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Firefox Add-On Ant Video Downloader spioniert Nutzer aus

Ein Add-On für den Firefox, welches 4 von 5 Sternen hat und von mehr als sieben Millionen Nutzer installiert wurde, sollte doch halbwegs vertrauenswürdig sein. Zumindest legt Linus’ Law diese Erkenntnis nahe. Das Add-On Ant Video Downloader straft diese Annahme nun Lügen.

Der Ant Video Downloader soll Videos von Youtube, Facebook und vielen anderen Seiten auf einfache Weise herunterladen. Daneben hat die Software noch einen anderen Zweck. Sie sammelt Daten über jede Seite, die der Benutzer besucht. Dazu wird eine eindeutige Nummer, die so genannte Ant-UID, angelegt. Wenn eine Webseite aufgerufen wird, sendet Ant eine zweite Anfrage mit eben dieser Nummer, der URL der aufgerufenen Seite sowie der Browserkennung an die Adresse rpc.ant.com.  Somit kommt dort jeder Seitenaufruf (also auch interne URLs im privaten Netzwerk) an, den ihr jemals gemacht habt. Damit aber noch nicht genug. Bei der Deinstallation der Software wird die Informationen mit der eindeutigen Nummer, der Ant-UID, behalten. Wenn ihr die Software später neu installiert, wird genau dieselbe Nummer wieder verwendet. Das ist also eine massive Verletzung der Privatsphäre der Nutzer.

Wie ein Witz klingt da die Privacy Policy von Ant.com:

As a responsible member of the community of website owners, Ant.com solutions (Here in after Ant.com) takes the privacy and security of its users with the highest regard.

Insgesamt finde ich in der Policy keinen Hinweis auf diese Spionagemaßnahme. Glücklicherweise haben die Betreiber der Add-On-Seite die Notbremse gezogen. Zunächst wurde der Download der Software komplett deaktiviert und jetzt ist diese als experimentell gekennzeichnet. Damit sollten nur erfahrenere Nutzer diese installieren können.

Das Beispiel zeigt mal wieder, das man sich offensichtlich auf keine Software verlassen kann und insbesondere das die Warnungen bezüglich der Add-Ons sehr ernst zu nehmen sind.

via InterWeb Task Force und The Register

Zeitreisen

Gerade eben erhielt ich eine E-Mail, die eine Zeitreise hinter sich hatte. Laut der Received-Zeilen kam sie 16 Sekunden vor dem Absenden an. :-)

Received: from mailgate.example.com (mailgate.example.com [137.81.163.19])
	by speedo.dreamhostps.com (Postfix) with ESMTP id DB3643E580B9
	for <**HIDDEN**@spam.la>; Tue,  6 Jul 2010 09:09:59 -0700 (PDT)
Received: from sclamo (p2A5B7AB9.dip.t-dialin.net [42.91.122.185])
	(authenticated bits=0)
	by mailgate.example.com (8.14.3/8.14.1) with ESMTP id o66G9xbZ006662
	for <**HIDDEN**@spam.la>; Tue, 6 Jul 2010 18:10:04 +0200
Received: by sclamo (Postfix, from userid 1271)
	id 1A5DBC185; Tue,  6 Jul 2010 18:10:15 +0200 (CEST)

Werbung mit Cookies abschalten

Stellt euch vor, ihr setzt im Browser ein Cookie und dieser sorgt dafür, dass ihr nicht mit Werbung belästigt werdet. Klingt doch toll, oder?

Genau das erzählte mir ein Teilnehmer des Tor-Workshops auf der SIGINT 2010.Ich stellte dort verschiedene Addons für den Mozilla Firefox vor und diskutierte einen Weg, die Verwaltung von Cookies zu optimieren. Dabei kam der Vorschlag, mittels des Addons TACO personalisierte Werbung direkt auszuschalten.

Grundlage für die Software sind Gesetze, die es Surfern ermöglichen, über den (Nicht)Erhalt von Werbung zu entscheiden. Wenn nun der Nutzer einen speziellen Cookie im Browser gesetzt hat, so muss die Firma auf weitere Werbemaßnahmen verzichten. Statt nun alle Werbefirmen abzutingeln und Cookies zu sammeln, übernimmt angeblich TACO diese Aufgabe. Plugin installieren und fertig.

