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25 Jahre Phrack

Die Phrack Ausgabe 67 markierte das 25-jährige Jubiläum des Magazins. Herzlichen Glückwunsch:

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Angerichtet von Herman Koch

Ein Buch serviert in mehreren Gängen. Die Spannung steigt mit jedem Gang und entlädt sich ab dem Digestif mit voller Wucht. So lässt sich das Buch Angerichtet von Herman Koch mit kurzen Worten beschreiben.

Paul Lohmann, der Erzähler, trifft sich mit seinem Bruder Serge und Ehefrauen zum Abendessen in einem noblen Restaurant. Die gesamte Geschichte ist aus der Sicht von Paul erzählt. Obwohl er die Situation im Restaurant immer mit Witz und pointiert kommentiert, entsteht schon auf den ersten Seiten eine gewisse Spannung. Es ist klar, dass sich das eigentliche Gespräch um die Kinder der Brüder drehen soll. Jedoch wird dies zunächst gut umschifft. Dies ändert sich ab dem Hauptgericht. Mit voller Wucht bekommt der Leser präsentiert, was die Jungs getan haben und auch die Persönlichkeit von Paul ändert sich. Der Leser muss seine Sichtweise auf die handelnden Personen fast auf jeder Seite neu justieren. Schließlich kommt es zum großen Showdown.

Das Buch ist meiner Meinung nach uneingeschränkt empfehlenswert. Der Autor verstand es, mich in seinen Bann zu ziehen und setzt gekonnt verschiedene Stilmittel ein. Dabei ist bis fast zum Ende nicht klar, was passieren wird und auch die Betrachtungsweise auf einzelne Personen ändert sich. Ich habe mir sehr oft die Frage gestellt, wie ich als Elternteil und Ehemann reagiert hätte und wo die Grenzen der elterlichen Liebe sind.

Ich habe ganz bewusst versucht, den Inhalt so wenig wie möglich zu beschreiben. Denn ich glaube, durch ein mehr an Beschreibung verliert das Buch an Effekt. Andererseits habe ich es ein zweites Mal gelesen und auch da war es für mich immer noch ein Pageturner.

Quizzen und Gewinnen

Suchst du eine Möglichkeit, kostenlos an mein Buch Anonym im Netz zu kommen? Neben den üblichen Quellen kannst du an einem Quiz teilnehmen. Fünf Fragen müssen richtig beantwortet werden und du nimmst an der Verlosung teil. Viel Erfolg.

Zweite Beratung des Thüringer Ausführungsgesetzes

Erst gestern schrieb ich zum Thüringer Gesetz zur Ausführung des Zensusgesetzes 2011. Jetzt las ich gerade, dass der Thüringer Landtag heute die zweite Beratung zum Gesetz beginnen wird. Wen es interessiert, sollte ab 14 Uhr in den Stream schauen.

Update: Die Beratung zum Gesetz wurde verschoben, da der Innenausschuss seine Arbeit noch nicht beendet hat.

Stellungnahme zum Ausführungsgesetz des Zensusgesetz 2011 in Thüringen

Ganz unter dem Radar der Bürgerrechtsaktivisten laufen die Planungen zu einer neuen Volkszählung. Im Mai 2011 soll das gesamte deutsche Volk wieder erfasst und zum Teil befragt werden. Das entsprechende Zensusgesetz 2011 wurde vom Bundestag bereits verabschiedet. In Thüringen und anderen Bundesländern müssen/sollten Gesetze zur Ausführung des Zensusgesetzes beschlossen werden. Der Thüringer Landtag befragte diverse Organisationen, darunter den AK Vorrat. Ich habe für die Ortsgruppe Jena des AK eine Stellungnahme verfasst. Diese Stellungnahme ist im wesentlichen die Beantwortung von acht Fragen der Parlamentarier. Leider hatte ich nur knapp vier Tage, um die Fragen zu beantworten und angesichts der Komplexität der Materie war das viel zu wenig. Nichtsdestotrotz versuchte ich, alle Fragen nach besten Wissen und Gewissen zu beantworten. Nun bin ich gespannt, wie es weitergeht.

Eine weitere Stellungnahme findet ihr bei den Thüringer Piraten.

Rezension zum Buch "Anonymität im Internet"

Ende des Jahres 2009 las ich auf einer Webseite von dem Buch „Anonymität im Internet – rechtliche und tatsächliche Rahmenbedingungen“ von Dr. Phillip W. Brunst. Das Werk erschien als Unterreihe „Strafrechtliche Forschungsberichte“ der Schriftenreihe des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Strafrechtund ist die Promotionsarbeit des Autors. Der Untertitel „Zum Spannungsfeld zwischen einem Recht auf Anonymität bei der elektronischen Kommunikation und den Möglichkeiten zur Identifizierung und Strafverfolgung“ zeigt die grobe Ausrichtung auf.

