Kürzlich hatte ich mit jemanden eine Diskussion über NNTP und Gnus. Dabei fiel mir auf, dass er die
Datei, welche unter anderem Passworte enthält, verschlüsselt
aufbewahrt. Im Verlauf des Gespräches kamen wir daher auf den EasyPG Assistent zu sprechen. Das
ist ein Modus für den Emacs, der gute Unterstützung für GnuPG innerhalb des Editors
bietet. Meine ersten Versuche damit liefen recht
erfolgversprechend.
Bei Debian, Ubuntu und Co. muss einfach das Paket easypg installiert
werden. Debian installiert in
/etc/emacs/site-start.d/50easypg.el eine Datei, die den
Start des Modus’ übernimmt. Falls das bei dir nicht der Fall ist,
kannst du in deiner .emacs die Zeile (require
’(epa-setup))
eintragen. Danach steht dir der Easypg Assistent
zur Verfügung.
Das oben angesprochene Verhalten lässt sich erzeugen, in dem man
die Endung .gpg an die Datei anhängt. Beim erstmaligen
Speichern der Datei fragt der Modus nach dem korrekten Schlüssel:
Select recipents for encryption.
If no one is selected, symmetric encryption will be performed.
- `m’ to mark a key on the line
- `u’ to unmark a key on the line
[Cancel][OK]
- E8CBC9EE886DDD89 User 1 <user1@example.org>
- 3B9D09F31B30974B User 2 <user2@example.com>
u 547EBEB15774924D Jens Kubieziel <jens.kubieziel@example.org>
Standardmäßig ist der Schlüssel markiert, zu dem es auch einen
privaten Schlüssel gibt. Falls du einen anderen wählen willst, gehst
du in die entsprechende Zeile und wählst den mit der Taste
m aus. Nachdem diese Auswahl mit Enter bestätigt
wurde, befindet sich eine verschlüsselte Datei auf deiner
Festplatte. Beim späteren Öffnen der Datei wird der Emacs nach dem
Passwort fragen und dir den Inhalt anzeigen.
Daneben arbeitet EasyPG sehr gut mit dem Dired-Mode zusammen. Mit
zwei Tastendrücken lassen sich Dateien ver-/entschlüsseln, signieren
etc. Laut Handbuch ist die Unterstützung für E-Mail ebenfalls gut. Das
habe ich nicht getestet und kann dazu nichts sagen.
Insgesamt hat mich EasyPG sofort begeistert und gehört ab sofort zu
den Emacs-Modi meiner Wahl.