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Ist ein Tesla günstig?

Tesla Model Y
Von Benespit - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0,

Bei Xitter schrieb @teslaxander die provakante These, dass er sich ein anderes Auto als einen Tesla nicht leisten kann. Im weiteren Thread werden die Ersparnisse aufgelistet, die er mit dem Tesla Model Y bei einer Fahrleistung von 41.000 km erzielt. Ich wollte mal wissen, wie realistisch die Einschätzung ist und habe das mit unserem Verbrenner verglichen.

Der erste genannte Punkt ist eine Benzinersparnis von 4.700 €. Wenn man von obiger Fahrleistung und aktuellen Benzinpreisen ausgeht, landet man bei einem Verbrauch von 6,5 bis 6,8 l/100km. Unser Wagen benötigt ca. 5,5 l Diesel auf 100 km. Das wären also 3.850 €. Wenn man den Tesla an den Superchargern lädt, kostet das natürlich ebenso Geld. Ich habe dazu verschiedene Angaben gefunden. Vermutlich kostet dies zwischen 1100 und 1300 €. Das bedeutet im Vergleich zu unserem Auto ergäbe sich bei der Fahrleistung eine Ersparnis von etwa 2500 €.

Der zweite Punkt sind Wartungskosten. Bei Xitter wurden hier 0 € angegeben. Diese lagen bei uns bei etwa 1500 € pro Jahr, was dann auch der Ersparnis entspräche.

Für die Treibhausminderung gab es in der Vergangenheit eine Ausschüttung von 300 € im Jahr. Dies wird künftig sinken.

Bei Xitter wurden die Kosten für die Versicherung nicht diskutiert. Eine Haftpflicht und Vollkasko liegt etwa beim selben Betrag wie unser aktuelles Auto. Mit etwas Glück würden wir mit unserem Verbrenner 100 € im Jahr sparen.

Um den Wertverlust zu vergleichen, habe ich Mobile.de bemüht. Dort habe ich nach einem Tesla mit der entsprechenden Fahrleistung gesucht und die Werte wiederum mit unserem Wagen verglichen. Der Tesla scheint nahezu keinen Wertverlust zum aktuellen Neuwagen-Kaufpreis zu haben. Wenn die Preise für unser Auto stimmen, haben wir einen jährlichen durchschnittlichen Wertverlust von 1000 €.

In der Gesamtbetrachtung würde ein Tesla selbst mit den ungünstigen obigen Bedingungen 4000-5000 € pro Jahr sparen. Wir fahren nur halb soviel und würden damit auch nur etwa die Hälfte der Summe sparen.

Schließlich führt @teslaxander noch die Zeitersparnis beim Laden an. Das Tanken dauert ungefähr 7,5 Stunden. Er hat eine PV-Anlage, steckt nur den Stecker rein und rechnet diese Zeit mit 0. Wenn man hingegen Supercharger nutzt, benötigt man etwa 100 Ladevorgänge zu je einer halben Stunde. Das heißt, insgesamt dauert das mit 50 Stunden mehr als sechsmal so lange. Hier würde ich mir passende Infrastruktur auf öffentlichen Parkplätzen, Geschäften etc. wünschen. Dann würde diese Zeit deutlich absinken.

Insgesamt bin ich doch überrascht, wie günstig der Tesla im Betrieb ist. Ich würde behaupten, dass wir unser Auto schon recht sparsam betreiben. Dennoch würden wir mit einem höherklassigen Fahrzeug noch Geld sparen. Besser wird es nur, wenn wir das Auto ganz abschaffen. ;-)

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Martin Mustermann on :

Der zukünftige Wertverlust des Fzg am Ende des beabsichtigten Nutzungszeitraumes ist hier m.E. schlechter vorherzusehen (Wegfall des Hype um Tesla, stärkere Konkurrenz durch andere E-Autos, geänderte Preis- oder Produktpolitik von Tesla zu dem Zeitpunkt).

Wir fahren unsere Fzg übrigens tendenziell eher ‘bis der TÜV uns scheidet’ (d.h. Anschaffungspreis = Wertverlust), was ja ökologisch nicht falsch sein kann.

Einschub zur Frage des Wertverlust: Je mehr sich E-Autos durchsetzen, umso mehr sehe ich auch auf uns zukommen, dass sich ein Lifecycle-Management wie bei Software durchsetzen wird, d.h. rollende wird Software langsam ausgephast (keine Produktupdates mehr, irgendwann auch Einstellung jeglicher Sicherheitsupdates, bis zu keine Unterstützung generell mehr). Und das ist letztlich nur eine Frage, ob sich das am Markt durchsetzen lässt. Aber es liegt eigentlich im Interesse aller E-Autobauer, das E-Auto hauptsächlich über Software-Abos zu monetarisieren, weil das wesentlich besser erlaubt Preiserhöhungen durchzusetzen oder auch die Obsoleszenz des Fzg zu erzwingen. Aber ganz grundsätzlich gilt: Je mehr Software im Fzg steckt, desto volatiler der Wert.

Die fehlende jährliche Inspektion beim Tesla ist m.E. kein Feature, sondern ein Bug. Ich habe lieber ein dichtes Netz von kompetenten Werkstätten, offline Inspektion (statt dauernder Fernzugriff und damit verbundene Kontrolle) und regelmäßige echte Inspektion (die Reifenschäden am Cybertruck durch die stylischen Radkappen sieht man, aber die erfasst kein Sensor per Fernzugriff).

Bei den Versicherungen ist das Bild durchwachsen, weil geringerer Schadenshäufigkeit höhere Reparaturkosten gegenüber stehen. Der Tesla schneidet da ggü vergleichbaren Verbrennern in der Haftpflicht schlechter und in der Kasko teils nur unwesentlich besser ab. Siehe: https://www.gdv.de/resource/blob/155226/ebf9c2ae7d32272a5e5f37adcd6b3ede/mi-reparaturkosten-e-autos-grafik-typklasse-verbrenner-data.jpg

Wir haben eine jährliche Fahrleistung von ca. 10 TKm, d.h. die Ersparnis in den laufenden Betriebskosten fällt für uns nicht so hoch aus. Für mich sieht es ein bisschen so aus, als hätte das E-Auto seine größten Vorteile im Moment je höher die jährliche Fahrleistung ist (je eher also längere Strecken gefahren werden).

In gewisser Weise sind mir die höheren Anschaffungskosten bei E-Autos unverständlich gemessen daran, was alles in einem E-Auto nicht mehr verbaut werden muss. Vielleicht wäre es mal ein Ansatz, die Autobatterien zu normieren und zu standardisieren. Die Situation ist ja im Moment ein bisschen so, als würden aller Verbrenner mit Ihrer je eigenen spezifischen Kraftstoffmischung fahren.

Jens Kubieziel on :

Du hast natürlich recht. Das mit dem Wertverlust ist etwas zu kurz gesprungen. Wenn ich an meinen vergangenen Fahrzeuge denke, begannen die nach 10--15 Jahren zu rosten. Irgendwann war es soviel, dass der TÜV nicht mehr mitmachte. Wenn ich das einrechne, müsste ich mind. 3000 € Wertverlust einrechnen.

Die hohen Preise führe ich auf die geringen Stückzahlen und die Tatsache zurück, dass E-Autos meist Fahrzeuge der Oberklasse sind.

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