Skip to content

CSU und die Mathematik

Gestern hat die CSU erhebliche Fortschritte bei ihren Mathematik-Kenntnissen gemacht. Denn die Formel 50+x hat auf einmal 43 ergeben. Neben den natürlichen Zahlen gibt es eben noch die ganzen Zahl bzw. rationale und reelle Zahlen. Bei der nächsten Wahl sollte die Partei vielleicht einfach als Wunsch 50+i ausrufen. Das Gute bei komplexen Zahlen ist, dass sie dann einfach behaupten können, mehr Stimmen als beim letzten Mal oder als eine andere Partei erhalten zu haben (und wieder etwas über Mathematik gelernt haben). :-)

Ihre Kriminalpolizei bittet um Mithilfe

Gestern wollte ich hier noch ein Posting verfassen, dass mit den Worten: Hoffentlich klingelt morgen früh nicht die Polizei an meiner Tür und kommt zur Durchsuchung. enden sollte. Aber es klingelte niemand und ich konnte in Ruhe mein Brötchen zum Morgen genießen. Was war passiert?

An dem Nachmittag hatte ich eine Rückrufbitte auf meinem Schreibtisch liegen. Ein Beamter der Kriminalpolizei wollte mich sprechen. Solche Nachrichten lassen natürlich den Puls erstmal hochschnellen. Was können die wollen? Was habe ich verbrochen? Nach kurzem Nachdenken wurde mir jedoch klar, worum es sich handeln könnte. Die Vermutung wurde dann auch im Gespräch bestätigt.

Neben Tor-Servern betreibe ich auch einen Mixmaster-Remailer. Der anonymisiert E-Mails. Wie auch bei Tor ist es natürlich möglich, dass dieser missbraucht wieder. Hin und wieder bekomme ich davon auch etwas mit, wie in diesem Fall. Jemand hat über den Dienst eine Drohmail verschickt. Jetzt versuchten die Beamten der Kriminalpolizei den Täter zu ermitteln. Da der Remailer als Absender stand, kamen sie auf mich.

Im Gespräch war von Anfang an klar, dass ich hier Zeugenfunktion hatte. Sie dachten, dass ich eine Art Proxy betreibe und so den Verursacher herausfinden kann. Daher kam auch die Forderung, anhand meiner Logs den Absender zu suchen. Ich erklärte daraufhin grob die Funktionsweise des Dienstes und verwies als kurze Informationsquelle auf den Artikel in der Wikipedia. Als ich dann noch erwähnte, dass ich nicht logge, war ein Grummeln am anderen Ende der Leitung zu hören. ;-) Aber flugs kam der Vorschlag, doch einen Abzug des RAM zu machen. Zu meinem Bedauern musste ich auch das Verneinen. Denn in dem Falle habe ich keinen Zugriff darauf. Damit war das Gespräch im wesentlichen beendet, denn weitere Ansätze auf meiner Seite gab es nicht.

Derartige “Kontakte” bringen mich immer wieder ins Nachdenken. Wo zieht man die Grenze zu “zuviel Missbrauch”? An welchem Punkt treffe ich die Entscheidung, den Anonymisierungsdienst abzuschalten? Leider ist es halt so, dass man (meist in unangenehmer Weise) vom Missbrauch erfährt, aber so gut wie nie von den positiven Seiten. Also die Antwort auf die Frage, wem hat der Dienst wirklich genützt und geschützt. Das liegt halt in der Natur der Sache.

Keysigning beim Magdeburger Open-Source-Tag

Es ist nicht mehr weit, dann startet in Magdeburg der gleichnamige Open-Source-Tag. Es gibt dort viele interessante Vorträge rund um Freie Software. Ihr erfahrt Neues über LaTeX und OpenOffice, lernt wie man sicher mit Tor und GnuPG kommuniziert, wie man mit GNU R Statistiken erstellt und vieles mehr.

Ich habe unter anderem das Keysigning übernommen. Falls ihr teilnehmen wollt, schickt mir euren Schlüssel bzw. die Key-ID per E-Mail und ladet euch dann die Liste der Teilnehmer herunter. Weitere Anwesiungen gibt es dann vor Ort.

