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Nachbetrachtung zur ersten Mahnwache in Jena

Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung (VDS) organisiert seit einiger Zeit Mahnwachen gegen die VDS. Die Idee entstand bei der Piratenpartei Hessen. Neben Informationen zur geplanten Vorratsdatenspeicherung wird eine Schweigeviertelstunde abgehalten. Die erste Mahnwache wurde in Frankfurt/Main abgehalten und mittlerweile kommen weitere Städte hinzu. Gestern war das erste Mal in Jena. Die Mahnwache wurde auch von der Piratenpartei organisiert.

Im Vorfeld teilten die Veranstalter einige Flyer aus. Ansonsten bekam ich wenig weitere Werbung für die Veranstaltung mit. So war ich sehr gespannt, wieviele Teilnehmer da sein würden. Zu meinem Erstaunen hatte sich eine Gruppe von ca. 30 Leuten eingefunden. Später kamen vereinzelt weitere hinzu, so dass ich das Maximum an Beteiligung auf etwa 40 Menschen schätze. Beim Eintreffen bemerkte ich gleich jemanden, der fleißig fotografierte. Er machte auch vor Einzelaufnahmen der Teilnehmer nicht halt. Sowas wirkt auf einer Veranstaltung gegen Überwachung und für den Schutz der Privatsphäre natürlich etwas merkwürdig. Auch später hielt er weiter drauf und keiner der Beteiligten wurde um Erlaubnis gefragt. Einige, die das störte, versuchten sich auch offensichtlich von der Kamera wegzudrehen.

Das Hauptanliegen der Aktionen gegen die VDS ist aus meiner Sicht die Bürger zu informieren und zu sensibilisieren. Hierfür eignet sich der Jenaer Marktplatz als Veranstaltungsort derzeit recht schlecht. Denn aufgrund von Bauarbeiten kommt man schlecht auf den Platz. Weiterhin ist der Markt auch in der Woche kaum belebt. Wir regten an, eine eventuelle folgende Mahnwache in die Johannis- oder Löbderstraße zu verlegen. Beides sind Einkaufsstraßen und Wege von/zum ÖPNV. Man trifft also traditionell auf viele Menschen. Weiterhin gab es von seiten der Organisatoren keine Aktion in Richtung der Vorbeilaufenden. Jan Huwald als Verantwortlicher der Piratenpartei entdeckte ich erst nach längerem Suchen irgendwo im Hintergrund. Der Campingtisch mit Infomaterial stand in mitten der Gruppe. Wer also an Informationen kommen wollte, musste sich durch eine Gruppe Jugendlicher wühlen. Aus meiner Sicht wäre es besser, wenn hier ein paar Leute als “Kontaktpersonen” benannt werden und versuchen, mit Passanten zu sprechen. Gestern hat außer den Teilnehmenden leider kaum ein Fremder von der Aktion etwas mitbekommen.

Die eigentliche Mahnwache begann mit einer kurzen Ansprache von Jan. Danach meinte eine zweite Person, dass sie es schade fände, dass zwei Veranstaltungen mit dem gleichen Thema zur selben Zeit stattfinden und er anregt, dass sich das in Zukunft ändert. Alle schauten sich darauf mehr oder minder erstaunt an. Und derjenige erklärte, dass es gerade ein Protest/Diskussion gegen die weite Verbreitung der Bundeswehr läuft. Danach kamen dann noch ein paar wirre Worte mehr, die allen ein großes WTF ins Gesicht zauberten. Die Mahnwache selbst ist mit 15 Minuten zu lang. Von außen betrachtet stehen da ein paar Leute rum und gucken in der Gegend rum. Hier wäre es aus meiner Sicht angebracht, wenn man ein bis zwei Schweigeminuten macht und danach beispielsweise das Grundgesetz zum Teil verliest. Das hätte nach außen eine bessere Wirkung und würde vielleicht auch Fragen anziehen oder Interesse wecken. Jan sah das wohl auch selbst ein und brach die Schweigeviertelstunde eher ab.

