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Distrowars

Ich hatte auf meinem Laptop seit einiger Zeit ein Ubuntu installiert und kürzlich war ich der Meinung, dass er mal eine andere Distribution benötigt. Zum einen war kürzlich grml in der Version 1.1 erschienen und wollte getestet werden, andererseits hatte ich früher Gentoo und damit war ich damals auch zufrieden.

grml bringt das Programm grml2hd mit. Damit lässt sich die Live-CD auf die Festplatte bringen. Die Installation selbst ist recht einfach. Es wird nach der Partition und dem Dateisystem gefragt, Nutzer angelegt etc. In kürzester Zeit war das System installiert und ich konnte es nutzen. Doch es dauerte nicht lange und ich bemerkte, dass der Rechner beim Runterladen großer Dateien langsam wurde. Ein Blick auf die DMA-Einstellungen bestätigte den Verdacht, dass kein DMA eingeschalten ist. Es liess sich nicht aktivieren und dmesg zeigte:

ata_piix 0000:00:1f.2: version 2.12
ata_piix 0000:00:1f.2: MAP [ P0 P2 IDE IDE ]
PCI: Unable to reserve I/O region #1:8@1f0 for device 0000:00:1f.2
ata_piix 0000:00:1f.2: failed to request/iomap BARs for port 0 (errno=-16)
PCI: Unable to reserve I/O region #3:8@170 for device 0000:00:1f.2
ata_piix 0000:00:1f.2: failed to request/iomap BARs for port 1 (errno=-16)
ata_piix 0000:00:1f.2: no available native port

Spätere Tests ergaben, dass das ein “grml-Problem” ist. Ich konnte den Effekt bei keiner anderen Live-CD (Debian, Gentoo, Knoppix, Ubuntu) feststellen. Eine Idee war noch, einen anderen Kernel zu installieren. Gesagt, getan. Doch nach einem Reboot begrüsste mich die Meldung GRUB. Also wieder die Live-CD eingeworfen und mittels grub-install den Rechner wieder bootfähig gemacht. Mika gab mir noch einen Tip, einen Blick auf /etc/kernel-img.conf zu werfen. Doch selbst mit einer angepassten Konfiguration ging das schief.

Daneben gab es noch kleinere Probleme und ich entschied mich, mit Gentoo weiter zu machen. Gentoo bringt seit einiger einen grafischen Installer mit. So hoffte ich, den mal praktisch testen zu können. Aber der X-Server tat mir nicht den Gefallen zu starten. So versuchte ich den konsolenbasierten zu nutzen. Dieser stürzte jedoch undeterministisch ab. Ich schaffte es damit nur einmal in die Nähe einer Installation zu kommen. Ich hätte es zwar noch auf dem klassischen Weg probieren können. Dazu fehlte mir jedoch die Lust.

Bei Distrowatch schaute ich mich noch nach weiteren interessanten Distributionen um. Jedoch konnte ich nichts ansprechendes finden und unternahm deswegen einen letzten Versuch mit Debian. Zu meiner Überraschung war das eine komplett problemlose Angelegenheit. Die Installation lief problemlos durch. Danach habe ich ein paar Anpassungen gemacht, Software eingespielt und Konfigurationen ergänzt. Also läuft auf dem Rechner zunächst mal Debian. Zumindest bis es mir zu langweilig wird. ;-)

Ach ja, wer sich fragt, welchen exotischen Rechner ich denn habe: IBM Thinkpad R52

Ist AES gleich XOR?

Ordentliche Kryptogrpahie scheint immer noch nicht so einfach zu sein. Heise Security fand eine Festplatte, die mit AES-Verschlüsselung wirbt. Ein genauer Blick auf die verschlüsselten Daten zeigte jedoch anderes.

