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Wen soll ich zur Bundestagswahl 2009 wählen?

Die Bundestagswahl ist nicht mehr lange hin und heute las ich beim besten Micro-Blogging-Dienst, das der Wahl-O-Mat wieder online ist. Natürlich habe ich mich durch die Statements geklickt. Wie schon 2005 habe ich offensichtlich eine Affinität zur FDP. Aber dieses Jahr sind die PIRATEN auf die Nummer eins gerückt:

Ergebnis des Wahl-O-Maten

Kaputtes HTTPS gesucht

Fehlermeldung im IE bei Twitter

Vor vielen Jahren berichtete ich über Banken, die sicheres Login (SSL) abschalten. Sebastian twitterte über Truecrypt, die den Aufruf von https://truecrypt.org auf die HTTP-Seite umleiten. Gerade TrueCrypt als Anbieter von Sicherheitslösungen (Verschlüsselung der Festplatte) ist da ein schlechtes Beispiel. Einige weitere Beispiele nannte Sebastian in einer weiteren Nachricht. Ich habe das mal auf der Seite BadHTTPS gesammelt. Wenn euch weitere Beispiele einfallen, so hinterlasst entweder hier einen Kommentar oder schreibt es direkt auf die obige Wikiseite. Es wäre sehr interessant, weitere Beispiele zu kennen. Solch eine Sammlung liess sich in einem weiteren Schritt nutzen, um die betreffenden Firmen anzusprechen und auf eine Verbesserung der Situation hinzuwirken.

Tor-Browser-Paket für GNU/Linux

Jacob Appelbaum hat das Tor-Browser-Paket weiter entwickelt. Bisher war das ein Paket für Microsoft Windows, welches Tor, Vidalia, Polipo und Torbutton (und auch das Chatprogramm Pidgin) enthält. Das Paket lässt sich auf einen USB-Stick speichern und auf einem beliebigen Rechner ohne Installation starten. Jake hat das Paket für GNU/Linux (im speziellen Fall zunächst nur Debian) weiterentwickelt und bittet um ausführliche Tests. Falls du also Lust hast, kannst du das Paket von Jakes Seite runterladen. Wenn das passiert ist, kannst du es entpacken und kannst es starten. Weiterhin kannst du es auch direkt aus dem SVN auschecken und bauen:

svn co https://tor-svn.freehaven.net/svn/torbrowser/trunk/
cd build-scripts
time make -f Makefile.linux build-all-binaries
time make -f Makefile.linux all-compressed-bundles

Bitte testet fleißig und gebt Rückmeldungen an das Projekt.

Was ist der Pornobrowser?

Stellt euch vor, ihr sitzt gerade in einer wichtigen Präsentation. Die Geschäftsführer und Strategen sitzen zusammen und beraten die neue Strategie für das Internet. Zentraler Bestandteil ist die neue Seite Powerportal.firma. Der Vortragende öffnet seinen Browser und gibt die URL ein: http://www.po. Da er den Firefox 3.x verwendet, erscheint nach der Eingabe eine Liste der oft angesurften Seiten. Bei ihm steht auf der Liste www.pornoseiten.foo, www.porno4all.cem usw. und sorgt bei den Teilnehmern für einiges Schmunzeln. Diese oder ähnliche Situationen scheinen sich recht oft zu passieren. Daher gibt es eine immer größere Schicht an Nutzern, die einen Porno-kompatiblen Browser verwenden. ;-)

Das Mozilla-Projekt stellte vor kurzem fest, dass viele noch die Version 2 ihres Browsers nutzen und wissen, warum dies so ist. Etwa ein Viertel nannte als Grund die oben beschriebene so genannte Location Bar. PC Pro vermutet die obige Situation als Hauptgrund. Was kann der ungeübte Pornogucker tun, wenn er Firefox 3 haben will und seine Linkliste nicht allen “weitergeben” will? Die praktikabelste Lösung ist aus meiner Sicht ein eigenes Profil. Das bedeutet, es gibt für “privates Surfen” ein Profil und für Firmenbelange ein zweites. Weiterhin bietet die allerletzte Firefoxversion Optionen, um dem Problem zu begegnen. Aber ihr könnt natürlich auch weiter Firefox 2 als Pornobrowser nehmen.