Danach gab es noch einige kurze Ansprachen, die aus meiner Sicht zu redundant waren. Besser wären Absprachen im Vorfeld, dass Redner A etwas zu VDS, Redner B zu Bundestrojaner etc. sagt. Dann bleibt das auch interessant.

Alles in allem gibt es aus meiner Sicht noch sehr viel zu verbessern. Zu großen Teilen hatte ich den Eindruck, dass das eher eine Werbeveranstaltung für die Piratenpartei anstatt eine Aktion gegen VDS sein soll. Ich würde mich sehr freuen, wenn die Organisatoren hier über ihren Schatten springen könnten. Einige der obigen Vorschläge habe ich bereits gestern weitergegeben und hoffe, dass diese dann umgesetzt werden.

Spruch des Tages

Heute war der erste Tag im neuen Semester. Dabei ist es üblich, dass die Vorlesenden zunächst Organisatorisches besprechen. Dabei geht es u.a. um Details, wie man einen Schein bekommt, wann voraussichtlich Prüfungen sind etc. Dabei kam es zu folgendem Gespräch:

Student: Wie bekommt man den Schein, wenn man noch nicht modularisiert ist?
Professor: Dann müssen Sie die mündliche Klausur mitschreiben.
*gelächter*

So fängt das Semester doch gut an.

Hardwaretod

Anfang der Woche hatte ich endlich mal Zeit, diverse Hardwareprobleme zu lösen. Mein CPU-Lüfter war mir zu laut, eine Festplatte war deutlich am sterben und mehr RAM braucht mein Rechner auch. Als schraubte ich ihn auf, befreite ihn vom Staub der letzten Jahre, baute die Ersatzteile ein und spielte das Backup zurück. Nach einigen kleinen Anpassungen lief der Rechner recht schnell wieder. Gestern hielt ich einen Workshop zu Subversion und hatte einige Beispiele auch auf meinen Rechner zu Hause liegen. Beim Öffnen einer Datei schmettert mir dann mein Editor einen Lesefehler entgegen. Meine dunkle Ahnung bestätigte sich dann zu Hause. Auch die zweite Festplatte starb gerade einen langsamen Tod.:-(

Anstatt mir nun wieder eine IDE-Platte in den Rechner zu hängen, beschloss ich, nun den kompletten Rechner umzubauen. Über den endgültigen Ausbau bin ich noch nicht sicher. Aber mit großen Wahrscheinlichkeit wird es ein AMD-Dual-Core mit entsprechendem Mainboard werden. Mal sehen, vielleicht bekomme ich auch die kürzlich gekaufte IDE-Platte in eine SATA-Platte getauscht. Gute Hinweise zu diversen Bauteilen nehme ich natürlich gern entgegen. ;-)

Mahnwachen gegen Vorratsdatenspeicherung

In verschiedenen Städten Deutschlands werden Mahnwachen zur Vorratsdatenspeicherung abgehalten. Gestartet wurde am Anfang des Monats in Frankfurt/Main mit hundert Teilnehmern. Am nächsten Dienstag wird es u.a. eine Mahnwache in Jena geben. Geplanter Start ist um 19:00 Uhr. Die Veranstalter bauen auf dem Markt einen Infostand auf und informieren zu den geplanten Maßnahmen. Die eigentliche Mahnwache beginnt um 20:00 Uhr. Weitere Informationen zur Planung findet ihr auf der Seite Mahnwache im Wiki der Piratenpartei.

Dinge, die man nicht im Halbschlaf machen sollte

Gestern war ein ziemlich langer Tag. Ich stand gegen um zwei Uhr morgens auf und war den Tag über reichlich beschäftigt. Als ich dann am Abend genügend Müdigkeit angesammelt hatte, kam ich auf die glorreiche Idee, die Inhalte einer mbox-Datei nach /var/mail/jens zu kopieren. Direkt nachdem ich echo /foo/bar/baz > /var/mail/jens eingegeben hatte, fiel mir auf, dass das doch eine sehr blöde Idee war ... :-(