Die untersuchte Festplatte ist eine Easy Nova Data Box PRO-25UE RFID. Nach Angaben des Herstellers funktioniert sie bei allen gängigen Betriebssystemen ohne zusätzliche Treiber. Die Analyse der Platte zeigte zum einen, dass es Bereiche gab, die mit Nullbytes beschrieben waren. Dadurch weiß ein Angreifer, wo er nach verschlüsselten Daten suchen muss. Optimalermeise sollte ein Angreifer nur zufällige Daten auf der kompletten Festplatte sehen. Die gängigen Festplattenverschlüssler machen das meines Wissens auch so.

Einen ersten Schreck bekamen die Forscher, als sie die Verteilung abdruckten. Anstatt annähernder Gleichverteilung sah man Muster und ein tieferer Blick in die verschlüsselten Daten eröffnete schockierendes. Von einer auch nur AES ähnelnden Verschlüsselung war nichts zu finden. Stattdessen waren die Daten mit XOR in 512 Byte-Blöcken “verschlüsselt”. Damit ist die Zurückgewinnung der Daten natürlich einfach.

Die Mitarbeiter von Heise setzten sich daraufhin mit dem Hersteller des Controller Chips, Innmax, in Verbindung und dieser bestätigte, dass er momentan einen “proprietären Algorithmus” einsetzt. Ein neuer, verbesserter Controller ist in Arbeit. Dieser soll wohl dann auch wirklich AES können.

Offensichtlich ist nicht überall, wo AES draufsteht auch AES drin. Das Beispiel zeigt auch mal wieder, die Wichtigkeit Freier Software. Denn die klassischen Verschlüssler, wie GnuPG, Truecrypt, dm-crypt und noch weitere haben den Quellcode offengelegt. Jeder kann sich diesen anschauen, verändern und bei eventuellen Fehlern laut aufschreien.

Adios Festplatte

Wenn man untenstehendes im Syslog liest, ist es wohl Zeit, sich von der Festplatte zu verabschieden:

kernel: ide: failed opcode was: 0xb0
kernel: ide: failed opcode was: unknown
kernel: hda: status error: status=0x58 { DriveReady SeekComplete DataRequest }

The Great Zero Challenge

Wolltest du schon immer mal eine Festplatte knacken? Dafür gibt es Abhilfe. Ein findiger Mensch veranstaltet die The Great Zero Challenge. Du bekommst eine Festplatte zur Verfügung gestellt. Diese wurde mit Nullen überschrieben. Deine Aufgabe ist es, Datei- oder Verzeichnisnamen zu gewinnen.

Der Grund hierfür ist, dass einige große Firmen, die sich auf Datenrettung spezialisiert haben, die Annahme einer derartigen Platte verweigerten. Dabei wurde die ja nur mit dd if=/dev/zero of=/dev/hda überschrieben. Nach der allgemein gehörten Meinung können die Daten leicht wiedergewonnen werden. Aber die Aussage der Datenretter war anders:

According to our Unix team, there is less than a zero percent chance of data recovery after that dd command. The drive itself has been overwritten in a very fundamental manner.

Wer also Lust auf ein wenig Spass hat, kann sich an den Autor wenden.

via Isotopp

Schäuble weiß, was du gestern getan hast

Obiges war der Titel einer Podiumsdiskussion, an der ich gestern teilnahm. Die Grüne Jugend Chemnitz hatte Johannes Lichdi, Mitglied des sächsisches Landtages und Rechtsanwalt, und mich eingeladen, um über innere Sicherheit und diverse Überwachungsmaßnahmen zu sprechen. Johannes Lichdi erklärte die politsch-rechtliche Ebene, während der Schwerpunkt meines Redebeitrages auf der technischen Umsetzung und dem eventuellen Schutz vor den Maßnahmen lag. Ich ging im wesentlichen auf die beschlossene Vorratsdatenspeicherung und die geplante Online-Überwachung der Computer ein. Daneben erwähnte ich noch weitere Techniken, wie RFID-Chips, Videoüberwachung, Abfrage der Kontostammdaten etc. Lichdi ging dann auf die Einschränkung der persönlichen Freiheit durch Überwachungsmaßnahmen, informationelle Selbstbestimmung etc. Beide Vorträge dauerten etwa eine Viertel Stunde. Danach begann die Diskussion.