Ich wünsche allen viel Spass beim Magdeburger Open-Source-Tag!

Charter auf dem Vormarsch?

Kennt ihr die Schrift Charter BT? Ich setze diese seit längerem für nahezu alle Dokumente ein. Sie ist glatt und recht unauffällig. In Verbindung mit der Helvetica erziele ich so recht brauchbare Ergebnisse. Seit kurzem nun fällt mir auf, dass ich die Schrift in verschiedenen Ausdrucken wiederfinde. Kürzlich hing beim Bäcker ein Zettel. Anderswo fand ich auch ein Schriftstück, dass zumindest mit einer Charter-ähnlichen Schrift gesetzt war. Ist das nun einfach subjektive Wahrnehmung von mir oder werden wir wirklich langsam von Arial & Co. erlöst?

Kamera abgebaut

Letzte Woche leitete ich in Magdeburg ein Seminar zum Thema Datenschutz und -sicherheit. Passend dazu brachte die Volksstimme zur Wochenmitte die Nachricht, dass am Magdeburger Justizzentrum gefilmt und abgehört wird. Der Landesdatenschutzbeauftragte trat daraufhin in Aktion und unterband die Praxis. Für mein Seminar war das natürlich ein gelungener Aufhänger für die morgenliche Diskussionsrunde. ;-)

Aber auch in Jena gab es Kameras, die filmen und mithören konnten. Am Intershop-Tower gibt es das Einkaufszentrum “Neue Mitte”. Diese setzen sehr stark auf Videoüberwachung. Im Gebäude gibt es nahezu keine Ecke, wo man nicht beobachtet wird und an den Außenwänden gab es drei Kameras. Interessanterweise erklärte man auf Nachfrage, dass sich unter dem Abdeckungen keine Kameras befinden würden und dass die Außenkameras nicht Töne aufzeichnen könne. Daraufhin habe ich mir die Abdeckungen nochmal genau angeschaut und eindeutig Kameras darunter erkennen können. Weiterhin ist auf der Webseite von Mobotix die Mobotix DualNight M12D eindeutig als Kamera mit Mikrofon gekennzeichnet. Also gehe ich von bewusster Falschinformation aus.

Eine der Außenkameras filmte noch dazu auf die Johannisstraße. Das ist eine von Jenas meistfrequentierten Fußgängerzonen. Insbesondere diese Tatsache störte mich und so wollte ich versuchen, auf offiziellem Weg die Kamera entfernen zu lassen. Als ich dann endlich die Zeit fand, ein Schreiben aufzusetzen, traute ich kaum meinen Augen. Das Schreiben war absendefertig und die Kamera war weg. Anfangs glaubte ich noch an Reparaturmaßnahmen. Doch mittlerweile ist reichlich Zeit vergangen und auch eine weitere Kamera wurde abgebaut.

Ich hoffe, dass dies so bleibt. Falls nicht, kann ich meinen Beschwerdebrief doch noch loswerden. :-)

Mein C-Compiler kann keine Executables anfertigen

Ich wollte mir mal wieder eine aktuelle SVN-Version von Tor bauen und startete dpkg-buildpackage. Schon beim ./configure-Lauf begrüßte mich die Meldung C compiler cannot create executables., d.h. der gcc kann angeblich keine Binärdateien machen. Bei Debian entsteht der Fehler üblicherweise dadurch, dass bestimmte gcc-Pakete fehlen. Diese waren bei mir jedoch alle installiert. Ehe ich hier lange herumprobierte, warf ich glücklicherweise zuest einen Blick in die Datei config.log und sah, dass es einen Aufruf mit -march=foo gab. Das erinnerte mich daran, dass ich beim Neuaufsetzen einfach diverse Dateien kopiert hatte, ohne diese eventuell an neue Gegebenheiten anzupassen. Kaum war der Aufruf verbessert, schon klappte wieder alles. :-)

cronjob