Die Leiden der Sysadmins, Sysops, Netzwerkverwalter und anderen Rechnerknechte

erster Teil

Ich habe mal als Service-Techniker einer großen Computerfirma gearbeitet. Mein zu betreuendes Gebiet war recht groß. Eines Tages erhielt ich den Auftrag, bei einem Kunden einen Drucker zu reparieren. Angeblich Totalausfall. Ich also hin. Ca. 2 Std. lange Autofahrt, um festzustellen,dass die Putzfrau den Netzstecker gezogen hatte.
Manchmal sollte man sich die Wartungsverträge besser bezahlen lassen.


Ich kann berichten, daß ... man in den Bildröhren der Monitore eigentlich ein Mikrophon mit Sprachanalyse-Software und eine Boxerfaust mit 1 Liter Blei installieren sollte.

Sobald ein erklärender Text auftaucht ('Infomessage("erklärung")' oder 'Warnmessage("du hast gerade das und das versucht und das geht nicht weil...")' sollte die Software die Faust zuschlagen lassen, sobald Geräusche wie 'Was soll ich jetzt machen ?' oder 'Wieso nimmt er mein Konto nicht an ?' ertönen.
Nein, nichts gegen die Anwender an sich - das sind privat alles nette Leute, die es geschafft haben ihre Kinder zu erziehen und ein Haus zu bauen. Aber was ist der Bau eines Hauses gegen das Lesen von Erklärungen ?
Eines der schlimmsten Übel ist zum Beispiel der Beleglose Datenträger Austausch (DTA) mit den Banken.
Unglücklicherweise werden dazu Disketten verwendet und natürlich ist die eine oder andere Diskette defekt.
Im "Dumb User Mode" gibt die Software folgenden Text aus, wenn der Verify einen Fehler meldet "Die benutzte Diskette ist defekt und muss ausgetauscht werden. Bitte entfernen Sie die Diskette aus dem Laufwerk und legen eine andere Diskette ein. Drücken Sie dann die Eingabetaste um das Beschreiben der neuen Diskette zu wiederholen."
Und was passiert ? Telefon bimmelt "Mein Computer piept. Was soll ich machen ?" "Können Sie mir die Meldung vorlesen, die auf dem Bildschirm steht ?" "Äh, da habe ich noch garnicht draufgeschaut.."
Nach meiner Vision käme da erstmal der "Hinweishammer" aus dem Monitor und dann kommt der Anwender vielleicht selber auf den Trichter, dass sich da die Programmierer nicht ohne Grund die Mühe einer einfachen und verständlichen Arbeitsanweisung gemacht haben.

Noch viel schlimmer sind Firmenchefs oder Geschäftsführer, die mit ihrem Halbwissen bezüglich EDV den Breiten machen.
So geschehen in einem aktuellen Fall, wo es eine strikte Arbeitsteilung im Unternehmen gibt: tagsüber flicken die Buchhalter die Firma zusammen und abends zerschmettert der Geschäftsführer das ganze mit unglaublichen Innovationen: die DOS-Finanzbuchhaltung muss plötzlich unter win95 laufen. Was eigentlich kein Problem darstellt, wenn man die Mucken des desolaten Speichermanagements von win95 kennt - leider kannte der "Grande Installateur" die Probleme nicht (typisches Opfer des Microsoft-Marketings) und daher verreckte das Programm mit schöner Regelmässigkeit in eher so unwichtigen Punkten wie "Buchungsverarbeitung", "OP Reorganisation" und bei "Datenintegritätsprüfung mit automatischer Reparatur Buchhaltung".
Demherrgottseisgedankt gibt es eine (natürlich von eben diesem Geschäftsführer eingerichtete) Datensicherung, aus derem Pool sich alle recht freizügig bedienen. Da diese Datensicherung (von der Sorte 'arj a i:\daten.arj f:\wichtig\daten\*.*' mit vielen Spezialschaltern, die essentielle Prüfungen unterbinden) kumulativ arbeitet und dank ausgeknautschten Parametern sich auch nicht an gerade in Bearbeitung befindlichen Dateien stört (sie werden übersprungen) hatte ich heute eine Datensicherung "mit der dringlichsten Bitte zur Prüfung & Reparatur" in den Fingern.
Abgesehen davon, dass die wichtigsten Bewegungsdaten fehlten, waren auch die restlichen Informationen eher vom Typus "zusammengewürfelt" und damit absoluter Schrott.