Als ich mir das Plugin heute anschaute, fielen mir die negativen Bewertungen ins Auge. Seit kurzem gibt es eine neue Version und die installiert eine komplette Privacy-Suite. Das war wohl unintuitiv, nicht angekündigt und generell unerwünscht. Nun häufen sich bei den Bewertungen erstmal die Beschwerden.

Das Ansinnen von TACO klingt recht sinnvoll. Wenn ihr eine Möglichkeit findet, die alte Version zu installieren, ist das eine gute Ergänzung zu anderen Privacy-Plugins.

Daneben gibt es ein weiteres Addon für Google Analytics. Das funktioniert im Firefox, Internet Explorer und Google Chrome. Das verhindert die Kommunikation mit Google Analytics und ist sicher ein weiterer sinnvoller Bestandteil im Privacy-Baukasten.

Vortrag zu git und Keysigning bei der LUG Jena

Nebenan im Ereignisblog ist es schon zu lesen. Die Linux User Group in Jena startet am Donnerstag mit einem Vortrag oder besser Workshop zu git. Wir wollen dort ein wenig über die Einführungsthemen hinaus schauen und diskutieren, wie man git effektiv einsetzt.

Danach ist ab ca. 21:00 Uhr Stammtisch. Thomas hat angeregt, ein Keysigning zu machen. Bringt also Ausdrucke eurer PGP-Schlüssel mit und vergleicht. :-)

E-Mails von GMail mit Gnus lesen

Wenn ich nach meinen E-Mail-Kontakten gehe, wird Google Mail recht häufig benutzt. Selbst Universitäten setzen das schon anstelle eines richtigen Mailservers ein. Ich habe mir vor langer Zeit mal einen Zugang geklickt und lasse da zumeist diverse Mailinglisten reinlaufen. Nachdem ich nun in letzter Zeit immer mal mit dem Emacs rumgespielt habe, kam ich auf die Idee, mit dem Mail- und Newsreader Gnus auf GMail zuzugreifen. Das Emacswiki hatte einen Eintrag zur entsprechenden Einstellung der Software. Ich übernahm den Schnipsel mit der Ausnahme, dass es bei mir die gnus-select-method ist. Denn vorerst bleibt es bei dem Versuch mit GMail. Eventuell füge ich später Newsgruppen oder anderes hinzu. Nun versuchte ich, E-Mails zu lesen. Jedoch schlug das immer mit der Meldung Invalid size: gnus-carpal fehl. Die Doku brachte mich nicht so recht weiter und auch die Suche im Netz war wenig erfolgversprechend. In einem Bugreport fand ich dann eine Meldung, dass die aktuellen Emacsen eine aktuelle Gnus-Version mitbringen und es manchmal zu Problemen kommt, wenn man Gnus noch extra installiert. Das war bei mir aber der Fall. Also deinstallierte ich Gnus und schon klappte alles. Es ist ein extremer Fortschritt, die E-Mails nicht mehr über das Webinterface zu lesen. Jetzt muss ich Gnus noch ein wenig an meine Bedürfnisse anpassen (was ungefähr die nächsten 25 Jahre dauern dürfte).

Heute fand ich dann noch in einem Blog einen guten Beitrag, wie man E-Mails über GMail versendet. Das richte ich später auch mit ein, obwohl der Account eher read-only ist.

Was ist der Pornobrowser?

Stellt euch vor, ihr sitzt gerade in einer wichtigen Präsentation. Die Geschäftsführer und Strategen sitzen zusammen und beraten die neue Strategie für das Internet. Zentraler Bestandteil ist die neue Seite Powerportal.firma. Der Vortragende öffnet seinen Browser und gibt die URL ein: http://www.po. Da er den Firefox 3.x verwendet, erscheint nach der Eingabe eine Liste der oft angesurften Seiten. Bei ihm steht auf der Liste www.pornoseiten.foo, www.porno4all.cem usw. und sorgt bei den Teilnehmern für einiges Schmunzeln. Diese oder ähnliche Situationen scheinen sich recht oft zu passieren. Daher gibt es eine immer größere Schicht an Nutzern, die einen Porno-kompatiblen Browser verwenden. ;-)

