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Ist AES gleich XOR?

Ordentliche Kryptogrpahie scheint immer noch nicht so einfach zu sein. Heise Security fand eine Festplatte, die mit AES-Verschlüsselung wirbt. Ein genauer Blick auf die verschlüsselten Daten zeigte jedoch anderes.

Die untersuchte Festplatte ist eine Easy Nova Data Box PRO-25UE RFID. Nach Angaben des Herstellers funktioniert sie bei allen gängigen Betriebssystemen ohne zusätzliche Treiber. Die Analyse der Platte zeigte zum einen, dass es Bereiche gab, die mit Nullbytes beschrieben waren. Dadurch weiß ein Angreifer, wo er nach verschlüsselten Daten suchen muss. Optimalermeise sollte ein Angreifer nur zufällige Daten auf der kompletten Festplatte sehen. Die gängigen Festplattenverschlüssler machen das meines Wissens auch so.

Einen ersten Schreck bekamen die Forscher, als sie die Verteilung abdruckten. Anstatt annähernder Gleichverteilung sah man Muster und ein tieferer Blick in die verschlüsselten Daten eröffnete schockierendes. Von einer auch nur AES ähnelnden Verschlüsselung war nichts zu finden. Stattdessen waren die Daten mit XOR in 512 Byte-Blöcken “verschlüsselt”. Damit ist die Zurückgewinnung der Daten natürlich einfach.

Die Mitarbeiter von Heise setzten sich daraufhin mit dem Hersteller des Controller Chips, Innmax, in Verbindung und dieser bestätigte, dass er momentan einen “proprietären Algorithmus” einsetzt. Ein neuer, verbesserter Controller ist in Arbeit. Dieser soll wohl dann auch wirklich AES können.

Offensichtlich ist nicht überall, wo AES draufsteht auch AES drin. Das Beispiel zeigt auch mal wieder, die Wichtigkeit Freier Software. Denn die klassischen Verschlüssler, wie GnuPG, Truecrypt, dm-crypt und noch weitere haben den Quellcode offengelegt. Jeder kann sich diesen anschauen, verändern und bei eventuellen Fehlern laut aufschreien.

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