Die Leiden der Sysadmins, Sysops, Netzwerkverwalter und anderen Rechnerknechte

Dritter Teil

Ich kann berichten, daß ...
Unsere Firma bietet WWW Service (Hosting, Programmierung etc.) an und so leiten wir halt auch eingehende Mail an die Sekretariate unserer Kunden weiter. neulich hatten wir einen sehr seltsamen Anruf:

Sekretärin: Ich würd gern mal ihren Herrn Postmaster-Server sprechen!
Support: Wenn?
Sekretärin: Na den freundlichen Herrn der um 1 Uhr nachts die Mails an mich schickt.......
Support: schlurz


An alle, die sich durch diese Seiten ungerecht behandelt und veräppelt fühlen...

Ich weiß, daß hier unsere lieben Kunden und Mitarbeiter hemmungslos durch den Kakao gezogen werden. Niemand wirft Euch vor, daß Ihr dumm seid! Wir hätten schließlich keine Arbeit, wenn sich jeder mit PC`s auskennen würde. Aber wenn man nix von Computern versteht UND tanzt dann bei jeder Gelegenheit mit Absicht auf der Nase der Computerfritzen rum, braucht man sich über solche Anwandlungen (diese Seiten) nicht zu wundern...

Ein kleines Statement von einem leidgeprüften SysOp
;-)


Ich kann berichten, daß ein User von einem entfernten (Standleitung) Speditionsbuero anruft und meckert, dass beim Ausdruck auf "seinen" Drucker nur ein 3tel der Liste ausgedruckt werde. Die Liste wuerde nach 273 (!!!) Seiten beim Buchstaben "G" abbrechen.

Als derjenige mit dem besten Franzoesisch in der Abteilung versuche ich den unbedarften Kerl dazu zu bringen, den Drucke auf "Anhalten" zu setzen und den Auftrag noch einmal loszuschicken, um zu schauen, ob der lpd auch alle Daten bekommt und den Auftrag komplett in die Queue schiebt.

Der User ist nicht imstande, das Icon der Druckerqueue fuer seinen Arbeitsplatzdrucker zu finden. Entnervt nehme ich das langsame Remote-Control-Utility zu Hilfe und stelle endlich fest, dass es auf dieser Maschine keine solche Queue gibt, auf die er zu drucken behauptet, und dass der lpd keine ankommenden Jobs anzeigt, obwohl ich den Drucker arbeiten hoere!!!

Ich beende das Gespraech und hole die Infos vom Unix-Admin. Die sog. "lokale" Queue ("Dieser Drucker ist bei mir angeschlossen!!") befindet sich halt eben doch auf dem Printserver und der Drucker haengt an einer LAN-Box. Da kann ich lang leere Queues und idlende LPDs beobachten.

Leicht missmutig erwarte ich den Rueckruf des Users, um ihm mal den Unterschied zwischen "lokal" und "server" zu erlaeutern, als er mir erklaert, dass...

Tja, dass er sich geirrt haette, dass die Liste nach Nummern und nicht nach Alphabet sortiert sei. Und somit sehr wohl vollständig ausgedruckt worden sei...


Ich kann berichten, daß ...
Anwenderin: Hilfe, ich hänge im Programm fest
Admin: Drücken Sie mal die Esc-Taste
Anw; funktioniert nicht
Admin: haben Sie noch ein Fenster offen?
Anw: (schaut sich um), Ja. moment soll ichs zu machen
Admin: Stopp - Hallo, hallo, wo bist du...


Ich kann berichten, was ohnehin jeder weiß:
Dokus und Richtlinien werden grundsätzlich nicht gelesen...
Nun, bei uns hat es sich auch eingebürgert, daß unsere Anschläge am Schwarzen Brett von unseren Klienten "beschriftet" werden: Neben Emotionsbeweisen wie "Fuck you" und "Scheißer" (wir sind eine philosophische Fakultät!) hat jetzt ein vergleichsweise liebenswürdiger Kunde die Frage aufgeworfen (hingekritzelt), wo denn bei uns der Hausmeister zu finden sei. (Man kann dort den Schlüssel holen, um sich Zugang zu den Rechnern zu verschaffen.) Abgesehen davon, daß der Pedell - vielleicht mal abgesehen von den Sysops - eigentlich die wichtigste (weil haben Plan) Persönlichkeit in einem gepflegten Hause ist, und man wissen sollte, wo er sitzt (bzw. arbeitet), ist es natürlich überflüssig zu erwähnen, daß seine/ihre Frage bereits (50cm weiter an derselben Pinwand) beantwortet wurde. Dort heißt es in etwa: "Achtung - neue Regeln" --- es sollte so wirken, daß jeder das Gefühl hat, es lesen zu müssen. Hat aber anscheinend nicht viel genützt. Wen wundert es also, daß unsere Zugangsberechtigungen häufig als "Familienaccounts" mißverstanden werden..?


