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Googlecookies

Joi Ito wundert sich, warum er bei einer Googlesuche nach “Radio Shack”, “Ford” oder ähnlichem einen Cookie von der betreffenden Webseite erhält. Dies geschieht, obwohl er noch auf der Googlsuchseite ist. Beim Nachforschen stellt sich dann heraus, dass Google das sogenannte Prefetching aktiviert hat. Das bedeutet, dass der erste Link mit einem speziellen Attribut ausgezeichnet wird. Die Browser der Mozillaserie laden dann diese Webseite automatisch im Hintergrund schon herunter (Dokumentation hierzu in der Prefetch-FAQ). An sich ist das ganz nützlich. Denn so wird die vielleicht folgende Seite schneller geladen. Durch das Verhalten von Google können sich eine Menge unnützer Cookies auf der Platte sammeln. Nach meinen Beobachtungen dienen sicher über 80% der Cookies eh nur zum Ausspionieren des Nutzerverhaltens. Daher habe ich meine Browser i.d.R. so konfiguriert, dass alle Cookies (bis auf kleine Ausnahmen) nicht erst akzeptiert werden. Weiterhin schaue ich mir, wie auch 58% der Internetnutzer die gespeicherten Cookies an und lösche diese. Marketingfirmen suchen nach Auswegen und haben angeblich jetzt PIE entdeckt. Dies ist zum einen Flash (was ich nicht nutze) und kann auch wieder abgeschalten werden. Ein zweiter Ausweg, den Prefetch-Cookies zu entfliehen, wäre, das Prefetching abzuschalten. Dies geht über die Eingabe von about:config in der Adresszeile. Dort sucht ihr dann nach dem Wert prefetch und ändert den mit einem Klick der rechten Maustaste.

Eingeladen, ausgeladen

Prof. Andreas Pfitzmann lehrt an der TU Dresden und forscht auf dem Gebiet “Datenschutz und -sicherheit”. Hier zält er meiner Meinung nach zu einem der führenden deutschen Experten auf dem Gebiet und ist demzufolge auch oft Gast bei Konferenzen. Herr Pfitzmann sollte nun auch beim 9. Deutschen IT-Sicherheitskongress einen Vortrag mit dem Titel “Werden biometrische Sicherheitstechnologien die heutige IT-Sicherheitsdebatte vor neue Herausforderungen stellen?” halten. Wenn alle Details besprochen sind, sollte man eigentlich davon ausgehen können, das der Vortrag auch stattfindet. Doch nicht so beim BSI. Der Präsident, Udo Helmbrecht, schickte ihm kurz vor Beginn des Kongresses ein Absage, da es angeblich zahlreiche neue Entwicklungen gegeben habe. Dies ist natürlich extrem fadenscheinig. Pfitzmann selbst vermutet, dass die Ausladung durch das Innenministerium veranlasst wurde. Denn hier gibt es seit längerem ein starkes Engagement in puncto Biometrie in Ausweisdaten und somit keinerlei Interesse an einem derartig destruktivem Vortrag. Die Tatsache wurde in der deutschen Blogosphäre schon hinreichend gewürdigt. Ich persönlich muss erstmal sagen, dass ich den Redner aufgrund des Vortragsmanuskriptes gar nicht erst eingeladen hätte. Dieses Papier entspricht meiner Meinung nach nicht einem wissenschaftlichen Niveau. Nichtsdestotrotz ist dieses kurzfristige Ausladen meiner Meinung nach eher Dilettantismus in der Planung als wirklich Zensur, wie es die Mehrzahl der Kommentatoren vermutet. Ich würde mich freuen, wenn es einen derartigen Vortrag im Rahmen der Datenspuren in Dresden gäbe.
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