Möchtest du etwas gegen die Volkszählung 2011 tun? Dann mach mit bei der Sammelbestellung von Aufklebern. Im Blog des externen Datenschutzbeauftragten ist beschrieben, was du tun musst. Der Preis der Aufkleber liegt derzeit bei etwa drei Cent pro Stück.
Snuggly, der Sicherheitsbär, erklärt die Pläne zur Überwachung des Internets. Wer nichts zu verbergen hat, ... Ausgedacht wurde der Bär von Mark Fiore. Er hat auf seiner Webseite mehr schöne Sachen.
Am 2. November 2010 werde ich in Jena zusammen mit Rolf Gössner eine Podiumsdiskussion zur Volkszählung 2011 durchführen. Aus der Einladung:
Für das kommende Jahr ist nach fast fünfundzwanzig-
jähriger Pause eine neue Volkszählung gesetzlich auf den
Weg gebracht. Im Rahmen des Zensus 2011 sollen die Daten-
register der verschiedensten Behörden zusammengeführt
werden. Es werden alle Grundstücks- und Wohnungs-
eigentümer und bis zu 10 Prozent aller Haushalte befragt.
Weltanschauung und Religionszugehörigkeit sollen ebenso
erfasst werden wie die Einschätzung der Agentur für Arbeit
»für den Arbeitsmarkt nicht zu aktivieren«. Nach Ansicht
der Fraktion DIE LINKE verstößt der Zensus gegen Grund-
und Bürgerrechte. Aufgrund des massiven Eingriffes in
das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung
klagt der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung vor
dem Bundesverfassungsgericht gegen die Volkszählung.
Mit der Veranstaltung wollen wir über den Zensus,
seine Rechtsgrundlagen, seine Notwendigkeit und seinen
grundrechtseingreifenden Charakter informieren und
gleichzeitig diskutieren, ob und wie ein bürgerschaftlicher
Widerstand nach 1983 ein zweites Mal in der Geschichte
der Bundesrepublik eine Volkszählung stoppen kann.
Alle Interessierten sollten sich gegen 19 Uhr an der Carl-Zeiss-Straße 3 (Seminarraum 307) einfinden. Ich freue mich auf die Diskussion.
Alexander Lehmann, der Macher von Rette Deine Freiheit, Cleanternet und einigem mehr, hat wieder zugeschlagen. In dem Video geht er auf die allfällige Videoüberwachung (Buugle Streetview), Nacktscanner (Buugle Bodyview) und das SWIFT-Abkommen (Buugle Kontoview) ein. Sehr schönes Video (Bei annalist gibt Links zum Nachlesen:
Gerade bin ich wieder baff. Google DNS macht mich heute sprachlos.
Vor etwa einem Monat schrieb ich hier über die Aktion von Ingate, bei der es einen VServer zu gewinnen gab. Nach einiger Wartezeit kamen die Zugangsdaten an und derzeit richte ich den Rechner ein. Zur Einrichtung gehört mittlerweile für mich ein Test der Geschwindigkeit des (voreingestellten) DNS. Mittels einem Python-Programm namens namebench lässt sich das hervorragend machen. Im Blog findet sich dazu ein Beitrag. Nun spuckte namebench soeben das Ergebnis aus. Der Nameserver von Google ist fast viermal so schnell wie der beim Provider. Das ist so ziemlich die krasseste Abweichung, die ich bisher fand. Trotzdem bestätigt das, was ich bisher ermittelte. In allen meinen Versuchen seit Juni war immer der Nameserver von Google der schnellste. Außerdem zensiert der nicht. Insofern könnte man ihn jedem Nutzer empfehlen. Letztlich bleibt der hinlänglich diskutierte Datenschutzaspekt. Wer den nutzt, überlässt einmal mehr Daten einer Firma. Das will wohlüberlegt sein.
Untenstehend mal die Auswertung von namebench zum VServer von Ingate:
Das Tor-Projekt ist vor allem
bekannt für die gleichnamige Software. Daneben entwickeln die Macher
eine Vielzahl weiterer Software, die ebenfalls die Anonymität und
Privatsphäre seiner Nutzer stärkt. Bekannte Projekte sind Vidalia, die Erweiterung für den
Mozilla Firefox Tor-Button oder die
kürzlich vorgestellte Erweiterung HTTPS Everywhere. Jacob Appelbaum stellte kürzlich
ein weiteres Projekt ttdnsd vor. Der Name steht
für Tor
TCP
DNSDaemon
und versucht alle DNS-Verbindungen über Tor zu leiten.
Derzeit muss die Software entweder aus den Quellen
oder als Debian-Paket
installiert werden. An RPMs wird noch gearbeitet. Eine Unterstützung
für Windows ist noch nicht umgesetzt. Nach der Installation läuft die
Software als Dienst im Hintergrund. In der Datei
/etc/ttdnsd.conf befindet sich die
Konfiguration. Standardmäßig enthält diese den Nameserver von Google
mit der Adresse 8.8.8.8. Weitere Nameserver können
eingetragen werden. Ich lasse immer mal wieder namebench laufen und wähle aus der Auswertung einige
Server aus. Es empfiehlt sich, aus der Liste der
zensurfreien Server einige zu wählen. Die Anzahl der Einträge in
der Datei ist unbegrenzt. Die Software wählt bei jedem Lauf
zufälligerweise einen Eintrag aus.
Nachdem die Software eingerichtet wurde, sollte auch das eigene
System überredet werden, den ttdnsd für DNS-Anfragen zu nutzen. Im
einfachsten Fall öffnet ihr die Datei /etc/resolv.conf und
tragt dort die Zeile nameserver 127.0.0.1 ein. Wenn ihr
dynamische IP-Adressen nutzt, hat das unter Umständen den Nachteil,
dass der Eintrag bei jeder Aktualisierung überschrieben wird. Für Ubuntu würde ich daher empfehlen, in der
Datei /etc/dhcp3/dhclient.conf den Eintrag prepend
domain-name-servers 127.0.0.1; zu setzen. Dann wird der
Nameserver bei jedem Update korrekt in die /etc/resolv.conf
eingetragen. Wenn ihr nur einmalig testen wollt, könnt ihr natürlich
dem jeweiligen Programm die Adresse übergeben: dig @127.0.0.1
torproject.org oder host torproject.org
127.0.0.1.
Die Beantwortung von Anfragen über Tor dauert natürlich etwas
länger als über eine nicht anonymisierte Verbindung. Kai Raven hat in
seinem Wiki eine Beschreibung
zum DNS-Proxy pdnsd. Dieser hat einen Zwischenspeicher für
DNS-Anfragen und antwortet schneller, wenn die Ergebnisse in seinem
Speicher sind.
Der ttdnsd ist noch in Entwicklung, d.h. einige Stellen im
Quellcode müssen überarbeitet werden und derzeit kann ein Angreifer
den Anfragen an dem Server vorbei leiten. Diese Punkte sind bekannt
und sollen in den folgenden Versionen behoben werden. Ich halte die
Software schon benutzbar und kann euch einen Test nur ans Herz legen.