Der Twitterer TheCake meldete gestern, dass Netzpolitik in seiner Schule gesperrt ist. Heute lieferte er den Screenshot nach:
Die zugrundeliegende Software nennt sich Schulfilter Plus und stammt von der TIME for kids Informationstechnologien GmbH. Laut Internet Law ist der Freistaat Bayern ein Musterland bei der Initiative für ein sauberes Internet an bayerischen Schulen. Wie es scheint, ist die Software bei Schülern nicht so beliebt. Jedenfalls legen das die Suchvorschläge von Google nahe:
In den Kommentaren zum Beitrag bei Netzpolitik sind mehrere gesperrten Seiten genannt. Unter anderem auch SelfHTML, die die Schüler benötigen.
Alles in allem sollten sich die Schulen wohl eher darauf konzentrieren, Schülern Noten zu verpassen statt Schüler zu zensieren.
Jeder erlebt irgendwann sein erstes Mal. Heute war es für Netzpolitik.org soweit. Die erste Abmahnung flatterte ins Haus. Was war geschehen?
Letzten Samstag veröffentlichte Markus Beckedahl ein Memo zur Rasterfahndung bei der Bahn. Zum dem Zeitpunkt hatten bereits verschiedene Zeitungen daraus zitiert. Jedoch niemand veröffentlichte den kompletten Inhalt, außer netzpolitik.org. Danach gab es wenig Interesse. Der Artikel wurde wenig kommentiert und diskutiert. Dies änderte sich nach der Twittermeldung und dem Blogartikel sofort. Diverse Blogs kommentierten den Vorfall. Der Beitrag wurde eifrig kommentiert. Im Datenschutz-Blog und bei RA Stadler wird die rechtliche Sichtweise betrachtet. Markus bekam sogar Unterstützung von der Politik (siehe auch das Interview mit Julia Seeliger). Schießlich gab es noch ein enormes Presseecho. Und die Bahn? Hier gibt es bislang noch keine Reaktion. Ich bin gespannt, ob es eine geben wird und wie sie ausfällt.
Das Dokument wird nun gerade erst recht unauslöschlich im Netz verbleiben. Ihr findet sowohl im Bittorrent-Netz wie auch bei Wikileaks genügend Kopien.
Markus von Netzpolitik hat ein Videointerview mit Roger Dingledine ausgegraben. Im Video sprechen sie über Tor im allgemeinen, wie man dem Projekt helfen und wie sich die Vorratsdatenspeicherung auswirkt. Insbesondere nett ist die Stelle nach der Mitte. Dort verabschieden sich beide voneinander, um dann gleich mit dem Interview fortzufahren.
Passend dazu ist eine noch schönere, buntere und überhaupt bessere Torversion erschienen. Die Version 0.1.2.15 behebt einige größere Fehler und ihr solltet unbedingt updaten. Schaut euch auch die E-Mail auf or-talk für eine Beschreibung der Fehler an.