Das Mozilla-Projekt stellte vor kurzem fest, dass viele noch die Version 2 ihres Browsers nutzen und wissen, warum dies so ist. Etwa ein Viertel nannte als Grund die oben beschriebene so genannte Location Bar. PC Pro vermutet die obige Situation als Hauptgrund. Was kann der ungeübte Pornogucker tun, wenn er Firefox 3 haben will und seine Linkliste nicht allen “weitergeben” will? Die praktikabelste Lösung ist aus meiner Sicht ein eigenes Profil. Das bedeutet, es gibt für “privates Surfen” ein Profil und für Firmenbelange ein zweites. Weiterhin bietet die allerletzte Firefoxversion Optionen, um dem Problem zu begegnen. Aber ihr könnt natürlich auch weiter Firefox 2 als Pornobrowser nehmen.

via Pressetext: Pornolinks: Hemmschuh für Browserupgrade

Chemnitzer Linux-Tage 2009

Nun sind sie wieder vorbei, die Chemnitzer Linux-Tage. Zwei Tage als Linux-Familienfest.

Wie schon im letzten Jahr hatte ich auch dieses Jahr den Aufruf zum Einreichen von Vorträgen verpasst. Daher kam ich hauptsächlich als Besucher. Einige der Vorträge klangen recht interessant und so wollte ich die Zeit nutzen, um mir diese anzuhören und Ideen zu sammeln. Doch wie so oft kam alles ganz anders. Ich hielt mich sehr häufig außerhalb der Räume auf, traf eine Menge nette Leute und unterhielt mich über verschiedene Themen. Doch natürlich besuchte ich auch Vorträge (wenn auch meist nur zur Hälfte ;-)):