btw: unser damaliges Angebot, das Netz incl. Datensicherung halbwegs brauchbar in den Griff zu bringen, wurde wg. zu hoher Kosten (~4000 DM) abgelehnt.
Wenn ich es mir aber so recht überlege: der Kunde kann ruhig so weiterarbeiten, wie er es gewohnt ist: für die letzten 5 Reparaturen und Support haben wir ein vielfaches der ursprünglichen (finalen) Lösung in Rechnung gestellt.

Gruss!
   XXXXXXX

PS: Wie man hört, möchte der Kunde auf Grund der schlechten Erfahrung mit Win95 auf NT umsteigen. In unserer Abteilung haben daraufhin die Korken geknallt - noch mehr unindentifizierbare Memory-Leaks und mysteriöse Fehler, deren Ursachenforschung noch mehr (bezahlte) Zeit kostet - ich liebe Windows!


Es kommt einer vorbei, der ganz dringend etwas benötigt. Ich sage ihm, daß das ein ganz schöner Programmieraufwand sei, ob er das denn könne...? Konnte er natürlicht nicht, aber es sei wirklich sehr dringend. Ob ich ihm denn nicht bitte helfen könne? Ich nehme mir also zwei Abende nichts vor und programmiere ihm sein Programm. Auf meine Vollzugsmail kam keine Antwort. Eine Woche später traf ich ihn auf dem Gang an und fragte, ob er mit dem Programm zurecht kam. "Ach, das brauchte ich dann doch nicht mehr, hat sich sich gleich nachdem ich bei Ihnen war erledigt."


Einer, der aus mir nicht bekannten gruenden als Experte gilt, schafft es immer wieder, seinen PC (wann werden die endlich verboten?) zu verbiegen und sich dann bei uns über unserer mistige Technik zu beschweren. Neuerdings schwärzt er uns sogar bei anderen an, daß wir nicht einmal einen kleinen PC wie seinen am laufen halten könnten. Bisher wuede dieser PC ein halbes Dutzend mal neu installiert.


Sehr häufig kommen Fragen in der Art: "Sie sind doch hier der TeX-Experte? Also, ich habe da zu Hause meinen Computer, da habe ich das EMM386 und die HIMEM.SYS in der Konfiguration und krieg da den Fehler, daß der Speicher zum TeXen nicht ausreicht..."

oder: "Sie kenne sich doch gut mit dem WWW aus. Immer, wenn ich Netscape starte, stürzt bei mir zu Hause der PC ab..."

Es ist mir wirklich rätselhaft, daß es für viele Leute so schwer ist, ein Betriebssystem von einer Anwendung zu unterscheiden.

"Haben sie jetzt mal eine Viertelstunde Zeit? Ich habe nämlich gar keine Ahnung von Computern, ich habe nur mal am PC meines Sohnes gespielt. Können Sie mir da schnell mal Unix erklären, und wie man da programmiert? Ach, wo wir einmal dabei sind, eine kurze Einführung in TeX können Sie mir da sicher auch geben, ich habe ja gehört, das soll sehr gut sein. Und das ist nämlich dringend, bis nächste Woche soll ich da meinen Bericht abgegeben haben, und die Mails kamen immer nicht richtig an, obwohl ich meine Berichte doch mit Wordperfect geschrieben habe..."


Manchmal verblüfft es mich auch, wieviel uns manche Nutzer zutrauen:

Nutzer am Telefon: "Wie geht denn die-und-die-Funktion in der algebraischen Spezialsoftware XYZ?"
Ich: "Woher soll ich das wissen, schauen Sie doch ins Handbuch!"
Nutzer: "Sie müssen sich doch mit den Programmen auskennen, die Sie laufen haben"
Ich: "Wir haben hier hunderte Programme laufen, davon einige sehr große Spezialpakete, wie auch XYZ"
Nutzer: "Aber in Düpfelpfingen kannte sich das RZ mit JEDEM Programm aus!"
Ich: "Auch mit XYZ? Das ist noch nur für Mathematiker."
Nutzer: "Natürlich! Die konnten bei jedem Problem helfen!"

