Skip to content

Ein Jahr Freiheitsredner

Logo der Redner

Gestern war das einjährige Bestehen der Freiheitsredner. Dies ist ein Zusammenschluss Freiwilliger, die ehrenamtlich Vorträge zu Themen wie Datenschutz und Privatsphäre halten. Nach den Angaben der Pressemitteilung wurden im letzten Jahr 70 Vorträge veranstaltet und die Nachfrage ist weiterhin sehr groß. Insgesamt engagieren sich mehr als 80 Personen und diese sind laut der Karte recht gut über Deutschland verteilt. Solltest also Bedarf haben, frage einfach einen Redner an.

Proseminar "Totale Überwachung"

Im Vorlesungsverzeichnis findet sich in diesem Semester auch ein Proseminar mit dem Titel Totale Überwachung. Die Ankündigung liest sich erstmal sehr vielversprechend:

Die gegenwärtigen rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen lassen bereits einen Grad an Überwachung von Personen zu, der erschreckend ist. Doch selbst das genügt Staatsorganen, Konzernen und verunsicherten Bürgern noch lange nicht: Begründet mit einem (vermeintlichen) Zugewinn an Sicherheit, Gerechtigkeit oder Bequemlichkeit, werden immer neue Maßnahmen der Überwachung ersonnen und durchgesetzt.

Im Proseminar sollen eine Reihe gesellschaftlich durchaus umstrittener Anwendungsfelder der Überwachung durch informationstechnische Systeme studiert werden. Als Themen sind u.a. geplant:

  • Der Bundestrojaner: Verdeckte Online-Durchsuchung von Rechnern
  • Vorratsdatenspeicherung
  • Speicherung und Weitergabe von Fluggastdaten
  • Ausweise mit biometrischen Merkmalen
  • Der LIDL-Skandal: Videoüberwachung von Mitarbeitern und Kunden
  • Videoüberwachung im öffentlichen Raum
  • Videoüberwachung in Jena (mit Begehung)
  • RFID: Auf dem Weg zur allgegenwärtigen Überwachung
  • Der gläserne Patient: Elektronische Gesundheitskarten
  • Der gläserne Autofahrer: Zweckfremde Nutzung von Maut- oder Lokationsdaten
  • Der gläserne Surfer: User Tracking im Internet
  • Verkettung digitaler Identitäten
  • BigBrotherAwards: Oskars für Datenkraken

Der komplette Text liest sich recht vielversprechend. Ich werde die Veranstaltung auf jeden Fall besuchen und vielleicht auch einen Vortrag halten. Auch wenn mir das keinen Nutzen für das Studium bringt. Denn den Schein kann ich wahrscheinlich nicht mit einbringen.

Diebe fangen

Als Jesse McPherson nach einem Ausflug nach Hause kam, traute er seinen Augen nicht. In seine Wohnung war eingebrochen worden. Es fehlten Computer, XBox und Fernsehgerät. Er meldete den Diebstahl bei der Polizei und beschloß auf eigene Faust zu suchen. Unter anderen suchte er per Google Maps nach Läden. Dort rief er an und erkundigte sich, ob jemand seine Sachen verkaufen wollte. In der Tat hatte er bei einem Shop Glück. Offensichtlich wollte dort jemand ein Powerbook zum Ankauf geben, welches seinem entsprach. Der Shop hatte eine Überwachungskamera und händigte Jesse auch die Aufnahmen aus. Mit diesem Angaben füllte er unter anderem sein Blog. Des Weiteren besass der Dieb die Dreistigkeit, ihn anzurufen und die alte XBox zu Rückkauf anzubieten. Jesse bekam die Accountinformationen raus. Diese schienen identisch zu sein. Der Rest ergab sich von selbst. Sein Blogeintrag landete bei Digg auf den ersten Seiten. Der Dieb bekam das mit und gab die Sachen zurück.

Der gesamte Vorgang konnte natürlich so schnell aufgeklärt werden, weil sich der Dieb recht dumm anstellte. Aber eben die vielfältigen Möglichkeiten von Google & Co. haben eindeutig geholfen, sich über die Identität des Diebes klar zu werden. Schnell wurde eine Seite ins Leben gerufen, die Details über den Dieb preisgibt. Also auch wenn ihr nichts stehlen wollt, solltet ihr euch immer im Klaren darüber sein was ihr schreibt und wieviel Informationen ihr preisgebt.

FREIstaat oder ÜBERWACHUNGSstaat? Meine Daten gehören mir!

Im nächsten Monat werde ich zusammen mit Johannes Lichdi, MdL im sächsischen Landtag eine Veranstaltungsreihe in Sachsen unternehmen. Angesichts der ausufernden Überwachungsmaßnahmen diskutieren wir mit dem anwesenden Publikum die vorhandenen oder geplanten Maßnahmen. Bei einigen Veranstaltungen wird auch der Film “A scanner darkly” gezeigt werden. Falls du Zeit und Lust hast, komm doch mit vorbei. Folgende Termine sind derzeit geplant:

  • 8. April um 19:30 Uhr in Torgau
  • 9. April in Freiberg
  • 10. April um 19:00 Uhr in Dresden
  • 12. April um 20:30 Uhr in Görlitz
  • 21. April um 19:30 Uhr in Glauchau
  • 23. April um 19:00 Uhr in Plauen

Weitere Details, insbesondere zu den Orten, findest du bei der Ankündigung der Veranstaltung.

Spamfilter

Letzten Montag war die Deadline für die Keysigningparty bei den Chemnitzer Linux-Tagen. Ich bereite dann in der Regel eine E-Mail an alle Teilnehmer vor. Darin steht, was genau zu tun ist, wo wir uns treffen und ähnliche Details. Als ich die E-Mail nun abschickte, erhielt ich u.a. diese nette Fehlermeldung zurück:

<abc@example.org>: host nospamproxy.2im.de[85.183.242.56] said: 554-This email 
    was rejected because it violates our security policy 554 Found unwanted     
    words in body: enlarged, Viagra (in reply to end of DATA command) 

Das führte bei mir zu einiger Verwunderung. Denn die E-Mail war in deutscher Sprache verfasst und auch Viagra kam meiner Meinung darin nicht vor. Ein Blick auf meine Signatur enthüllte jedoch das Rätsel:

In a perfect world... spammers would get caught, go to jail, and share a cell with many men who have enlarged their penisses, taken Viagra and are looking for a new relationship.

Spamaufkommen

Spamaufkommen in den letzten drei Jahren

Hin und wieder schreibe ich was zum Spamaufkommen. Seit einiger Zeit fiel mir auf, dass ich wesentlich weniger Spam bekomme. Bis August lag das tägliche Aufkommen zwischen 600 und 1.000 E-Mails pro Tag. Seitdem ist die Rate auf ca. 100 pro Tag gefallen. Das war natürlich irgendwie komisch. Zuerst dachte ich, dass vielleicht irgendwas am Mailsetup kaputt ist. Doch nachdem ich alles geprüft hatte, blieb nur noch der Provider als “Schuldiger”. Auf eine Nachfrage wurde in der Tat bestätigt, dass sie eigene Schutzmechanismen eingebaut haben. Diese prüfen und sperren im wesentlichen die Hostnamen und Adressen ohne DNS-Auflösung. Tja und das bewirkt hier offensichtlich Wunder. :-)

Ich bin mal gespannt, ob in drei Jahren wieder das alte Niveau erreicth wurde. Die obige Grafik zeigt in etwa den Verlauf der einkommenden Spammails seit 2004 an. Dort sieht man auch recht eindrucksvoll den Einbruch, der durch die neuen Maßnahmen bedingt ist.

cronjob