Schönen guten Tag, die von Ihnen entwickelte Verschlüsselung ist zu sicher. Bauen Sie bitte eine Hintertür ein. Sie bekommen von uns steuerfrei n Millionen US-Dollar.
Solche Gespräche kennt man üblicherweise aus diversen Agentthrillern. Der Chef der tschechischen Firma CircleTech hat das nun am eigenen Leib erlebt.
Die Firma stellt Verschlüsselungslösungen her. Im Jahr 2006 meldeten Heise, Golem und andere, dass die Firma mit SMS007 eine Java-Anwendung hat. Diese verschlüsselt Kurznachrichten. Die Webseite der Firma listet weitere Produkte.
Nun bekam CircleNet Besuch vom Bezpe?nostní informa?ní služba oder kurz BIS. Das ist der Inlandsgeheimdienst von Tschechien. Die Geheimdienstleute wollten eine Hintertür im Programm haben. Damit soll der BIS dann alle Nachrichten entschlüsseln können. Einer der Firmengründer zeichnete das Gespräch auf und dort ist unter anderem zu hören, dass der Firma steuerfreie Einnahmen versprochen wurden. Nachdem sie nicht darauf einging, gab es weitere Erpressungsversuche.
Der Prague Monitor meldet, dass der Vorfall vom BIS untersucht wird. Angeblich liegen derartige Deals außerhalb der Kompetenzen des Dienstes.
Es wäre gut, wenn ich tschechisch könnte. Denn die meisten Nachrichten zu CircleTech sind in der Landessprache und die automatischen Übersetzer sind nicht ausgereift. Falls also jemand weitere Details zu dem Vorfall kennt, die Kommentare sind offen.
Alexander Lehmann, der Macher von Rette Deine Freiheit, Cleanternet und einigem mehr, hat wieder zugeschlagen. In dem Video geht er auf die allfällige Videoüberwachung (Buugle Streetview), Nacktscanner (Buugle Bodyview) und das SWIFT-Abkommen (Buugle Kontoview) ein. Sehr schönes Video (Bei annalist gibt Links zum Nachlesen:
Am Samstag mittag startet in Jena eine Kamerasafari.
Die Guten und die Thüringer PIRATEN
organisieren das Ganze. Alle Interessierten können sich am
26. Juni 2010 gegen 12:00 Uhr in der Löbderstraße
(gleich vor an den Straßenbahnschienen). Von dort aus könnt ihr
ausschwärmen und alle Überwachungskameras in Jena aufschreiben,
fotografieren und dokumentieren. Das Ziel ist, dass meine Karte
bzw. die von Martin Michel ausgebaut und aktualisiert wird. Ich würde
mich über rege Teilnahme freuen!
Am Dienstag, den 15. Juni 2010, findet an der FSU Jena eine Podiumsdiskussion zum Thema Überwachung statt. Genauer gesagt, wurde vom Fachschaftsrat Philosophie das Zitat von Benjamin Franklin Diejenigen, die für ein wenig vorübergehende Sicherheit grundlegende Freiheiten aufgeben, verdienen weder Freiheit noch Sicherheit.
als Diskussionsgrundlage gewählt. Auf der Bühne diskutieren der Direktor der Jenaer Polizeidirektion Heiko Böhme, Gerald Albe von den Piraten Jena sowie meine Wenigkeit. Professor Oppellander wird als Moderator dafür sorgen, dass die Fetzen nicht allzustark fliegen. Wer von euch also Interesse hat, sollte um 18 Uhr im Hörsaal 3 am Carl-Zeiss-Platz vorbeischauen. Ich hoffe, es wird eine interessante Runde!
Von Primzahlen geht für viele eine große Faszination aus das Thema
wird aus verschiedenen Richtungen gern beleuchtet. Sehr alt ist dabei
die Fragestellung, wie viele Primzahlen es denn gibt. Euklid fand neben
anderen die Antwort auf diese Frage: Es gibt unendlich viele
Primzahlen. Sein Beweis ist recht einleuchtend.
Stellen wir uns vor, es gäbe nur endlich fünf Primzahlen (In der
Regel sagt man: endlich viele
) p1, p2, p3, p4 und p5. Dann
berechnet man eine neue Zahl z = p1*p2*p3*p4*p5+1, d.h. alle
Primzahlen werden multipliziert und anschließend wird die Zahl 1
addiert. Keine der bisherigen Primzahlen teilt diese Zahl z. Da aber
jede natürliche Zahl einen Primteiler besitzt, muss der außerhalb der
bisher bekannten
Primzahlen liegen, d.h. es gibt mindestens
eine neue Primzahl p6. Die Aussage lässt sich dann wieder anwenden und
so ergibt sich, dass die Zahl der Primzahlen nicht endlich sein
kann.
Bei Mathoverflow wurden
diverse Fehleinschätzungen
diskutiert. Unter anderem zählte dazu, dass die oben konstruierte
Zahl z eine Primzahl sei. Wenn man den Beweis oberflächlich liest
(siehe auch die Skripte zu Algebra 1
oder Zahlentheorie),
könnte man in der Tat zu dem Schluss kommen. Die Zahlen 2, 3, 5, 7, 11
und 13 liefern jedoch ein Gegenbeispiel.
Schlimm finde ich dann die in dem Posting angegebenen Beispiele von
Leerern (sic!), die ihre Schülern unter Beschimpfungen vor die Tür
stellen, weil sie auf den obigen Umstand hinweisen und den auch noch
beweisen.
Vor einer Woche tagte das letzte Gremium und auch hier gab es einen eindeutigen Beschluss: Mein
Lehrauftrag für das Wintersemester 2010/11 wird genehmigt. Also startet bald mein nächstes Großprojekt, die eigene Vorlesung. Ich werde zusammen mit einem weiteren Professor des Lehrstuhls für Informatik die Vorlesung IT-Sicherheit halten und bin sehr auf diese neue Erfahrung gespannt.
Die ursprüngliche Idee für diese Vorlesung kam aus der Studentenschaft. Während der Proteste anfangs des letzten Semesters monierten Studenten das fehlende Thema. Über diverse Iterationsstufen kam der Vorschlag schließlich bei mir an und der Stein ins Rollen. Ich halte schon seit vielen Jahren Seminare. Zu Beginn waren es hauptsächlich Finanzthemen, genauer Devisen- und Wertpapierhandel. Später schwenkte ich auf den Softwaresektor um. Anfangs war Java der Hauptinhalt, später erweiterte ich mein Angebot auf GNU/Linux (Zertifizierung, Administration etc.), IT-Sicherheit (BSI Grundschutz) und Datenschutzthemen. Die letzteren Felder beackere ich auch in praktischer Tätigkeit. Daher wurde mir das nötige Wissen und die Fähigkeit zur Schulung anerkannt. Die diversen zuständigen Gremien gaben ihre Zustimmung und nun kann es losgehen.
Wenn es soweit ist, berichte ich über die Inhalte und eventuell interessante Begebenheiten aus der Vorlesung. Seit gespannt!
Falls ihr euch schon immer mal gefragt habt, wie man ein reguläres 17-Eck mit Zirkel und Lineal konstruiert. Hier ist die Lösung: