hook_name\t'~t \""${(j:|:)addresses//./\\\\.}"\"'\tset crypt_autoencrypt" \
> $output_file
Was macht das Skript? Anfangs werden zunächst ein paar Variablen festgelegt und das erweiterte Globbing der zsh eingeschalten. In der Variable gpg_dump wird alsdann die Ausgabe von gpg --list-keys --with-colons gespeichert. Nun folgt ein wenig zsh-Magic. Die Anweisung hinter people entspricht in etwa der Shellzeile awk -F: ‘/^(pub|uid)/ { print $10 }’ gpg_dump, d.h. dort liegen dann alle E-Mail-Adressen, die auf den Schlüsseln angegeben waren. Schließlich wird für alle Adressen auf der Blackliste ein enstprechender Eintrag erzeugt und die Konfiguration in die Variable output_file geschrieben.Die Adressen in der Blackliste werden entfernt. Was übrig bleibt, schreibt das Skript in Datei, deren Name in output_file gespeichert ist. Dabei muss man beachten, dass mutt nicht unendlich viele Einträge akzeptiert. Es scheint eine Begrenzung irgendwo bei 200 Einträgen zu geben.
Das ist aus meiner Sicht eine gute Alternative zu Martins Skript. Solltet ihr Anmerkungen, Fragen, Kommentare haben, schreibt mir es unten rein oder schreibt direkt eine E-Mail an Jörg.
Update: Eine Zeile im Beitrag war ungenau formuliert. Nach einem Hinweis von Jörg habe ich das verbessert.
Beim Schlendern durch eine Bücherei fiel mir gestern, das quasi druckfrische Buch “zsh -- Die magische Shell” auf. Seit einiger Zeit schrieben Julius Plenz und Sven Guckes daran und seit etwa einer Woche ist es im Handel erhältlich.
Im Buch geht es natürlich um die beste Shell der Welt, die zsh. Auf sechs Kapiteln in insgesamt 200 Seiten wird (hoffentlich) alles Wissenswerte gesagt. Hoffentlich deswegen, weil ich das Buch noch nicht komplett gelesen habe. Sobald ich durch bin, werde ich sicher eine Rezension dazu schreiben.
In der Einleitung finden sich kurze Hinweise zur Installation, Konfiguration und zum Prompt. Das zweite Kapitel beschäftigt sich dann mit dem effizienten Arbeiten. Es werden Aliase, Shell-Funktionen und Expansionen erklärt. Der Name des dritten Kapitels “Dateien, Ausgaben und Programmaufrufe” ist selbsterklärend. Kapitel 4 erklärt die interaktive Verwendung und Kapitel 5 das Skripting. Das letzte Kapitel des Buches beschreibt, wie Completions und Widgets selbst geschrieben werden können.
Ich bin sehr gespannt und freue mich, das Buch zu lesen.
Ich habe in einem Verzeichnis verschiedene Dateien:
jens@tacop:~/ > ls
abc.bar+bar abc.bar+foo abc.foo+bar abc.foo+baz abc.foo+foo
Nun möchte ich alle Dateien löschen, die vor und nach dem + das gleiche Wort haben, in dem Beispiel also abc.bar+bar und abc.foo+foo. Ich hatte die Hoffnung, dass das die zsh von Haus aus können könnte. Auf der Mailingliste zsh-users erhielt ich die erlösende Antwort:
rm *(e:’[[ $REPLY = abc.(#b)(???)+(???) ]] && [[ $match[1] = $match[2] ]]’:)
Wie kann man alle versteckten Dateien mit den Mitteln der zsh in den Ordner foobar kopieren? Ganz einfach: cp $HOME/.*(.) /foobar.
Wie kann man auch die versteckten Ordner mit Inhalten in das Verzeichnis foobar kopieren? Auch das ist einfach: cp $HOME/.*~$HOME/(.|..)(^@) /foobar.
Wer kennt nicht das Problem, wenn man ein deutsches Tastaturlayout nutzt. Da gibt man den Pfad /usr/share7foo ein und, schwupps, schon hat sich eine 7 in die Angabe verirrt. Es wäre schön, wenn die Shell diese 7 zu einem Slash korrigieren würde. Auf der Mailingliste zsh-users wurde dazu folgende Lösung präsentiert:
function _7slash {
local noseven=${words[CURRENT]//7/\/}
if [[ $words[CURRENT] != $noseven ]]
then
compadd -U -X ‘Correct 7 to /’ -f $noseven
fi
}
Das Ganze wird mit zur Completion hinzugefügt und kann sofort genutzt werden. Die Funktion ersetzt dann jede 7 zu einem Slash. Eventuell wäre es sinnvoll, da noch etwas mehr Logik reinzustecken und so offensichtliche Fehlersetzungen auszuschließen.
Wer von euch die beste Shell der Welt einsetzt und Fragen bzw. Kommentare hierzu hat, kann diese im IRC austauschen. Das gibt es doch schon lange
, werden einige sagen. Die Neuerung ist der deutschsprachige Kanal #zsh.de auf irc.freenode.net. Also wer schon sich zur zsh in deutscher Sprache austauschen will, ist dort herzlich willkommen.