Skip to content

Videoüberwachung in der Gastronomie

Frontansicht einer Überwachungskamera

In der Online-Ausgabe der Welt las ich gerade einen Artikel zur Videoüberwachung. Danach gab es in der Kaffeekette Balzac Kameras, die unter anderem die Sitzgelegenheiten überwachten. Eine Person klagte dagegen und bekam Recht. Demnach dürfen Bereiche, in denen Tische oder Sitzgelegenheiten stehen, nicht durch Kameras beobachtet werden.

Gerade in Jena gibt es einige Lokale, die intensiv Videoüberwachung einsetzen. Insbesondere wird immer wieder das Gatto Bello genannt. Das wurde Anfang 2007 in dieser Sache verklagt (Beitrag bei Monoteque, Beitrag bei Restaurant-Kritik). Leider konnte ich nicht rausfinden, was dabei rauskam. Falls jemand näheres weiß, würde ich mich über einen Kommentar freuen. Aber auch weitere Restaurants und Kneipen setzen derartige Maßnahmen ein. Vielleicht werde ich die betreffenden Örtlichkeiten mal auf das Urteil hinweisen. Mit etwas Glück gibt es dann ein paar Kameras in Jena weniger. ;-)

via Daten-Speicherung.de

Foto von Cristiano Betta

Ärzte testen

Wie geht es euch, wenn ihr euren Arzt besucht? Fühlt ihr euch gut behandelt oder redet der Arzt ständig Kauderwelsch und ihr versteht kein Wort? In der taz gab es letzte Woche einen Artikel mit dem Titel Die Macht im Sprechzimmer. Darin wird ein Experiment beschrieben, in dem Patienten zu Ärzten gehen und sich untersuchen lassen. Das Gespräch wird aufgezeichnet. Später werten das dann Forscher und auch der Arzt selbst mit aus. Insgesamt stellte sich heraus, dass drängelnde und fordernde Patienten eher ihren Willen durchgesetzt bekommen als diejenigen, die alle Vorschläge einfach hinnehmen. Weiterhin wurde untersucht, ob Ärzte ihre Patienten ausreden lassen sowie ob und wann eher Gebrauch von Fachbegriffen gemacht wird.

Ich fand den Artikel sehr lesenswert. Insbesondere unter der Tatsache, dass ich selbst ein Simulationspatient bin. Das heißt, ich habe eine Krankheit sowie dazu passende Vorgeschichte bekommen und stelle diese dann verschiedenen Ärzten, Studenten oder Sanitätern vor. Im Unterschied zu der obigen Studie wird hier nichts heimlich aufgezeichnet, sondern es ist vorn vornherein eine Übungssituation und mein Gegenüber weiß, dass ich simuliere. Die Vorbereitung kostet einige Zeit an Übung. Denn neben der Rolle ist es hier insbesondere wichtig, dem Gegenüber Feedback zu geben. Dies sollte nicht ein: Das war aber Sch***. oder Das war super! umfassen, sondern sehr detailliert sein und positive wie negative Punkte umfassen. Wer das umsetzen kann und ein wenig schauspielerisches Talent hat, kann loslegen.

Für mich war heute der erste echte Einsatz als Simulationspatient. Meine Gegenüber waren keine Ärzte, sondern Rettungsassistenten. So kam es denn auch, dass sie in meine “Wohnung” kamen und mich dort untersuchen mussten. Obwohl ich keinen Notfall darstellte, war die Situation recht hektisch und ich musste mich sehr konzentrieren, sowohl meine Rolle gut zu spielen wie auch alles aufmerksam zu beobachten. Aber am Ende haben alle die Lage gut gemeistert.

Mein Feedback schien auch den Nerv zu treffen und wurde sowohl von den beiden Aktivisten wie auch von der Beobachtergruppe ebenfalls so empfunden. Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass es allen half, sich später im realen Einsatz besser zu verhalten und Schwachstellen auszumerzen.

Das nächste Mal sind dann Ärzte dran. Diese sind insofern schwieriger als das sie wesentlich mehr Details wissen wollen. Da kommt es darauf an, dass die Rolle wirklich sitzt. Ich bin gespannt, wie das wird.

Foto von ifranz

cronjob