Ich kann berichten, daß ...

Ein User wollte am Computer in der Dos Shell eine Diskette formatieren. Am Telefon sagte ich:

ICH: "Geben Sie ein: format a: (DOPPELPUNKT!)"
USER: "Der bringt da eine Fehlermeldung"
ICH: "Wie??? F O R M A T und dann einen Doppelpunkt, wie heißt die Meldung?"
USER: "Unzulässiger Parameter a Doppelpunkt"
ICH: "Nochmal: geben Sie ein F O R M A T und dann einen Doppelpunkt"
USER: "Der bringt immer die gleiche Meldung" ....

Irgendwann hat das dann geklappt. Es stellte sich heraus das der User keinen Doppelpunkt -> : sondern 2 Punkte -> .. hintereinander gemacht hatte :)


In der Telefonhotline. Der User sagt, er habe ein Problem und sei alleine im Büro, weshalb er niemand anderen fragen könne. Sein Programm sei offenbar abgestürzt, da sein Bildschirm ganz schwarz sei.
Sysop: Ist denn der Cursor noch da ?
User: Nein, ich sagte doch, ich bin alleine hier im Buero.


Ich kann berichten, daß ...
Ich Sysop bekomme einen Anruf vom Super-DAU;
User: Ich bekomme immer eine Fehlermeldung im Word
Ich: wie lautet diese Fehlermeldung?
User: Weis nicht, im Moment ist die Meldung nicht da
Ich: Können Sie die Fehlermeldung provozieren? (alter was machst Du mit Word damit es diese Meldung ausgibt?)
User: Ja.....

20 Minuten Später...

User: Ach wissen Sie, normaler Weise sitze ich ja an einem anderen PC
Ich: ahhhhhhhrg


Ich kann berichten, daß ...
DAUin meldet: Ich kann Word nicht mehr starten. (Unter WIN3.x). Ich begebe mich vor Ort.
Tatsächlich, nach Anklicken des ICONS nur Fehlermeldungen. In die Eigenschaften geguckt: Verknüpft mit briefxxx.doc. Dieser Brief war auch noch gelöscht.
Benutzerin: Ich wollte doch nur ein anderes Sybol haben, wie wir es in der Schulung gelernt haben... Die Schulung war für das kommende NT Workstation, und mit Symbol meinte sie die Verknüpfung auf dem Desktop..


In unserem Schulungszentrum, vernetzt mit Novell: Ein Dozent für DOS-Fortgeschrittene brach den Unterricht ab, "das Netz funktioniert nicht mehr, der Cursorbalken im Hauptmenue lässt sich an zwei Rechnern nicht mehr bewegen". Ich erklärte, dass sich Netzwerkfehler immer an allen Rechnern auswirken und ging nachsehen. Bei beiden PC´s lag das Tastaturkabel auf dem Boden...


Anruf von DAU: Das Programm startet nicht.
Ich: was für ein Programm?
DAU: Also das, das immer automatisch startet.
Ich gehe vor Ort. Der DAU hat eine Diskette in das CD-ROM-Laufwerk gepfriemelt und wurdert sich, dass das Autorun nicht funktioniert.