Das RZ in Düpfelpfingen muss sich m. E. einen ganzen Stab an Mathematikern, Programmieren und gelangweilten Freaks halten, denn normalerweise schafft es ein einzelner Mensch nicht, eine einzige Sprache oder komplexe Anwendung vollstaendig zu beherrschen.


Date: Tue, 24 Jun 1997 19:59:37 +0200
From: XXXXX YYYYY <xyz@xxxx.yyyy.uni-kleckersdorf.de>
To: erik@minet.uni-jena.de
Subject: Dau

Hi Erik :)
Hab's gelesen, und es ist jedes Wort wahr. Schade, dass wir hier unsere Lieblingsdaus nicht mitschneiden koennen, das waere echt wert, auf 'ne CD gepresst zu werden. Hier ein Auszug aus unserer Passion:

Nutzerin: Ich komme nicht in den Computer.
Admin: Wieso?
Nutzerin: Das Passwort ist wahrscheinlich falsch.
Admin: ???
Es stellt sich heraus, daß Nutzerin lediglich die Aufforderung "Bitte Paßwort SOFORT ändern!" wörtlich befolgt hat: Mit dem Radiergummi auf dem NutzerInnenausweis.

Nutzerin schreibt ihnem Schatzi in Canada eine Mail mit vielen Umlauten.
Admin weist Nutzerin darauf hin, dass Umlaute in Canada nicht funktionieren könnten.
Nutzerin stolz: "Wieso? Mein Freund ist doch Deutscher!"

Nutzerin ruft an: "Hinter meinem Drucker brummt's!"
Admin: ???
Nutzerin: "Das nervt ganz gewaltig, und das geht schon die ganze Zeit so."
Admin: "Was ist denn das fuer ein Teil?"
...
langes Hin- und Her
...
Nutzerin: "Das ist derselbe Kasten, in den ich immer die Diskette hineinstecke."

Chef bestellt per Katalog zwei Kopfhörer sowie zwei Prozessorkühler.
Geliefert werden drei grosse Kisten. Inhalt: 76 Kopfhörer und 12 Kühler. Nachforschung ergab: Bei der Bearbeitung der Bestellung wurde die Stückzahl mit der jeweiligen Seitenzahl des Kataloges verwechselt.

Nutzerin schreibt e-Mail mit Pegasus für Windows. Natürlich probiert sie erst mal ein paar Fonts aus und entscheidet sich dann nach 10 min für BRUSH.

Nutzerin hat ein Problem: Sie hat zu Hause ein (großes, wichtiges) Dokument unter WORD 7 geschrieben. In unserem Pool gibt's aber zum Glück kein $95. Nutzerin kriegte nun Panik; ihr Freund konvertierte das File mit seinem MacIntosh ins WIN3.1-Word-Format. Dieses konnte dann unser Pool-Word nicht lesen, also wurde der Text mit Works für Win3.1 eingelesen, als Textfile exportiert und dann ins WinWord importiert.

Nutzerin möchte das Uni-Logo von unserer WWW-Startseite auf ihre Hausarbeit drucken. Dazu ruft sie Netscape auf, druckt die Seite mit dem Logo aus, scannt die Seite ein, speichert das Logo als *.gif-Datei ab, druckt die entsprechende Seite aus, legt das Blatt nochmals in den Druckerschacht und druckt das *.gif-Bild darüber...

Admin erzählt Professor von Serverabsturz (NOVELL).
Professor (schuldbewußt): "Das war wohl ich..."
Admin: ???
Professor: "Ich habe indirekt einen Kurzschluss verursacht. Die Kaffeemaschine hat Wasser in die Steckdose gespuckt."

Sekretärin beklagt sich: "Mein Netscape bringt immer diese komische Meldung."
Admin: "Was für eine Meldung?"
Sekretärin: "Weiß nicht; ich kann kein Englisch. Jedenfalls sind da zwei Knöpfe: Accept und Do not accept"

Dieselbe Sekretärin, eine Minute später: "Ich will jetzt aber mal richtig ins Internet, und da kommt immer nur derselbe Text."
Admin: "Das ist unsere Startseite."
Sekretärin: "Ach, und da muß ich dann warten, oder wie...?"