Insgesamt besteht das Buch aus 618 Seiten. Davon sind 90 Seiten Index und Literaturverweise. Der Autor nahm eine Gliederung in drei große Teile vor. Der erste Teil behandelt auf etwa siebzig Seiten die Grundlagen. Dort werden die Begriffe Anonymität, Pseudonymität und Vertraulichkeit definiert und diskutiert. Weiterhin behandelt Brunst die wirtschaftliche Bedeutung von personenbezogenen Daten und geht auf die technischen Grundlagen ein.

Im zweiten Teil geht es um die kriminalistische Analyse. Zunächst diskutiert der Autor verschiedene gewollte und ungewollte Überwachungs- und Identifizierungsmöglichkeiten von Nutzern. Im weiteren Verlauf stellt das Buch dar, wie sich Anonymität gegenüber verschiedenen Gruppen (Host-Provider, Access-Provider etc.) erreichen lässt. Dabei sind Anonymisierungsdienste, wie verschiedene Remailer, das Tor-Projekt, JonDonym, aber auch anonyme Zugänge wie ein öffentliches WLAN das Thema. Zum Abschluss dieses Teils wird die Anonymität auf der Ebene des Rechners beleuchtet. Das heißt, wie können mögliche Spuren durch Verschlüsselung, sicheres Löschen etc. verwischt werden. Der zweite Teil hat einen Umfang von über 120 Seiten.

Der Löwenanteil ist dann der dritte Teil. Hier erwarten den Leser ca. 330 Seiten mit rechtlicher Analyse. Zuerst erfolgt eine umfassende Analyse, wo ein eventuelles Recht auf Anonymität verankert sein könnte. Der Autor arbeitet sich dabei von den verfassungsrechtlichen Vorgaben über internationale Vorschriften vor bis zu „normalen“ Gesetzen. Nunmehr stellt sich Brunst die Frage, inwieweit die Anonymität aufgehoben bzw. eingeschränkt werden könnte. Dabei unterteilt er den Zugriff auf bestehende Daten in Einzelfällen, Erhebung von zukünftigen Daten in Einzelfällen und die verdachtsunabhängige Datenerfassung. Bei diesen drei Gruppen gibt es unterschiedliche Eingriffstiefen. Daher werden diese getrennt behandelt. Schließlich zieht der Autor ein Fazit zu den gestellten Beobachtungen und schließt damit das Buch ab.

Ich war sehr auf das Buch gespannt. Denn obwohl ich die technische Seite der Anonymität recht gut kenne, war mir bislang keine ausführliche juristische Einschätzung zum Thema bekannt. Ich hoffte, durch diese Arbeit einen tieferen Einblick in die Thematik zu bekommen und wurde nicht enttäuscht. In den ersten beiden Teilen des Buches, also in mir weitgehend bekannten Inhalten, zeigte sich, dass sich der Autor sehr tiefgreifend mit der Materie auseinandergesetzt hat. Gerade die technischen Details wurden unerwartet ausführlich behandelt. Bevor ich das Buch in den Händen hielt, ging ich davon aus, dass die Technik weitestgehend außen vor bleibt. Die Betrachtungen des zweiten Teiles werten das Buch für mich deutlich auf. Denn so bleibt der Diskussionsgegenstand nicht nur theoretischer Natur, sondern kann förmlich „begriffen“ werden. Das heißt, selbst ein Laie erwirbt bei der Lektüre ein Grundverständnis zu der in der Praxis eingesetzten Technik. Neben der sehr guten Besprechung gibt das Buch durch Fußnoten Verweise auf weitere Literatur. Wie in juristischen Arbeiten üblich, kann dabei der Umfang der Fußnoten schon einmal den Umfang des Textes auf einer Seite übersteigen.

Der dritte Teil mit der rechtlichen Analyse war für mich gut lesbar. Der Autor präsentierte den Inhalt in einer verständlichen Sprache. Er ging bei seiner Analyse strukturiert und logisch vor. Im gesamten Buch gibt es zu jedem größeren Abschnitt eine Einleitung, die die folgende Vorgehensweise beschreibt. Das hilft, dem roten Faden zu folgen und dem Leser wird klar, was ihn auf den weiteren Seiten erwartet.

Mir fielen im Buch keine größeren Fehler auf. Aus meiner Sicht gab es lediglich kleinere Anmerkungen, die dem Gesamtverständnis keinen Abbruch tun. Insgesamt kann ich die Lektüre des Buches dem interessierten Leser nur empfehlen. Es gibt einen vielfältigen Einblick in die Details der Anonymität und hilft, sich durch den juristischen Dschungel zu navigieren. Für den juristischen Laien entsteht weiterhin ein interessanter Einblick in die Betrachtungsweise verschiedener Gesetze.

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