Ich kann berichten, daß ...
Es war der erste Tag der Woche (MONTAG), als ich morgens gegen 8.00 Uhr in den Betrieb kam. Kaum angekommen, klingelt das Telefon. Wer kann das wohl sein (Ich bin im Benutzerservice tätig und manchmal nervt das Telefon echt.)? Ich gehe also ans Telefon, wo mir eine Frau V. ganz aufgelöst berichtet, daß etwas mit ihrem Monitor nicht stimmen würde. Als ich sie nach Einzelheiten frage, erzählt sie mir etwas von Auflösung, verschobenen Symbolen usw., zu Wort kommen läßt sie mich die ganze Zeit nicht. Nachdem ich mir dann ihre Aufzählung angehört habe, sage ich ihr, daß ich vorbeikomm´. Ich also los und zu Frau V., als ich ankomme und mir dann ihren Monitor anschaue, sieht alles ganz normal aus, alle Symbole sind klar sichtbar auf dem grünen Hintergrund. Kommentar Frau V.: " Also sehen sie nicht, dieser Hintergrund, furchtbar. Ich bin von Sternzeichen her Fisch und Fische brauchen einen blauen Hintergrund." Mit verkniffenem Lächeln habe ich ihr dann gezeigt, wie man die Ansicht ändert und bin gegangen.


Ich kann berichten, daß ... ich feststellen mußte, daß die Deutsche Telekom hochqualifizierte Techniker angestellt hat:
Es hat sich nämlich folgendes zugetragen:
Neulich bekam ich einen Anruf von einem Anwender, welcher eines morgens nicht mehr ans Netz gekommen ist. Nach mehrmaligen Versuche, ihm per Telefon den Netzzugang zu ermöglichen (Paßwort-Prüfung, Groß-Kleinschreibe-Taste, und die ganzen üblichen Feuerwehr-Spielchen, habe ich dann ganz zufällig erfahren, daß unsere Freunde von der Telekom im Hause waren und sich an diversen Kabelkanälen und Streckdosen zu schaffen gemacht hatten.

Das Unglaubliche nicht glaubend, habe ich den Anwender gebeten, das EAD-Ethernet-Patch-Kabel seines PC's bis zur Wanddose hin zu verfolgen, und siehe da, das EAD-Kabel steckte in der TAE-Telefondose.....


Ich kann berichten, daß ... es nichts schlimmeres gibt wie halbwissende User.
Ein Anwender, dessen PC von mir völlig neu installiert wurde (WINDOWS95 inkl. diverser Anwendungen) rief mich, kaum daß ich an meinen Arbeitsplatz zurückgekehrt war, per Telefon an: ".. es geht nix mehr" Also zurück, und recht hat er, dieselben Fehlermeldungen wie vorher. Die Kiste also nochmal neu installiert und zum laufen gebracht.

..kaum an meinen Arbeitsplatz zurückgekehrt,.......dasselbe Spiel nochmal, diesmal aber den kompletten WIN95-Pfad auf der Festplatt leergebügelt und Neuinstallation, mit allen Anwendungen etc.

..kaum an meinen Arbeitsplatz zurückgekehrt,.......zum drittenmal, jetzt aber Platte formatiert etc. s.o.

Auf meine Frage, was er denn machen würde, sobald ich aus dem Raum bin, offenbarte der Anwender ganz stolz: (bitte festhalten:)
"...Also, jedesmal wenn sie an meinem PC waren und neu installiert´haben, sind meine ganze Symbole weg, die Farben stimmen nicht mehr, die Sounds sind weg und alles ist anders. Aber ich habe mir ja alle INI-Dateien auf eine Diskette kopiert, das habe ich nämlich mal wo gelesen, und die kopiere ich mir dann wieder ins Windows-Verzeichnis.


Mittlerweile werden ja auch immer mehr Stadtverwaltungen auf EDV umgestellt. Dabei passiert auch schonmal so etwas:

Ein ordentlicher Drucker muss her. Also werden Erkundigungen eingezogen und die Wahl fällt auf einen (damals superteuren) Laser. Wenige Tage nach Lieferung hatte sich bei den Verantwortlichen dann doch die Erkenntnis durchgesetzt, dass ein Laser prinzipiell keine Durchschläge erstellen kann -> Satz mit 'x', in Ecke stellen, grossen Schwamm drüber, Nadeldrucker kaufen (auch teuer). Der hatte aber keinen Einzelblatteinzug. Also nochmal Geld loseisen und den flugs nachrüsten. Der Einzelblatteinzug konnte aber die Formulare mit ihren drei Durchschlägen nicht verknusen...