Notensatz mit Lilypond für den Hobbymusiker
Kurz nach meinem Eintreffen in Chemnitz hüpfte ich in diesem Vortrag. David Kastrup stellte das Notensatzsystem Lilypond vor. Das erste Beeindruckende war, dass Emacs auch PDF-Dokumente zeigen kann und zwar inline. David meinte später, dass das mit der aktuellen CVS-Variante (Emacs23) geht. Das PDF zeigte Noten zu Kalinka an und David spielte diese live auf seinem Akkordeon. Der Vortrag wurde immer mal wieder durch solche netten Einlagen unterbrochen. Auf diese Weise war er recht kurzweilig, auch wenn ich über Lilypond nahezu nichts lernte.
Die Telematik im Gesundheitswesen: Was läuft auf Linux in der Arztpraxis?
Ich erwartete von dem Vortrag ein paar Aussagen zu Linux in der Arztpraxis allgemein und eine Diskussion von Vor-/Nachteilen. Die Vortragende erzählte jedoch (zu) viele Details zur elektronischen Gesundheitskarte. So fasste ich recht schnell den Entschluss, die Räume wieder zu verlassen.
I2P - anonymous low latency mix network
Der Vortrag zu I2P interessierte mich natürlich besonders, u.a. deswegen weil ich mit dem Gedanken gespielt hatte, selbst einen zu dem Thema einzureichen. Lars gab einen kurzen Einblick in die Software und die Funktionsweise. Leider war die Zeit zu knapp bemessen, um auf mehr Details einzugehen oder ein praktisches Beispiel zu zeigen. Dennoch waren viele Zuhörer interessiert. Vielleicht konnte so der eine oder andere Nutzer gewonnen werden.
Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zum Datenschutz: Online-Durchsuchung, Vorratsdatenspeicherung etc.
Johannes Lichdi gab einen Überblick zu den Aufgaben des Bundesverfassungsgerichtes und zeigte anhand der in den letzten Jahren gefällten Entscheidungen, dass das Gericht keineswegs immer Gesetze kippt, sondern vielmehr die Anwendung verfassungsgemäß auslegt und anderweitig minimal eingreift. Sein Fazit war, dass wir das Bundesverfassungsgericht unbedingt zum Schutz der Grundrechte brauchen und auch selbst viel tun müssen. Als kleines Detail am Rande wurde die Broschüre Meine Daten gehören mir! Datenschutz im Alltag (lokale Kopie, PDF, 1,2MB) verteilt. Seite 6 verweist auf mein Buch Anonym im Netz. ;-)
Git verstehen und nutzen
Nachmittags wollte ich mir diesen Vortrag noch anhören und hoffte, etwas Neues zu git zu erfahren. Der Vortragende glänzte mit fast 80 Folien, welche im wesentlichen das Tutorial zu git beinhalteten. Hier wäre weniger mehr gewesen. Auf alle Fälle entstand durch den Vortrag bei mir der Plan, selbst einen Workshop oder Vortrag dazu zu machen. Die grundlegenden Ideen zum Ablauf des Ganzen habe ich auch schon im Kopf. Jetzt muss ich nur noch die nächste Linux-Veranstaltung abwarten ...
Quo vadis MySQL?
Wieder ein Vortrag, zu dem ich leider viel zu spät kam. Erkan Yanar gab einen guten Überblick zum MySQL-Universum. Ich würde mich sehr freuen, wenn den Vortrag später als Audio zum Nachhören gäbe.
Analyse und Visualisierung von Daten mit R
Leider war für mich auch dieser Vortrag ein Fehlschlag. Viele Folien und wenig Inhalt. Der Vortragende las viele Funktionen von GNU R vor und am Schluss gab es eine Demo. Diese Übersicht an Funktionen lässt sich auch von der Einführung zu R oder weitergehender Dokumentation gewinnen. Bei der Demo wiederum wurden verschiedene Befehle aufgerufen, ohne dass klar war, was da gemacht wird. Mir wäre lieber gewesen, wenn der Vortragende nach der Einführung kurz erwähnt hätte, dass beispielsweise sämtliche klassischen statistischen Funktionen in GNU R abgedeckt sind (Falls es welche gibt, Ausnahmen nennen). In einer Demo hätte ich mir dann ein kleines Beispiel gewünscht, wo kurz die Datenbasis erwähnt wird und dann später der Vortragende anhand einzelner Befehle die Funktionsweise erklärt. In dem Vortrag habe ich leider nichts von dem Programm mitgenommen. Weder wurde mein Interesse geweckt noch war ich abgestossen.
Verteiltes Suchen – Ein aktueller Überblick
Der letzte Vortrag bei den Chemnitzer Linux-Tagen handelte vom verteilten Suchen. Daniel Gultsch gab einen kurzen Überblick in das Suchen allgemein und stellte später einzelne Projekte (YaCy, Lucene, Wikia und weitere) vor. Dabei kam für mich heraus, dass nur YaCy eine verteilte Suchmaschine ist. Die meisten anderen Projekte decken nur Teilaspekte des Suchens ab. Dennoch scheint YaCy nichts für den normalen Desktop zu sein. Zum einen benötigt das Programm Unmengen an RAM (unter 512MB geht nichts), CPU und anderen Systemressourcen. Zum anderen gibt es nach Aussagen des Vortragenden keine Maßnahmen gegen das Abschalten eines Peers. Der Vortrag selbst gefiel mir gut. Jedoch glänzten die Folien durch Rechtschreibfehler. Würden die Chemnitzer Linux-Tage Preise für Fehler auf Folien verleihen, hätten diese den ersten Platz sicher. Das fand ich sehr schade, da es mich vom Vortrag ablenkte.

Bei vielen anderen Vorträgen hoffe ich, dass es später die Folien oder sogar die Audios gibt.

Liste mit
  Hashsummen
Jens beim
  Erklären

Am Samstagabend stand nun noch das Keysigning auf dem Programm. Ich hatte vorher die nebenstehenden Hashwerte ausgedruckt. Das sollte helfen, meine Stimme zu schonen und nicht alle Zahlen/Buchstaben durch die Halle brüllen zu müssen. Danach gab ich eine kurze Erklärung zum weiteren Ablauf und Sven bestand auf einem Gruppenfoto.

Schließlich hieß es Aufstellung nehmen. Wir hatten etwa 60 Teilnehmer mit fast 80 Schlüsseln. Ich machte den Anfang und wanderte von Teilnehmer zu Teilnehmer. Der Marsch ging sogar recht zügig. Denn viele hatte ich bereits unterschrieben. Auf dem untenstehenden Foto seht ihr einen Blick in die Menge:

Mir haben die Chemnitzer Linux-Tage in diesem Jahr wieder sehr viel Spass gemacht. Auch wenn die von mir gewählten Vorträge eher Mittelmaß waren. Dafür entschädigt die nette Atmosphäre und die perfekte Organisation. Für mich ist das wirklich wie ein Familientreffen der Linuxfreunde und ich freue mich schon auf nächstes Jahr.

Blick in die Runde der Teilnehmer

cronjob