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Lebe wohl Len Sassaman

Len SassamanAls ich das Buch zur Anonymität im Internet schrieb, gab es eine Person, die mir immer wieder „über den Weg“ lief. Len Sassaman hatte sehr früh Probleme beim Cypherpunk-Remailer gefunden und daraufhin Mixmaster mit entwickelt. The Pynchon Gate war eines der Ideen aus jüngerer Zeit, welches Len zusammen mit Nick Matthewson vom Tor Project und Bram Cohen von BitTorrent entwickelte. Len bat mich damals, eine Beschreibung mit in das Buch aufzunehmen. Die Zeit war jedoch zu kurz, um eine ordentliche Beschreibung einzubauen.

Im Laufe der Zeit sah ich Len Sassaman immer mal wieder auf Konferenzen. Wir unterhielten uns und ich lernte ihn sehr zu schätzen. Denn neben der Tatsache, dass er wirklich ein Fachmann auf seinem Gebiet war, war er ein unheimlich, hilfsbereiter Mensch.

Umso schockierter war ich, als ich gestern eine Twitter-Nachricht seiner Frau Meredith las. Sie schrieb, dass sie gerade mit der Polizei wegen seines Selbstmordes telefoniert hatte. Was zuerst noch wie ein schlechter Scherz klang, hat sich bestätigt. Len Sassaman ist aus dem Leben geschieden. Lebe wohl!

Bild von Wikipedia (Benutzer:AlexanderKlink)

Finalisten im Hash-Wettbewerb

Jetzt ist es endlich soweit. Die letzte Runde im Wettbewerb um einen neuen Hash-Standard wurde eingeläutet. Fünf Kandidaten gehen in die letzte Runde:

Bis zum Januar nächsten Jahres besteht nochmals die Möglichkeit, die Hashes zu verbessern. Dann gibt es wieder Konferenzen und schließlich steht dann bald die Wahl einer neuen Hashfunktion vor der Tür.

Gründlicher Stuxnet-Entferner

Am Montag hatte ich in meiner Einstiegsvorlesung über Stuxnet erzählt. Ein kleiner Gag kam leider zu spät. Symantec berichtet von einem Stuxnet-Cleaner. Auf den ersten Blick sieht er aus wie ein Programm von Microsoft. Jedoch sorgt er neben einigen kleineren Manipulationen dafür, dass das komplette Laufwerk C: gelöscht wird. Insofern ist die Bezeichnung Stuxnet-Cleaner gerechtfertigt. :-) Dennoch sollte man das Programm auf keinen Fall auf seinem Rechner ausführen.

via Websicherheit.org.

Wir hätten da gern eine Backdoor in Ihrem Kryptosystem

Schönen guten Tag, die von Ihnen entwickelte Verschlüsselung ist zu sicher. Bauen Sie bitte eine Hintertür ein. Sie bekommen von uns steuerfrei n Millionen US-Dollar. Solche Gespräche kennt man üblicherweise aus diversen Agentthrillern. Der Chef der tschechischen Firma CircleTech hat das nun am eigenen Leib erlebt.

Die Firma stellt Verschlüsselungslösungen her. Im Jahr 2006 meldeten Heise, Golem und andere, dass die Firma mit SMS007 eine Java-Anwendung hat. Diese verschlüsselt Kurznachrichten. Die Webseite der Firma listet weitere Produkte.

Nun bekam CircleNet Besuch vom Bezpe?nostní informa?ní služba oder kurz BIS. Das ist der Inlandsgeheimdienst von Tschechien. Die Geheimdienstleute wollten eine Hintertür im Programm haben. Damit soll der BIS dann alle Nachrichten entschlüsseln können. Einer der Firmengründer zeichnete das Gespräch auf und dort ist unter anderem zu hören, dass der Firma steuerfreie Einnahmen versprochen wurden. Nachdem sie nicht darauf einging, gab es weitere Erpressungsversuche.

Der Prague Monitor meldet, dass der Vorfall vom BIS untersucht wird. Angeblich liegen derartige Deals außerhalb der Kompetenzen des Dienstes.

Es wäre gut, wenn ich tschechisch könnte. Denn die meisten Nachrichten zu CircleTech sind in der Landessprache und die automatischen Übersetzer sind nicht ausgereift. Falls also jemand weitere Details zu dem Vorfall kennt, die Kommentare sind offen. ;-)

Virenscanner und trügerische Sicherheit

In Abwandlung der Fachbegriffe der Informatik Nummer 264 könnte man schreiben: Virenscanner schützen vor Viren, Trojanern, Kettenbriefen und Taubenscheiße auf dem Autodach. Dem populären Glauben nach ist das auch so. Bredolab, ein neuer Trojaner, zeigt wieder einmal, wie gefährlich dieser Glaube sein kann. Der Trojaner tauchte am 13.Juli erstmalig auf und kein Virenscanner fand ihn. Fünf Tage später fanden ihn weniger als 50% der getesteten Produkte. Nebenan bei Websicherheit.org verfolgt man die Erkennungsraten. Ich bin gespannt, wann alle den Trojaner als solchen erkennen. Virenscanner sind eben nur eine Verteidigungslinie und wer sich ausschließlich darauf verlässt, ist manchmal verlassen.

Auswahl von Thumbnails bei Google News

Heute stutzte ich bei einem Radiobeitrag, da es um Jena ging. Die Geschichte dazu war leider sehr tragisch. In das Uniklinikum wurde ein schwer verletztes Kind eingeliefert. Das starb trotz aller Versuche der Ärzte. Bei Google News stand dann etwas mehr dazu. Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen hat der Lebensgefährte der Mutter den Jungen geschlagen, weil er nicht schlafen wollte. Angeblich wollte er das Kind mit straffer Hand erziehen, da die Mutter zu weich ist. Sollte das stimmen, so müsste die korrekte Strafe für die Person wohl erst noch erfunden werden. :-(

Interessant fand ich die Auswahl der Thumbnails bei Google News. Keine Ahnung, wie die mit dem Beitrag in Zusammenhang stehen.

Beiträge bei Google News

Zweite Beratung des Thüringer Ausführungsgesetzes

Erst gestern schrieb ich zum Thüringer Gesetz zur Ausführung des Zensusgesetzes 2011. Jetzt las ich gerade, dass der Thüringer Landtag heute die zweite Beratung zum Gesetz beginnen wird. Wen es interessiert, sollte ab 14 Uhr in den Stream schauen.

Update: Die Beratung zum Gesetz wurde verschoben, da der Innenausschuss seine Arbeit noch nicht beendet hat.

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