Also steht jetzt ein teurer Beamter neben einem teuren Laserdrucker vor einem teuren Nadeldrucker und schiebt diesem Formular für Formular einzeln ein.


Tjjaaaa.. aber nicht immer sind die User die DAUS...
Unser toller Provider hier in Rosenheim, Hypernet genannt, war wohl stolz, endlich auf linux umgestiegen (zumindest zum Teil) zu sein, dass man voellig uebersah, evtl auch an einen Admin zu denken, der zumindest die UN*X-Grundprinzipien verinnerlicht hat... So kommt man z.b. nach langwierigen versuchen , doch seine mail abzupoppen, endlich auf die idee, mal nachzusehn, warum das nicht geht, und siehe da, der admin war so begeistert von der sicherheit in der unix-userverwaltung, dass er alles, was NICHT im jeweiligen $HOME/ steht einfach root ueberantwortet hat. (alles im /var/spool/mail gehoerte root) und bei telefonischer nachfrage wundert er sich dann noch selber, dass er selber keine mail kricht...

4 tage spaeter haut kein telnet und kein elm mehr hin... hintertuerchennachfragen ergeben mode 0700 fuer /etc/passwd. telefonisch erst mal die reaktion "geben sie mir mal ihr passwort, ich pruef das nach.."

herzlichen dank auch, war lustig im hypernet...
devlog


Ich kann berichten, daß ... ich zwar eigentlich nur 15 jährige Freakin bin, aber den Super DAU hab ich auch schon erlebt. Mein Onkel hatte angeruffen vongegen ein Programm ohne Instalations-Programm zu installieren erstellen. Okay, man muß sich sein Weihnachtsgeschenk verdienen also hab ich ihm geholfen:
Geh in den Explorer!
Äh!
Klicke an Start, dann auf Programme, dann auf Windows Explorer!
Ja.
Jetzt im Datei-Menü Neu Ordner. Tipp Grand-prix ein und bestätige dann mit Return
Was ist Return?
(Was ist Verzweiflung)


Ich kann berichten, daß ...
... es manchmal falsch ist Zettel mit Anweisungen zu schreiben:

Bei uns im Wohnheim steht ein einzelner Rechner, auf den wir gemeinsam zugreifen koennen, von einzelnen aber auf jeden Fall benoetigt werden (fuer die Verwaltung der einzelnen Mieter, Kassen, etc.) Eines Tages faehrt der Rechner nicht mehr hoch (zwei Monate nachdem auf Win95 upgedated wurde): Die FAT war geschossen, die Systemdateien zum Starten des ganzen waren weg.
Da sich keiner (der nicht gerade wenigen Informatikstudenten, etc.) dafuer verantwortlich fuehlte das System zu reparieren, habe ich es mir vorgenommen, hatte allerdings an dem Tag keine Zeit. Um dafuer zu sorgen, dass sonst keiner daran etwas macht, habe ich an dem Rechner kurzerhand im BIOS das Diskettenlaufwerk deaktiviert und auf einem GROSSEN Zettel geschrieben, dass man nicht dran rumfingern soll.
Am naechsten Tag betrete ich den Raum und muss folgendes feststellen:

Was war passiert? Es scheint Informatikern als Herausforderung zu gelten, Rechner zu reparieren, wenn ausdruecklich dort steht, dass man es unterlassen soll. Das der Betreffende die Diagnose stellte, dass der Diskettencontroller kaputt sei, ueberrascht dann auch nicht mehr wirklich.

Umzug einer Filiale mit 80 Leuten in ein neues Gebäude. Admin hockt unter dem Tisch, Server anschließen.
Auftritt Geschäftsführer.

Geschäftsführer (jovial): "Na, das hat doch prima geklappt mit dem Umzug! Alle sind wieder arbeitsfähig!"

Admin: "Na ja, der Internet-Zugang funktioniert noch nicht. Die Leute beschweren sich schon, daß sie ihre E-Mail nicht kriegen."

Geschäftsführer: "Internet? Das macht doch nichts, das brauchen die Leute doch eigentlich gar nicht. Wenn wirklich jemand dringend etwas aus dem Internet brauchen sollte, schicken Sie ihn zu mir - ich habe einen Metronet-Anschluß."

