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Das Kryptosystem von John Nash

Der Mathematiker John Nash wird einigen aus dem Spielfilm A beautiful mind bekannt sein. Dort wird sein Leben (zum Teil etwas ungenau) nachgezeichnet. Noch heute ist der Begriff des Nashgleichwichts in der BWL und der Informatik wichtiger Lehrstoff. Vor kurzem veröffentlichte die NSA einen Brief von Nash (lokale Kopie), den er 1955 an den Geheimdienst schrieb.

In dem Brief beschreibt Nash ein Kryptosystem, oder Ver-/Entschlüsselungsmaschine. Es ist unklar, inwieweit die NSA hierauf reagiert hat. Dennoch äußert Nash einige grundlegende Ideen. Ron Rivest hat für seinen Krypto-Kurs eine Implementation in Python geschrieben. Wer es mag, kann ja eine Kryptoanalyse versuchen. :-) 

 via Turing's Invisible Hand: John Nash's Letter to the NSA

Update: Link aktualisiert und lokale Kopie eingebaut

Lebe wohl Len Sassaman

Len SassamanAls ich das Buch zur Anonymität im Internet schrieb, gab es eine Person, die mir immer wieder „über den Weg“ lief. Len Sassaman hatte sehr früh Probleme beim Cypherpunk-Remailer gefunden und daraufhin Mixmaster mit entwickelt. The Pynchon Gate war eines der Ideen aus jüngerer Zeit, welches Len zusammen mit Nick Matthewson vom Tor Project und Bram Cohen von BitTorrent entwickelte. Len bat mich damals, eine Beschreibung mit in das Buch aufzunehmen. Die Zeit war jedoch zu kurz, um eine ordentliche Beschreibung einzubauen.

Im Laufe der Zeit sah ich Len Sassaman immer mal wieder auf Konferenzen. Wir unterhielten uns und ich lernte ihn sehr zu schätzen. Denn neben der Tatsache, dass er wirklich ein Fachmann auf seinem Gebiet war, war er ein unheimlich, hilfsbereiter Mensch.

Umso schockierter war ich, als ich gestern eine Twitter-Nachricht seiner Frau Meredith las. Sie schrieb, dass sie gerade mit der Polizei wegen seines Selbstmordes telefoniert hatte. Was zuerst noch wie ein schlechter Scherz klang, hat sich bestätigt. Len Sassaman ist aus dem Leben geschieden. Lebe wohl!

Bild von Wikipedia (Benutzer:AlexanderKlink)

Finalisten im Hash-Wettbewerb

Jetzt ist es endlich soweit. Die letzte Runde im Wettbewerb um einen neuen Hash-Standard wurde eingeläutet. Fünf Kandidaten gehen in die letzte Runde:

Bis zum Januar nächsten Jahres besteht nochmals die Möglichkeit, die Hashes zu verbessern. Dann gibt es wieder Konferenzen und schließlich steht dann bald die Wahl einer neuen Hashfunktion vor der Tür.

Wir hätten da gern eine Backdoor in Ihrem Kryptosystem

Schönen guten Tag, die von Ihnen entwickelte Verschlüsselung ist zu sicher. Bauen Sie bitte eine Hintertür ein. Sie bekommen von uns steuerfrei n Millionen US-Dollar. Solche Gespräche kennt man üblicherweise aus diversen Agentthrillern. Der Chef der tschechischen Firma CircleTech hat das nun am eigenen Leib erlebt.

Die Firma stellt Verschlüsselungslösungen her. Im Jahr 2006 meldeten Heise, Golem und andere, dass die Firma mit SMS007 eine Java-Anwendung hat. Diese verschlüsselt Kurznachrichten. Die Webseite der Firma listet weitere Produkte.

Nun bekam CircleNet Besuch vom Bezpe?nostní informa?ní služba oder kurz BIS. Das ist der Inlandsgeheimdienst von Tschechien. Die Geheimdienstleute wollten eine Hintertür im Programm haben. Damit soll der BIS dann alle Nachrichten entschlüsseln können. Einer der Firmengründer zeichnete das Gespräch auf und dort ist unter anderem zu hören, dass der Firma steuerfreie Einnahmen versprochen wurden. Nachdem sie nicht darauf einging, gab es weitere Erpressungsversuche.

Der Prague Monitor meldet, dass der Vorfall vom BIS untersucht wird. Angeblich liegen derartige Deals außerhalb der Kompetenzen des Dienstes.

Es wäre gut, wenn ich tschechisch könnte. Denn die meisten Nachrichten zu CircleTech sind in der Landessprache und die automatischen Übersetzer sind nicht ausgereift. Falls also jemand weitere Details zu dem Vorfall kennt, die Kommentare sind offen. ;-)

Eindrücke von der Kryptologie-Prüfung

Kürzlich hatte ich eine Prüfung im Fach Kryptologie. Das war eine Prüfung mit mehreren Personen. Eine wurde gefragt, warum der Algorithmus DES unsicher ist. Nachdem keine Antwort kam, versuchte der Prüfer eine Brücke zu bauen und fragte, wieviele Schlüssel es gäbe. Es entspann sich folgender Dialog:

P: Wie groß ist der Schlüsselraum?
S: 10100?
P: Gut geraten. Aber daneben. Aus welchen Zeichen besteht der Schlüssel bei DES?
S: ?
P: Bitfolgen! Was sind Bitfolgen?
S: 0 und 1
P: Welches Zeichen kommt in Frage?
S: 2
P: *augenroll*

Blog Update

Ich habe gerade das Blog auf den neuesten Stand gebracht. Jetzt läuft hier ein Serendipity 1.5.2. Für euch sollte sich nichts ändern. Falls es Probleme gibt, hinterlasst einen kurzen Kommentar.

Unterlagen zum Vortrag über AES

Heute hielt ich im Rahmen der Vorlesung Kryptologie einen Vortrag zu AES. Wie erwähnt, gibt es dazu eine Ausarbeitung. Diese und den Vortrag selbst könnt ihr unter den folgenden URLs runterladen.

Die Animation liegt bei http://www.formaestudio.com/rijndaelinspector/archivos/Rijndael_Animation_v4_eng.swf.

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