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Erkennungsdienstlich behandelt

Fingerabdruck

Ich komme gerade von der Kriminalpolizei, wo ich erkennungsdienstlich behandelt wurde. Wenn das so weitergeht, muss ich bald meine DNA abgeben und am Ende atme ich selbst gesiebte Luft. :-) Was war passiert?

Es ist schon etwas länger her, da fragte mich eine Firma an, ob ich nicht eine Analyse ihrer IT-Infrastruktur vornehmen könne. Sie hatten den Verdacht, dass da etwas “nicht stimmt”. Es war anzunehmen, dass jemand aus der Mitarbeiterschaft Daten entwendet. Ich untersuchte also das Netzwerk und einige Rechner. Dabei stach ein Rechner besonders hervor. Dort baute ich mit dem Sysadmin die Festplatte aus und kopierte diese zur weiteren Untersuchung. Es stellte sich heraus, dass der Mitarbeiter in massivem Umfang Daten aus der Firma geschleust hatte. Im weiteren Verlauf schaltete die Firma die Staatsanwaltschaft ein. Diese hat mittlerweile die (Ermittlungs)fäden in der Hand. Im Rahmen dessen werden diverse Gegenstände untersucht und geschaut, wer diese angefasst hat. Als Tatortberechtigter durfte ich somit meine Fingerabdrücke abgeben.

Im Vorfeld habe ich lange gerätselt, ob das machen soll oder nicht. Denn es gibt nicht wenige Fälle, in denen die einmal erhobenen Daten irgendwo landen, so nach dem Motto: Könnte man vielleicht noch einmal gebauchen.. Meinen Anwalt konnte ich für einen fundierten Rat nicht erreichen also verließ ich mich auf meinen guten Glauben und Fragen. Ich hatte mir vorgenommen, den Beamten vorher über die befürchteten Konsequenzen auszuquetschen und, falls es unglaubwürdig wäre, die Abgabe zunächst zu verweigern. Aber dazu kam es gar nicht. Denn kaum war ich in seinem Büro angekommen, setzte er zu einer längeren Belehrung an. Demnach werden die Spuren nicht gespeichert, sondern nur mit den am Tatort vorgefundenen verglichen. Die Fingerabdrücke werden nach den Worten des Beamten nicht in Datenbanken gespeichert, sondern nach Abschluss des Falles (oder sagte er, nach Beendigung des Vergleichs?) gelöscht. Wahrscheinlich schaute ich immer noch skeptisch und er meinte zum Schluss, dass sie, selbst wenn sie die Abdrücke aufheben und später auswerten würden, dürften die nicht gegen mich verwendet werden. War da nicht was mit den Früchten des vergifteten Baumes? In der Tat scheint dies nicht so zu sein, wie ich dachte. Die Wikipedia weiß mehr im Artikel zum Beweisverbot. Schließlich bekam ich einmal einen Satz schwarze Hände. Dank eines Spezialwaschmittels sind die aber schon wieder sauber.

Ich fand den Besuch letztlich recht interessant. Denn der Beamte war sehr offen und wir unterhielten uns über einige Themen, u.a. natürlich auch über das Abnehmen von Abdrücken. Interessanterweise nutzt die Polizei dieselbe Methode wie der CCC. Der Unterschied besteht letztlich nur darin, dass es das Ganze für die Polizei als fertige Einheit gibt.