Admin: (schweigt)


Ich kann berichten, daß eines Tages ein DAU anrief, mein Diskettenlaufwerk ist kaputt. Gleich hochgesprintet, DISK raus - angeschaut - wieder rein - nix wieder raus - nochmal angeschaut - Dieser DAU hatte doch tatsächlich den Aufkleber fein säuberlich aufgeklebt - Unterkante = Diskettenrand und der Rest des Etiketts mitten auf dem Metallschiebeschild ! (Falsche Seite angefangen...)


Ich kann berichten, daß ...
Mitteilung des Systemverwalters:
Es existiert nun ein neuer Rechnerpool Mathematik. Zugangsberechtigt sind alle Studenten der Mathematik mit Vordiplom. Wer darunter fällt,der schicke eine Mail an root mit folgenden Angaben : gewünschter loginname, Lehrstuhl,an dem man ist

Alsbald kamen viele Mails, unteranderem auch folgende :

Hi,
Ich studiere Physik,
gewünschter Loginname : xyz
Lehrstuhl: Prof. Z ( Physikprof :)
Da bleibt mir nur eines zu sagen : wer lesen kann ist klar im Vorteil

Wir hatten bei einem Kunden in der Industrie eine Alpha(VMS) mit Software aufgestellt. Lief alles gut, bis die Alpha ihren Geist aufgab. Da die Kiste noch in einem fuer das firmeninterne RZ unzugaenglichen Raum stand bin ich extra runtergeflogen um folgendes erleben zu duerfen:
15h sollte der Service von DEC ankommen. Kam auch, tauschte das Mainboard, kam allerdings ins schwitzen, als er die Console von ARC auf SRM switchen sollte. Die Maschine bootete, zeigte ihr ARC-Menue, aber die Cursortasten funktionierten nicht. Also auch kein Umschalten.
Der RZ-Chef und der DEC-Service Mann ueberlegten heftigst, nachdem sie diverse Terminals ausprobiert hatten. Dann wussten sie die Loesung:
Terminal an der seriellen _UND_ Tastatur an der PS/2 Buchse der Alpha...hahaha


Hallo, als einfacher Hiwi bei uns im HRZ der Uni Kassel erlebt man auch so einiges. Dass die meisten Leute den Unterschied zwischen Windows und Winword nicht kennen, ist der Normalfall. Leider wurde es bei uns so geloest, dass die Studenten ihren Account selbsttaetig kostenpflichtig verlaengern koennen (per Automat- PC). Ausserdem kann man an einem weiteren Automat Druckerkarten erwerben. Fatalerweise kostet beides genau 10 Mark. Die DAUs werfen ihren Semesterbeitrag wie man vielleicht erwarten kann, in den falschen Automat (trotz massenhaft Schildern) und kommen daraufhin mit der Drucker- karte zu mir und fragen, was sie denn nun damit anfangen soll.


Ich bin zwar kein SysAdmin oder ähnliches, habe aber in meiner Zeit als Redakteur für Computer-Zeitschriften oftmals Leute an der Hotline gehabt, die einem auch die Tränen in die Augen treiben können. Nun darf man an der Hotline nicht ein bißchen die Geduld verlieren. Es ist aber manchmal verdammt hart:

Zur Anfangszeit der CD-ROMs hatte mein damaliger Verlag als erster eine CD-ROM-Zeitschrift herausgegeben, das heißt Heft mit Cover-CD. Als Service gabs abends von 17:00 bis 20:00 besagte Hotline, bei der Leser Fragen zu den Heftthemen oder zu PC-Problemen stellen konnten. An einem Mittwoch im Sommer rief ein Professor XXX aus YYY an und fing gleich an zu wettern: "So ein Schund...Laufwerk kaputt...Fachleute drei Stunden gebraucht...brüllzetermordio..." Man ist als Redakteur darauf gedrillt, alle Vorwürfe erst mal zu verarbeiten und dann niederzuschmettern, aber hier kam ich erst mal nicht zu Wort:
"Rechtsanwalt...Pressegesetz...etc." Nach ca. 10 Minuten (!) konnte ich dann erste Fragen stellen. Es ergab sich folgendes: "Laufwerk kaputt, Scheibe dran schuld, Fachleute geholt, drei Stunden gearbeitet, Rechner kaputt, Rechnung an uns." Irgendwie kam mir die Sache komisch vor, die Master CDs durchliefen seit der Anfangszeit mehrere Prüfungen, bevor sie an Sono-Press gingen. Lange Rede, kurzer Sinn, nach ca. 24 Minuten kam ich dahinter, daß der gute Mann die CD in sein 5,25"-LAUFWERK geknebelt hat. Wie - ist mir heute noch ein Rätsel, er hat den Laufwerkshebel tatsächlich runterbekommen. Nachdem ich mich vom ersten Schrecken erholt hatte, mußte ich ihm schonend beibringen, was er da verbrochen hatte. Nur - wieso seine "Fachleute" drei Stunden gebraucht hatten, die CD da wieder rauszuholen, ist mir ebenfalls ein Rätsel. Kurz und gut: Unter meiner genauen Anleitung mußte der gute Mann zugeben, daß er a) nicht die Anleitung im Heft gelesen hatte und b) nicht mal wußte, was eine CD-ROM und ein entsprechendes Laufwerk waren. Eine weitere halbe Stunde später war er ziemlich geknickt, deshalb gab ich ihm noch die Adresse einer uns bekannten Firma in seiner Stadt, die innerhalb eines halben Tages seinen Rechner wieder auf Vordermann brachte. Vier Tage später kam ein Päckchen für mich an. Inhalt: Zwei Flaschen besten Sherry und ein dickes Entschuldigungsschreiben, sowie ein Abdruck einer Campuszeitung, in der unsere Hotline lobend erwähnt wurde. That's life... :-)


Interssant sind auch immer die kleinen Notlösungen ...

Jemand versuchte mich zu erreichen, da sein Flachbrettscanner nicht mehr funktioniert. Nachdem ich dann die Nachricht erhielt, ging ich also am gleich Tag vorbei um nachzuschauen. In der Zwischenzeit hatte er sich "Snappy" (Grabber-Karte für Parallelport) gekauft, seine Videokamera angeschlossen, Stativ gebaut, ruminstalliert (das Programm war gleich 3x drauf), und damit dann "gescannt".

Nach prüfen des Scanners, stellte sich nur ein lockeres Kabel herraus ! (manche haben halt zuviel Geld und Zeit) :)


Erschreckend finde ich auch das es so viele DAU's gibt, welche es immer wieder schaffen zufällig die wichtigsten Systemdatein auf der Platte zu löschen. (ist mir jetzt schon 4 mal passiert das ich dann alles neuinstallieren mußte.


DAU bastelte an den Einstellungen einer Anwendung herrum, und wollte aber dann alles rückgängig machen ohne gleich neu zu instalieren. Er fragte also einen weiteren, welcher ihm sagte , er müsse nur die *.INI Datei löschen und neustarten.

DAU ist ja nicht ganz dumm, und läst mit dem Explorer "*.INI" suchen und löschte dann das gefundene. Nachdem neustart (er machte ein reset *G*), war es ja auch kein Wunder nachdem er alle 97 *.INI Dateien systemweit löschte, das nichts mehr wie gewohnt lief !


Nach der Umstellung eines Users auf Windows, er hatte wirklich noch einen DOS PC ohne Maus, rief dieser 2 Tage später an und sagte, dass er mit dem Rechner etwas nicht stimmt. Ich bat ihn einige Ikons zum Testen anzuklicken, worauf er meinte, dass der Mauscursor so komisch über den Screen wackelt. Nach einigem hin und her stellte sich heraus, dass er die Maus in der rechten and hielt und sie auf der Handfläche der linken Hand bewegte ...


