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Keccak -- der neue SHA-3-Algorithmus

Das National Institute of Standards and Technology (NIST) gab heute bekannt, wer den SHA-3-Wettbewerb gewonnen hat: Keccak. Der Algorithmus wird nun die neue Empfehlung für einen kryptografischen Hash. Er stammt von den Forschern Guido Bertoni, Joan Daemen, Michaël Peeters und Gilles Van Assch. Besonders erwähnenswert ist Daemen. Denn er war schon für den Verschlüsselungsalgorithmus AES zuständig, der vor mehr als zehn Jahren standardisiert wurde.

Die bisher oft genutzten Algorithmen benutzen das so genannte Merkle-Damgård-Verfahren. Keccak geht einen neuen Weg (cryptographic sponge). Das erinnert mich ein wenig an AES. Denn auch damals kamen die Standardisierer von dem Feisteldesign ab.

Daniel Bernstein hat Benchmarks für verschiedene Algorithmen auf verschiedenen Plattformen gemacht. Nach der Seite ist beispielsweise BLAKE wesentlich schneller als Keccak. Im Allgemeinen scheint SHA-3 in Hardware gegossen schneller als SHA-2 zu sein. Aber die Softwarevariante ist wesentlich langsamer. Mal sehen, was die nächsten Tage ergeben. Aber momentan kann man wohl Bruce Schneier recht geben, der mal sagte, dass niemand SHA-3 nutzen wird. Nichtsdestotrotz: Alles Gute zur Wahl. :-)

Das Kryptosystem von John Nash

Der Mathematiker John Nash wird einigen aus dem Spielfilm A beautiful mind bekannt sein. Dort wird sein Leben (zum Teil etwas ungenau) nachgezeichnet. Noch heute ist der Begriff des Nashgleichwichts in der BWL und der Informatik wichtiger Lehrstoff. Vor kurzem veröffentlichte die NSA einen Brief von Nash (lokale Kopie), den er 1955 an den Geheimdienst schrieb.

In dem Brief beschreibt Nash ein Kryptosystem, oder Ver-/Entschlüsselungsmaschine. Es ist unklar, inwieweit die NSA hierauf reagiert hat. Dennoch äußert Nash einige grundlegende Ideen. Ron Rivest hat für seinen Krypto-Kurs eine Implementation in Python geschrieben. Wer es mag, kann ja eine Kryptoanalyse versuchen. :-) 

 via Turing's Invisible Hand: John Nash's Letter to the NSA

Update: Link aktualisiert und lokale Kopie eingebaut

Aktionstage gegen den Staatstrojaner

Ankündigung von 0zapftis.info
Ankündigung von 0zapftis.info
Um den Staatstrojaner ist es nach den diversen Veröffentlichungen wieder recht ruhig geworden. Daher haben die Macher von 0zapftis.info Aktionstage gegen den Staatstrojaner ausgerufen. Zuerst wird es in Berlin am 19. November 2011 eine Demonstration gegen staatliche Überwachung geben. Alle Teilnehmer treffen sich am Rathaus Neukölln und wandern anschließend zum BKA. Ich würde mich sehr freuen, wenn es in anderen Bundesländern ähnliche Aktionen geben würde.

Symposium „Die neue Freiheit im Internet“

Wie verändert das Internet die Wissenschaft, die Politik und die Wirtschaft und welche Chancen bietet es, demokratische Verhältnisse und Freiheit für alle Menschen zu erreichen? Diese Frage stellt das Symposium www.wissen-und-macht.com Die neue Freiheit im Internet. Das Symposium teilt sich in drei Bereiche, die das Internet als Bildungsinstrument, als politisches Instrument sowie als Wirtschaftsinstrument betrachten. In jedem Bereich werden verschiedene Redner ein Thema anreißen. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion wird versucht, dieses später zu vertiefen. Ich werde im Bereich Internet als politisches Instrument etwas zu Zensur im Internet erzählen. Schaut euch einfach das Programm an. Ich finde es sehr interessant. Wer nicht selbst in Berlin sein kann, dem bietet das Hasso-Plattner-Institut einen Livestream an. Der Twitter-Hashtag ist wohl #wissen2011 und ihr könnt die Veranstalter über @wissenundmacht verfolgen.

Ich freue mich auf eine spannende Veranstaltung! 

Lebe wohl Len Sassaman

Len SassamanAls ich das Buch zur Anonymität im Internet schrieb, gab es eine Person, die mir immer wieder „über den Weg“ lief. Len Sassaman hatte sehr früh Probleme beim Cypherpunk-Remailer gefunden und daraufhin Mixmaster mit entwickelt. The Pynchon Gate war eines der Ideen aus jüngerer Zeit, welches Len zusammen mit Nick Matthewson vom Tor Project und Bram Cohen von BitTorrent entwickelte. Len bat mich damals, eine Beschreibung mit in das Buch aufzunehmen. Die Zeit war jedoch zu kurz, um eine ordentliche Beschreibung einzubauen.

Im Laufe der Zeit sah ich Len Sassaman immer mal wieder auf Konferenzen. Wir unterhielten uns und ich lernte ihn sehr zu schätzen. Denn neben der Tatsache, dass er wirklich ein Fachmann auf seinem Gebiet war, war er ein unheimlich, hilfsbereiter Mensch.

Umso schockierter war ich, als ich gestern eine Twitter-Nachricht seiner Frau Meredith las. Sie schrieb, dass sie gerade mit der Polizei wegen seines Selbstmordes telefoniert hatte. Was zuerst noch wie ein schlechter Scherz klang, hat sich bestätigt. Len Sassaman ist aus dem Leben geschieden. Lebe wohl!

Bild von Wikipedia (Benutzer:AlexanderKlink)

The EFF Tor Challenge

Im Kampf gegen weltweite Zensur sind Tor-Bridges ein wichtiges Mittel. Leider gibt es immer noch zu wenig davon. Die EFF Tor Challenge soll dies ändern. Alle, die teilnehmen wollen, können eine Bridge oder einen anderen Server aufsetzen und diesen registrieren. Jeder einzelne Nutzer wird dann auf der EFF-Seite „geehrt“. Macht also zahlreich mit!
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