Nutzer will neues Paßwort eingeben.
"Ach, da nehme ich meinen Vornamen, der ist so selten!"

So, und heute gab's gleich noch einen Hammer: Ich (persoenlich) habe einem Mitarbeiter, der schon seit mindestens 2 Jahren PASCAL programmiert, gezeigt, dass man Text im Editor VERSCHIEBEN kann. Haettest Du's gewusst? Man muss also nicht den ganzen Abschnitt neu schreiben und hinterher loeschen, nein, das geht viel eleganter.
Sag's bitte weiter, damit die anderen auch von diesem Wissen profitieren koennen!


Ungefaehr 1994, glaube ich, habe ich mich auf dem ABCDE einloggen wollen, und da hatte meine Vorgaengerin (bruenett - nicht blond) folgende Visitenkarte auf dem Bildschirm hinterlassen:

>
>
>account
>schnupsi
>
>help
>hilfe
>netsurf
>goto www
>end
>^C

Also, ich hab' da mal 'ne fachliche Frage: Ich habe auf meinem Windows-PC eXceed installiert und logge mich auf einem LINUX-Computer ein. Ich kenne mich mit diesem LINUX aber nicht so gut aus und nehme deshalb SoftWindows, um dann endlich Netscape aufrufen zu koennen. Nur bringt Netscape jetzt bei RealVideo die Farben nicht richtig. Was kann ich denn da machen?

Besorgt: Dau


Ich kann berichten, daß ...

> ps: nochmals zur Verdeutlichung: mit geht es nicht um die hinlaenglich
>     bekannten DAU-Stories, die schon Jahre durchs Netz geistern. Mir geht
>     es um wirklich erlebte Begebenheiten.

Wo ist der Unterschied?

Alle folgende Begebenheiten sind wahr und mir selber passiert:

-----schnippel-----cut_here-----reiss------beiskante-----hau_wech-----fetz-----

Letzte Woche war ich nen Bekannten in der FH Aalen besuchen. Der ist da UNIX und VMS Systemadministrator. Er war 3 Wochen in Urlaub gewesen und hatte seinem Kollegen, der ebenso wie er fest angestellt ist (nix Hiwi), die Betreuung des Clusters uebergeben.

Als er zurueckkam ausm Urlaub traf ihn der Schlag: Die VAX war im Bootmodus und auf der Konsole beim Bootprompt war zu lesen:


>>> dir
>>> cls
>>> gwbasic

From:        RZMAIN::XXXXXX
To:          ORAKEL
Subj:        Antivirenprogramme

Liebes Orakel,
bietet das Rechenzentrum (oder sonstwer an der Uni) aktuelle Virenprogramme (MS-DOS) an? Mein Chef hat mehr Angst vor Computerviren als vor AIDS.

MfG XXXXXXX Angewandte Physiologie

Und zum Schluss meine Lieblings-DAU-Story:

Kommt ein Doc aus der Klinik gegenueber zu mir in die Beratung: User: "Ich moechte gerne Daten von Diskette auf die VAX ueberspielen." Berater: "Kein Problem, dort im Terminalraum steht ein PC fuer Datentransfer, daneben liegt eine detailierte Anleitung."

Diese Anleitung hatte ich selber geschrieben und war meiner Meinung absolut DAU-sicher: ich hatte jeden Schritt aufgeschrieben, inklusive wo RETURN zu tippen ist und sogar vermerkt, dass mit RETURN die RETURN-Taste und nicht R E T U R N gemeint war (man kennt doch seine DAUs :-)

Aber bei Medizinern gilt Guertel-und-Hosentraeger-Prinzip; ich stellte mich hinter ihn und beobachtete was er anstellte:

Er nahm den Zettel, studierte ihn aufmerksam und schaute mich dann an. Ich nickte ihm aufmunternd zu. Er strahlte zurueck, und begann beim DOS-Prompt zu tippen:

"Um Daten mit dem PC zur VAX..."

DER HELD TIPPTE DIE ANLEITUNG AB, anstelle sie auszufuehren!!