via Pressetext: Pornolinks: Hemmschuh für Browserupgrade

Der fehlgeschlagene Anruf

Hab gestern versucht Spiderman anzurufen, aber der hatte kein Netz.
Dann hab ich bei Weightwatchers angerufen. Hat aber keiner abgenommen.
Danach bin ich ins Krankenhaus gefahren, um mich verbinden zu lassen.
Später hab ich denn den DJ angerufen, aber der hat sofort wieder aufgelegt.
Im Irak konnt ich auch nicht anrufen, da war besetzt.
Hab versucht, beim Wurstbrot anzurufen, war aber belegt.
Beim Flughafen hab ich’s auch probiert, aber da hebt niemand ab.
Beim Postamt ging wenigstens noch die Mailbox ran.
Ganz zum Schluss wollt ich die Merkel anrufen, hab aber vergessen zu wählen.

via Forum

Lieber zensieren als Äpfel essen

Letzte Woche fand die 860. Sitzung des Bundesrates statt. Dort sollte unter anderem das viel diskutierte Zugangserschwerungsgesetz an der Tagesordnung sein. Ich versuchte im Vorfeld den Ministerpräsidenten mit einem Schreiben mit einigen Argumenten zu überzeugen (siehe auch die Pressemitteilung des AK Zensur dazu). Wie jedoch zu erwarten war, wurde das Gesetz angenommen. Jetzt steht nur noch der Bundespräsident vor der endgültigen Unterschrift und damit vor dem Inkrafttreten des Gesetzes. Der AK Zensur hat einen Appell an Herr Köhler gerichtet.

Beim Betrachten des Ergebnisses fiel mir auf, dass alle Gesetze angenommen wurden, bis auf eines: das Gesetz zur Durchführung gemeinschaftsrechtlicher Vorschriften über das Schulobstprogramm (Schulobstgesetz - SchulObG). Gerade das klingt doch recht sinnvoll. Warum wird sowas nun abgelehnt?

Das Schulobstgesetz geht zurück auf eine Initiative der EU, das EU-Schulobstprogramm. Im Rahmen dessen wurden verschiedene Alternativen untersucht und eine Kommission kam zu dem Schluss, dass die beste Lösung sei, kostenlos Obst an Schüler im Alter von 6 bis 10 Jahren einmal in der Woche auszuteilen. Flankiert mit aufklärenden Maßnahmen gehen die Mitglieder von einem Erfolg aus, d.h. es würden gesunde Essgewohnheiten gefördert werden, die Fettleibigkeit würde zurückgehen und das Risiko chronischer Krankheiten (Diabetes etc.) nimmt ab. Als problematisch werden die Kosten genannt. Die Folgeabschätzung geht EU-weit von Gesamtkosten in Höhe von 156 Millionen Euro (nicht Milliarden!) aus. Daher wurde vorgeschlagen, 90 Millionen aus EU-Mitteln zu zahlen und der Rest aus den Mitteln der jeweiligen Länder. Wenn ich nun den Bericht des Agrarausschusses richtig verstehe, gibt es in Deutschland jetzt Diskussionen, ob Bund oder Länder diese Zusatzmitteln zahlen sollen. Dabei geht es deutschlandweit um eine Summe von 12,5 Millionen Euro oder pro Bundesland um etwa eine Million Euro. Also nach jeglichen Maßstäben Peanuts.

Ich hatte schon vorher mal kalkuliert, welche Gesamtkosten für Thüringen entstehen, wenn alle Kinder täglich kostenlos Obst bekommen. Insgesamt gibt es etwa 300.000 Kinder bis 18 Jahren in Thüringen. Wir zahlen für ein Obstfrühstück im Kindergarten momentan 25 Cent. Wenn man von etwa 200 Tagen in Kindergarten und Schule ausgeht, kämen für Thüringen (aufgerundet) etwa 20 Millionen Euro Kosten zu. Die Zahl ist natürlich nur eine grobe Schätzung. Nichtsdestotrotz würde sie nach meinem Dafürhalten kaum im Portemonnaie des Landes auffallen. :-)

Aber was solls. Lieber zensieren wir den Kindern das Internet weg als ihnen was Gesundes zu Essen zu geben. :-(

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