Spamaufkommen

Spamaufkommen in den letzten drei Jahren

Hin und wieder schreibe ich was zum Spamaufkommen. Seit einiger Zeit fiel mir auf, dass ich wesentlich weniger Spam bekomme. Bis August lag das tägliche Aufkommen zwischen 600 und 1.000 E-Mails pro Tag. Seitdem ist die Rate auf ca. 100 pro Tag gefallen. Das war natürlich irgendwie komisch. Zuerst dachte ich, dass vielleicht irgendwas am Mailsetup kaputt ist. Doch nachdem ich alles geprüft hatte, blieb nur noch der Provider als “Schuldiger”. Auf eine Nachfrage wurde in der Tat bestätigt, dass sie eigene Schutzmechanismen eingebaut haben. Diese prüfen und sperren im wesentlichen die Hostnamen und Adressen ohne DNS-Auflösung. Tja und das bewirkt hier offensichtlich Wunder. :-)

Ich bin mal gespannt, ob in drei Jahren wieder das alte Niveau erreicth wurde. Die obige Grafik zeigt in etwa den Verlauf der einkommenden Spammails seit 2004 an. Dort sieht man auch recht eindrucksvoll den Einbruch, der durch die neuen Maßnahmen bedingt ist.

Kampf gegen Terror vom 12.10.--14.10

Endlich wird mal effektiv was gegen den Terror in Deutschland unternommen. Überall erblickt man nur noch Terrorverdächtige oder Material um Anschläge vorzubereiten. Doch nun kannst du was unternehmen:

In ganz Deutschland werden die drei Tage von Freitag bis Sonntag zu einer Demonstration des Schulterschlusses mit dem Anti-Terror-Kampf! Unterstützen Sie selbst die Sicherheitskräfte dabei, sämtliche terrorverdächtigen Gegenstände und Utensilien für immer in den Asservatenkammern zu verschließen.

Dezentral – in jeder deutschen Kleinstadt, auf dem Land und in den Metropolen sind alle Menschen dazu aufgerufen, Terrorverdächtiges bei den nächsten Polizeidienststellen abzuliefern:

  • Bringen Sie Wecker, Uhren und Drähte, die Ihnen in Ihrer Umgebung bedenklich erscheinen zum nächsten Polizeirevier. Diese Dinge könnten zum Bau von Zeitzündern dienen. Solch gefährliches Zubehör wurde im Mai 2007 während Hausdurchsuchungen mit dem Hinweis auf Terrorgefahr beschlagnahmt.
  • Mobiltelefone, SIM-Karten, Benzinkanister, Gaskartuschen und Nägel sollen in London und Glasgow Ende Juni 2007 zum Bau gefährlicher Splitterbomben verwendet worden sein. Achten Sie darauf, derartiges nicht länger in Ihrem Haushalt aufzubewahren. Weisen Sie auch in Ihrer Nachbarschaft auf diese Gefahr hin. Überantworten Sie diese Waffenbestandteile der Polizei.
  • Leere Weinflaschen wurden in der Vergangenheit immer wieder zum Bau sogenannter Molotowcocktails genutzt. Liefern Sie deshalb sämtliches Leergut bei den Polizeidienststellen ab. Außerdem sollten brennbare Flüssigkeiten in Sicherheitsbehältnissen zuhause eingeschlossen werden. Schützen Sie selbst den Staat, dulden sie keine Bombenwerkstatt in Ihrem Keller!
  • Bringen Sie auf jeden Fall auch sämtliche Zitronen in die Sammelstellen der Polizei. Diese gefährlichen Südfrüchte wurden schon 1976 bei den Anti-Atom-Demonstrationen in Kalkar von der Polizei zu »Defensivwaffen« erklärt, weil sie gegen Tränengas schützen. Sie stehen seitdem auf der Liste der geächteten Früchte.
  • Gerne nimmt Ihre Polizeidienststelle auch eine Geruchsprobe von Ihnen entgegen.
  • Bei der Gelegenheit können Sie dort auch ein Formular unterschreiben, mit dem Sie die Bundesluftwaffe ermächtigen, Sie als Passagier einer entführten Maschine abzuschießen.

Weitere Infos findest du im Politblog . Dort liegt auch der genaue Text zum Aufruf

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