Soweit ich sehen konnte, führten schon unsere Vorträge bei vielen zu großem Erstaunen. Einige Münder standen offen und wollten auch im Laufe der Diskussion nicht so recht zu gehen. Offensichtlich war vielen das Ausmaß nicht bekannt und so waren sie sichtlich schockiert.

Im Rahmen der Diskussion wurde u.a. gefragt, wie man denn seine Privatsphäre schützen kann, wenn man Kredit- und Rabattkarten einsetzt, bei Social-networking-Seiten angemeldet ist etc. Aus meiner Sicht ist die Privatsphäre damit schon zum großen Teil weg. Ich brachte dann unter anderem das Beispiel von Arbeitgebern, die sich StudiVZ-Profile anschauen. Dieser Gedanken schien doch einigen den Schweiß auf die Stirn zu treiben. :-) Weitere Fragen gingen in die Richtung, wie man sich schützen kann und inwiefern die gespeicherten Daten sicher sind.

Alles in allem fand ich das eine sehr gelungene Veranstaltung und auch den Teilnehmern gefielen unsere Beiträge. Denn ungewöhnlich viele Leute kamen hinterher zu mir, um mir zu sagen, wie toll sie den Beitrag fanden. Eventuell schließt sich auch noch eine Veranstaltung an. Dabei wird es dann einen Workshop zu diversen Verschlüsselungs- und Anonymisierungsprogrammen geben.

Adios, du Pass ohne Fingerabdrücke

Heute ist der letzte Tag, an dem ihr einen Ausweis bestellen könnt, ohne eure Fingerabdrücke abzugeben. Hierzu schrieb der CCC in einer Pressemitteilung:

Ab 1. November startet die Erfassung der Fingerabdrücke aller reisewilligen Bürger der Bundesrepublik auf den Meldeämtern. Nach Beginn der Speicherung des digitalen Gesichtsbildes auf einem Funkchip vor zwei Jahren wird damit das Projekt biometrische Vollerfassung der Gesamtbevölkerung fortgesetzt. Der Chaos Computer Club (CCC) weist nochmals auf die Risiken und Nebenwirkungen des ePasses hin, die insbesondere Senioren betreffen werden.

Falls euer Pass demnächst ablaufen sollte, rennt heute noch schnell zum Meldeamt!

Hardwaretod

Anfang der Woche hatte ich endlich mal Zeit, diverse Hardwareprobleme zu lösen. Mein CPU-Lüfter war mir zu laut, eine Festplatte war deutlich am sterben und mehr RAM braucht mein Rechner auch. Als schraubte ich ihn auf, befreite ihn vom Staub der letzten Jahre, baute die Ersatzteile ein und spielte das Backup zurück. Nach einigen kleinen Anpassungen lief der Rechner recht schnell wieder. Gestern hielt ich einen Workshop zu Subversion und hatte einige Beispiele auch auf meinen Rechner zu Hause liegen. Beim Öffnen einer Datei schmettert mir dann mein Editor einen Lesefehler entgegen. Meine dunkle Ahnung bestätigte sich dann zu Hause. Auch die zweite Festplatte starb gerade einen langsamen Tod.:-(

Anstatt mir nun wieder eine IDE-Platte in den Rechner zu hängen, beschloss ich, nun den kompletten Rechner umzubauen. Über den endgültigen Ausbau bin ich noch nicht sicher. Aber mit großen Wahrscheinlichkeit wird es ein AMD-Dual-Core mit entsprechendem Mainboard werden. Mal sehen, vielleicht bekomme ich auch die kürzlich gekaufte IDE-Platte in eine SATA-Platte getauscht. Gute Hinweise zu diversen Bauteilen nehme ich natürlich gern entgegen. ;-)

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