Ich arbeite beim ORF in der Helpline und man glaubt ja gar nicht was es alles an Daus gibt. Folgendes vor kurzem geschehen: Ein Anruf. Blauer Bildschirm meint er. Systemabsturz sage ich und frage ihn nach der Inventarnummer seines PC's. Stolz erzählt er mir seine Nummer. Die Nummer ist aber falsch, es ist die des Bildschirms. Also frage ich ihn ob er auf einen Terminal arbeitet. Verduzt über einen so dumm fragenden Supporter erklärt er mir das er mit Windows NT arbeitet. Null Problemo. Dann muß ja auch ein PC vorhanden sein. Nach nochmaliger Frage nach seinem PC ernte ich "erzählen sie mir nichts. ich brauche keinen PC das geht über unser Netzwerk!!". !? Ich schicke ihm jemanden vorbei ... ;-)


folgende Geschichte ist bestimmt schon klassisch, und ich schaeme mich ein bisschen, sie zum Besten zu geben, aber sie ist mir wirklich passiert:

Eine Userin ruft an, Ihre Schriften seien vom Bildschirm verschwunden.

Mehrere Nachfragen ergeben keine klarere Aussage.
Ein Blick in ihre win.ini (Win 3.11) auf dem Server ergab nichts Ungewöhnliches, die fonts waren alle eingetragen. Was konnte das sein? Also die Turnschuhmethode benutzt und vorort gegangen.

Tja, dumm, wenn man sich weiße Schrift auf weißem Hintergrund einstellt...


Ein besonders nerviger Superdau wollte ein altes DOS-Programm auf der Festplatte in seiner Netzwerkwindows-Umgebung (Win 3.11) einrichten. Ich erklärte ihm also: Datei,Neu, usw.
Nach kraeftezehrenden Minuten hatte er auch sein Icon. Er behauptete jedoch, wenn er es doppelklicke, wuerde einfach nichts passieren.

Ich schaute in seine grp-Datei auf dem Server, aber Pfad und Dateiname schienen zu stimmen.

Vorort dann war dann schnell geklaert, dass der Benutzer die Checkbox "als Symbol ausfuehren" (weil er ja ein Icon dafuer haben wollte) aktiviert hatte und das DOS-Programm inzwischen 14 (in Worten: vierzehn!) mal gestartet hatte...


Selber Benutzer holte mich eins zu sich, sein PC wuerde beim Einschalten piepsen. Und nicht nur seiner, sondern in seiner gesamten Abteilung!

Tatsächlich stellte ich vorort fest, dass im Laufe unser DOS-batch-gestrickten Anmeldeprozedur der PC in ein schier nichtendenwollendes Piepsen verfiel.

Man muß dazu sagen, auf jedem Abteilungslaufwerk liegt eine kleine Textdatei, die waehrend der Anmeldung getypet wird und in der jeder Infos für seine Kollegen hinterlassen kann. Jetzt begab es sich, dass besagter User gerade won einer Windowsschulung zurueckkam und ploetzlich verstand, was es mit den "Mails" auf sich hatte. Daher hatte er die Textdatei durch eine umbenannte EXE-Datei ersetzt - ich war zu fertig um herauszufinden, durch welche....


Ich kann berichten, daß ...ein DAU nach seinem Umzug im Büro Besuch von einem unserer Admins erhielt. Dieser bemerkte ein Druckerkabel am Parallelport, daß nicht verwendet wurde. Also wurde es kurzerhand abgeschraubt und eingesteckt. Dies rief aber den Protest des DAU's hervor: 1) Wie solle er sich jetzt mit dem Netzwerkdrucker verbinden? 2) Aber er bräuchte ja sowieso ein längeres Kabel, da der Netzdrucker jetzt ja schliesslich 3 Zimmer entfernt stünde.


Ich habe auch ´ne Geschichte :

User ruft bei uns an : "Mein Rechner stürzt in unregelmäßigen Abständen ab."

Also wir hin, Rechner untersucht, nichts gefunden. Dann den Rechner gegen ein baugleiches Modell getauscht, der selbe Fehler trat wieder auf.

Ich muß dazusagen, daß der Fehler während unserer Untersuchungen (natürlich) nie auftrat, sondern immer nur beim User ...

Einige Wochen später des Rätsels Lösung : Der Rechner steht beim User hochkant unterm Schreibtisch. Und wenn man halt mit den Füßen an den Reset-Schalter tritt, dann bootet die Kiste eben neu ...

Nerven braucht man in dem Job ...


[erster Teil] [zweiter Teil] [dritter Teil] [vierter Teil] [fünfter Teil] [sechster Teil] [siebenter Teil] [achter Teil]