Spätestens wenn der Fall abgeschlossen ist, werde ich mal eine Auskunftsanfrage bei verschiedenen Behörden starten und hoffentlich herausfinden, dass keine Informationen über mich gespeichert sind. :-)

Foto von TheRealGrudge

TeXnicCenter 2 für Windows

Das TeXblog schreibt heute, dass es die erste Alphavariante des LaTeX-Editors TeXnicCenter gibt. Ich fand die Software für Windows immer sehr gut und habe die Neueinsteigern empfohlen. Ein großer Nachteil der letzten Version war allerdings, dass diese kein Unicode beherrschte. Dies ist jetzt behoben und ich kann die Software wohl wieder uneingeschränkt empfehlen (wenn sich die zu erwartenden Bugs gelegt haben). Also liebe LaTeX-Jünger testet mal fleißig die neue Software ;-)

Tip #20: Effektive Suche in der History

Jeder Shellnutzer wird die Tastenkombination Strg+R kennen. In der Standardkonfiguration sucht diese in der Liste aller eingegebenen Befehle nach der Kombination. Also beispielsweise könnte Strg+R und die Eingabe von ls folgendes ergeben:

jens@huehnersuppe:~/ > ls -lart /usr/share/doc/fr*
bck-i-search: ls_

In der zsh ab Version 4.3.9 kann man diese Suche auch mit Mustern ergänzen. Im Normalfall ist Strg+R an history-incremental-search-forward gebunden. Für die Suche nach Mustern musst du ein neues Keybinding anlegen oder das alte überschreiben:

jens@huehnersuppe:~/ > bindkey “^R” history-incremental-pattern-search-forward
jens@huehnersuppe:~/ > grep -ls -E foo /usr/src/linux/kernel.java
bck-i-search: ls*kerne_

Im obigen Beispiel wurde das alte Keybinding überschrieben und dann nach einem Ausdruck gesucht, der ls gefolgt von kerne enthält. Das Feature wird mir sicher viel Spass bereiten. ;-)

Tip #19: Wo bin ich?

Falls ihr mal wieder die Orientierung verloren habt, so hilft euch folgende zsh-Funktion:

function whereami() {
  wget -q “http://maps.google.com/maps/geo?output=csv&oe=utf-8&ll=$1,$2” -O - | cut -f3- -d, 
}

Während des Verfassens des Blogeintrages befand ich mich also in, tipper, tipper, tipper whereami $(($RANDOM * 90/65535. )) $(($RANDOM * 180/65535. )), Amritsar, Punjab, India. :-)

In Anlehnung an Tip #872 Reverse geocode with bash.

Tip #17: Lieblingseditor nutzen

Gestern abend organisierte unsere lokale LUG ein zsh-Gespräch. Dort sollten verschiedene interessante Einstellungen zur zsh besprochen werden. Jörg hatte einen besonders netten Tip:

EDITOR=${$(whence -p vim emacs jed xjed nano mcedit ed)[1]}

Der Befehl whence sucht im Pfad nach den angegebenen Programmen und legt die gefundenen in einem Array ab. Das erste Element des Arrays wird dann ausgewählt und als Variable EDITOR gespeichert. Wenn auf dem System kein vim installiert ist, würde emacs (sofern vorhanden) als Editor festgelegt werden. Sollte keiner der aufgeführten Editoren vorhanden sein, wird der ed genutzt. Denn dieser sollte immer installiert sein.

Wer es noch ein wenig weiter treiben will, setzt einen Alias: alias vim=$EDITOR. So kann man immer vim eingeben und bekommt den passenden Editor. Jedoch kann das Nebenwirkungen haben und du solltest gut überlegen, ob das der richtige Weg ist.

Tip #16: Automatisch Zeit messen

Hin und wieder laufen Programme recht lange und im Nachhinein fällt mir ein, dass ich gern gewusst hätte, wie lange das Programm gelaufen ist. Jetzt könnte ich das Programm nochmal starten und entsprechende Befehle mitgeben. Viel einfacher ist jedoch die Variable REPORTTIME in der zsh. Dieser wird eine natürliche Zahl übergeben, welcher als Sekunden interpretiert wird. Wenn ein Programm länger läuft als der Wert, der in REPORTTIME gesetzt ist, dann gibt die Zsh automatisch, Statistiken zur Zeit aus:

jens@jurkki: ~> export REPORTTIME=2
jens@jurkki: ~> kommando --was --lange --dauert
12,23s user 28,76s system 98% cpu 23,812 total
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