Nachdem ich den ersten Schwindel ueberwunden hatte, versuchte ich ihm den Unterschied zwischen Abtippen und Ausfuehren einer Anleitung zu erklaeren...
Seine weiteren Fehler, wie das nicht-einlegen der Diskette in die Floppy vor dem Transfer, waren dann belanglos und eh zu erwarten.


Ich kann berichten, daß ...
ich zu einem persoenlichen Einweihungsbesuch bei einem befreundeten SysAdmin in seinem neuen Rechnerraum eingeladen war. Schon beim Betreten des Raums fiel mir auf, dass der "Notaus"-Schalter fuer die koplette Elektrik des Rechnerraums (mit dieversen Servern für ca. 350 User) sehr ungeschickt an der Tuer angebracht war. Beim Hinausgehen geschah, was geschehen musste: Ich loesste im Vorbeigehen versehentlich die Notaus- Schaltung aus. Meinem Kollegen fiel die Farbe aus dem Gesicht, die Knie wurden ihm weich - aber - nichts geschah: Die Elektriker hatten vergessen, das Ding anzuschliessen... (Inzwischen isses angeschlossen UND aus dem Geh-Bereich versetzt worden.)
(Aus der Sparte: "Schwein gehabt")


Ich kann berichten, daß ... Man selber braucht ja kein Backup. NIE. Ich geh zum Kunden, installier grad seinen nagelneuen Netware-Server, Wahnsinns-Performance, Burst-SRAM, Platte ohne Ende, alles auf PCI, selbst die Netzwerkkarte, Doppel-Pentium, aber er braucht kein Backup. Und natürlich auch keinen Streamer, oder ne CD-Rom Kopie von der Vollinstallation.
Und 2 Tage später setzt sich die Putzfrau, auf den, zugegebenermaßen einladend, niedrigen Midi-Tower, der da in genau der richtigen Höhe in der genau richtigen Ecke steht, setzt sich drauf, verstopft die Lüftungsschlitze (es mußte ja dieses Designgehäuse mit den Schlitzen obern sein) und frühstückt. Und nachdem beide Netzteile angesprungen sind, die beiden Pentiumlüfter schon auf Hochtouren laufen und der Zusatzlüfter für die Barracuda grad den Geist aufgibt, steht sie auf, das Gehäuse ruckelt und bei der auf 120 Grad aufgeheizten Platte setzt ein Kopf kurz auf. Normalerweise macht das ja nix, wenn man den Kopf mal kurz aufsetzt, aber bitte nicht bei 120 Grad und ca. 3000 Umdrehungen in der Sekunde. Da platzt einem schon mal der Kragen, wobei die Reste des Kragens sich dann in die Bad-Sector-List, dem Boot-Sector und noch an ein paar anderen wichtigen Stellen niederlassen. Und dann brauchte er halt nun doch ein Backup ...


Die Leiterin einer Filiale wird angerufen, weil die naechtliche Sicherung von Abverkaufsdaten per DFUE nicht funktioniert hat. Die pflichtbewusste Frau hatte sich am Tag zuvor Gedanken ueber den Stromverbrauch gemacht und dann abends den Hauptschalter betaetigt.

"...aber das Telefon geht doch ohne Strom!"

Na gut! Kurz geschluckt, man hat eine Sicherung auf PCMCIA und vorsichtshalber eine Diskette in jeder Filiale deponiert.

Man greift zur DAU-Fernsteuerung:
Sie druecken mit der rechten Hand die erste Taste neben der Leertaste ... ja der ganz grosse Balken unten ... was steht jetzt auf dem Bildschirm ... SAMSUNG ??? ... ist die Kollegin nicht vielleicht doch irgendwo im Laden?

Diesmal scheiterte aber alles schon beim Einlegen der Diskette! Irgendwie kann man es tatsaechlich schaffen eine 3,5" Diskette UND eine PCMCIA-Karte in EIN 3,5" Laufwerk zu pressen.

Diskette und Karte waren hin, das Laufwerk auch! Die Daten konnten noch von Platte gerettet werden. Man musste ja sowieso zwecks Hardware-Reparatur in die Filiale reisen. :-(

Man hatte uebrigens inzwischen versucht das PCMCIA- Laufwerk der Kasse fuer EC-Cash zu nutzen - man kann so kreativ sein, wenn man will.


In einer Versicherungsfirma fiel mir als Neuankoemmling auf, dass auf einigen Tastaturen der Sachbearbeiter ein Kleber auf der Space (Leerschlag) -Taste angebracht war mit der Aufschrift: ANY. Auf meine Erkundigung hin erfuhr ich, dass es mittlerweile weniger aufwendig war, die Tastaturen so zu verschoenern, als den Sachbearbeitern Nachhilfeunterricht in Englisch zu geben:
"Press any key to continue..."


Admin: "Welches Betriebssystem hast Du denn?"
User: "Ääh ... Netscape?"


Zum Thema Notknöpfe von Rechneranlagen: ich bin zwar selber kein Sys-Op, aber Physikerin, das ist mindestens genauso schlimm und spannend. Habe vor langer Zeit mal mit ein paar weiteren Diplomanden und Werkstudenten in einem Max-Planck-Institut ein neues Büro bezogen, welches vorher dem Rechenzentrum gehörte. Da befand sich, nicht zu übersehen, ein großer roter Knopf an zentraler Stelle in einer Wand. Wir fingen an zu witzeln, "das muss wohl der Notknopf sein, mit dem man das ganze System herunterfährt !" (damals noch eine IBM-Mainframe, an der der halbe Campus hing). Wer den Knopf dann drückte, ließ sich nie wieder eindeutig klären... auf jeden Fall tat er das gewünschte, der Leiter des RZ kam mit hochrotem Kopf angetrabt und drohte, uns allesamt in den Hades zu befördern (so hieß damals sinnigerweise der Hauptbandspeicher von der Kiste). Am nächsten Tag war der Knopf verschwunden...

Mittlerweile bin ich Webmasterin an einem anderen Max-Planck-Institut, und auch in dieser Funktion erlebt man schöne Geschichten.


Kennst Du diese Telefone, auf denen nicht nur Zahlen stehen, sondern auch (in Dreier-Bloecken) die Buchstaben des Alphabetes? Ja, einer unserer Kunden hat doch glatt versucht, unsere Web-Adresse (!!!) auf dieser "Telefon-Tastatur" anzuwaehlen! Spaeter fand er doch noch die uebliche Telefonnummer und verkuendete dann ziemlich angesaeuert, dass wir (!) das mit dem Internet doch noch nicht so ganz im Griff haetten. Was soll man da sagen?


Ein umsichtieger root hatte gerade eine neu Version seines OS aufgespielt. Aus Sicherheitsgründen legte er gleich einen zweiten user mit rootrechten an.

Nachem dem er dann mit allen Konfigurationen zufrieden war dachte er sich: "den zweiten root brauche ich nicht weiter".

Also flux das systemscript zur Userverwaltung gestarte

 Do you want to remove user root2 y
 Do you want to remove all files of root2  y

Na ja, danach konnte er neu installieren ...


Ein Repeater der Firma 3COM war putt. Also: Reparaturantrag. Etwas später dann Rückruf: "..., ich muß daher nochmal nachfragen: Es sind an 3 Compaqs die Repeater kaputt???"


Ich kann berichten, daß mal beim Hilfetisch (so nennen wir unser Helpdesk) eine Sekretärin angerufen hat, die meinte, an ihrem PC sei der Tassenhalter kaputt. TASSENHALTER?!? Nach diversem Rätseln kamen wir dann endlich drauf, daß es sich um das CD-Laufwerk handelt. (Zugegebenermaßen ist das Design von einigen "Cupholdern" in Autos recht ähnlich...) Sie hatte immer ihre Kaffeetasse auf den ausgefahrenen CD-Halter gestellt. Für solche Lasten ist das Teil natürlich nicht ausgelegt, es muß ja maximal eine CD gewichtsmäßig aushalten.


DAU: Ich muesste mal an Computer XXX arbeiten...Wie geht denn das? SO: Ich habe Ihnen doch gestern eine Anleitung gegeben, da steht alles drin.
DAU: Wie soll ich mich denn anmelden, ich habe doch gar kein Passwort?!
SO: Also, Ihr Benutzername ist XXXXXXX. Und das Passwort ist beim ersten Mal gleich dem Login.
DAU: Also soll ich LOGIN schreiben....
SO: Nein, Ihr Benutzername ist XXXXXX und das Passwort ist beim ersten Mal gleich dem Benutzernamen......
(Ein Standardproblem. Und Anleitungen werden ja eh nicht gelesen.)


Ich kann berichten, daß ... ...manche Anleitung gar nicht DAU-sicher genug sein kann... Also: Bei mir (Internet-Provider/Support) ruft ein User ein, der unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Installation des Zuganges befolgt hat und beim Aufrufen unserer Homepage den seltsamen Fehler "Unbekanntes Protokoll oder Protokoll nicht installiert" bekam. Naja, dachte ich, ist halt mal wieder das TCP/IP nicht installiert (Win95). Nachgekuckt - komisch, alles da. Etliche (!) Minuten später: "Buchstabieren Sie mir doch bitte mal, was Sie in die Adreßzeile Ihres Browsers eingegeben haben!" Kunde buchstabiert: "unsere Adresse im Internet (http://www....."). Tja, in der Anleitung steht an dieser Stelle "Bitte geben Sie unsere Adresse im Internet (http://www.....) ein." - Schluck...


Ich (Supporter bei einem Internet Provider) nehme nichts ahnend das Telefon ab. Leider konnte ich noch nicht ahnen, daß ich den absoluten DAU am Telelfon hatte. Er sagte, daß nichts läuft und alles richtig installiert ist. Nach einigen Fragen stellte sich heraus, daß der Dau dachte, das einzigste was zum installieren nötig ist, ist Netscape zu starten. es war für Ihn völlig neu, daß er ein Modem oder eine ISDN Karte brauch um sich bei uns einzuwäheln.


Vor vielen, viele Jahren ....:

Anruf vom frisch eingestellten Abteilungsleiter einer Großdruckerei in der ich für den kompletten Mac-Support zuständig war. Zeit: Freitagabend 17:30, kurz vor Feierabend. Der Rest der EDV (Kabelaffen,Serverschänder und PC-Quäler waren schon seit 15:00 Uhr im Wochenende).

"Guten Tag, wir kriegen am Montag drei neue Mitarbeiter in Abteilung (...), Raum 15. Stellen sie bitte Rechner und Monitore auf und richten sie alles so ein, damit die gleich loslegen können".

Ich musste diesem Trottel erstmal klarmachen, daß man Rechner und Monitore erst mal kaufen muß, bevor man sie aufstellen und einrichten kann.

"Wie? Sie haben keine Rechner und Monitore auf Lager?"

... tja - die werden im allgemeinen dann bestellt wenn man sie braucht. Firmenpolitik.

"Ja, ok. Dann besorgen Sie Rechner und die Monitore und machen Sie das bis Montag fertig".

Dieser weltfremde BWL-Hengst (frisch von der Uni) hat tatsächlich geglaubt, daß ich über's Wochendene Rechner kriege, die ich dann auch noch am Montag aufgestellt bekomme. Von Lieferzeiten hatte der offensichtlich noch nie was gehört und auch nicht davon, daß man einen Mac nicht mal eben um die Ecke kaufen kann. Von den nötigen Programmen war da noch gar nicht die Rede.

"Wie? Dann habe ich am Montag 3 Leute ohne Rechner rumsitzen? Das geht nicht! Am Montag stehen die Rechner in der Abteilung. Lassen Sie sich was einfallen, sonst mache ich Ihnen die Hölle heiß!" Päng ... aufgelegt!

Ich hatte, wie üblich am Helpdesk, das Tonband mitlaufen lassen, das dann am Montag für brüllendes Gelächter in der IT-Abteilung sorgte.

Dieser Abteilungsleiter hat mich dann bei der Betriebsleitung angeschwärzt und meine Entlassung verlangt, vor allem, wegen meiner "frechen" Antworten und "Arbeitsverweigerung", weil ich natürlich keine Rechner aufgestellt hatte. Ich bekam also noch die Gelegenheit, das Band der Geschäftsleitung vorzuspielen ... in Anwesenheit besagten Abteilungsleiters, der daraufhin noch 15 Minuten Zeit bekam seinen Schreibtisch zu räumen.

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