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Bad Bank von Dirk Laabs

Bad BankVor kurzem stöberte ich durch die Regale des lokalen Buchhändlers. Dabei fiel mir u.a. das Buch Bad Bank von Dirk Laabs auf. Der Autor schrieb zusammen mit Stefan Aust vor einigen Jahren ein Buch zum NSU, Heimatschutz. Das gefiel mir damals inhaltlich und vom Stil her sehr gut und so überlegte ich kurz, ob ich auch dieses Buch kaufen solle. Zunächst entschied ich mich dagegen.

Später stolperte ich über die Ankündigung von Dirk Laabs auf Twitter. Er schrieb, dass sein Buch in zehn Tagen erscheinen würde. Ich warf einen Blick auf die Inhalte und entschied mich, das Buch zu kaufen. Sozusagen als Early Bird. ;-)

Die Finanzkrise jährt sich gerade zum zehnten Mal und das Buch wirft einen Blick auf die Rolle der Deutschen Bank. Der Startpunkt und Rahmen ist die Geschichte von Bill Broeksmit. Hiervon ausgehend erzählt Dirk Laabs die Geschichte verschiedener Probleme im Bankensektor. Der Zusammenbruch der Continental Illinois im Jahr 1984 hat bereits alle Zutaten der späteren Bankenkrisen. Aber auch die verschiedenen Krisen in den 1990er Jahren, die Insolvenz von Orange County, die Krise des Hedgefonds LTCM und anderen.

Daneben wird die Geschichte der Deutschen Bank erzählt. Mit der Übernahme der Morgan Grenfell wollte diese in das Investmentbanking einsteigen. Dies wurde später mit der Einstellung verschiedener wichtiger Personen sowie der Übernahme von Bankers Trust weiter ausgebaut. Ich hatte beim Lesen den Eindruck, dass diese Schritte halbwegs konzeptionslos durchgeführt wurden. Das heißt, es gab die Vorstellung, dass das Investmentbanking Gewinne abwerfen wird. Aber dem Vorstand der Bank schien unklar zu sein, wie das Geschäft genau integriert wird und wie damit umgegangen werden soll. Dies legte dann den Grundstein für die weiteren Fehlentwicklungen. Das Buch schildert sehr schön, wie sich die diversen Abteilungen verselbstständigten, Geschäfte machten und wie wenig auf die entstehenden Risiken geachtet wurde. Am Ende stand dann ein Konzern, dem wenig klar war, wie es genau um die Geschäfte bestellt ist. Und am Beispiel von Eric Ben-Artzi wird gezeigt, wie mit Leuten umgegangen wurde, die genauen auf die Risiken schauen wollten. Er endete als Whistleblower, nachdem er von der Bank kaltgestellt wurde. Das Buch schließt mit dem Tod von Bill Broeksmit und einem Ausblick auf den aktuellen Vorstand der Bank.

Wie schon Heimatschutz fand ich das Buch sehr gut zu lesen. Es erzählt die Vorgänge in Form einer spannenden Geschichte. Neben den eigentlichen Vorfällen bei der Deutschen Bank werden auch andere Vorfälle beleuchtet und so gewinnt man einen guten Überblick über den geschichtlichen Verlauf. Das Buch korrigiert auch den Eindruck, dass bei der Deutschen Bank immer alles glatt lief, nie staatliche Gelder entgegengenommen wurden usw. Insofern kann ich dies nur allen zur Lektüre empfehlen. Einzig eine Sache störte mich: Naturgemäß wird im Buch immer wieder von Derivaten, Swaps, CDOs, RMBS’ usw. gesprochen. Diese Instrumente werden aus meiner Sicht zu kurz erklärt. Hier würde ich mir eine bessere Erklärung wünschen. Dies könnte als Anhang oder auf einer speziellen Webseite passieren.

Insgesamt bietet das Buch einen erschreckenden und gut geschriebenen Einblick in die Finanzszene, speziell die Deutsche Bank. Ich kann das nur uneingeschränkt zur Lektüre empfehlen.

This machine kills secrets von Andy Greenberg

Woody Guthrie
Woody Guthrie mit Gitarre (Quelle: Wikipedia bzw. Library of Congress)

Der Titel des Buches klingt spektakulär: »Die Maschine, die Geheimnisse vernichtet«. Der Journalist Andy Greenberg berichtet im gleichnamigen Buch von dieser Maschine und hat an vielen Stellen spektakuläres zu berichten. Greenberg kam durch die Gitarre von Woody Guthrie auf den Titel. Die Gitarre trug den Aufkleber: »This machine kills fascists« (siehe Bild).

Die Maschine, die Geheimnisse vernichtet, beginnt mit den Pentagon-Papers ihr Werk. Daniel Ellsberg veröffentlichte die geheimen Dokumente damals mit Hilfe der NY Times. Julian Assange und neuere Entwicklungen sind noch lange nicht das Ende der Maschine. Vielmehr wird sie wohl lange weiterleben. Das Buch zeichnet den Weg der Maschine nach.

Im Prolog wird ein Treffen mit Julian Assange beschrieben. Julian kündigt dort die MegaLeaks an und verspricht einen Leak über eine US-Bank. Der erste Teil startet mit einer Gegenüberstellung von Ellsberg und Bradley Manning. Greenberg vergleicht im Kapitel »The Whistleblowers« ihre Herkunft und ihr Vorgehen. Ellsberg hatte seinerzeit die Berechtigung sehr geheime Dokumente zu lesen. Ein Privileg, was nur wenige mit ihm teilten. Manning auf der anderen Seite war einer von 2,5 Millionen Amerikanern, die aufgrund lascher Voreinstellungen auf viele geheime Dokumente Zugriff hatten. Beide waren der Meinung, dass »ihre« Dokumente an die Öffentlickeit müssen. Ellsberg war sich sicher, dass er für die Veröffentlichung der Pentagon-Papiere für den Rest seines Lebens im Gefängnis landen würde. Manning, auf der anderen Seite, schien Hoffnung zu hegen, dass er unerkannt davon kommt. Zumindest arbeitet Greenberg diesen Punkt im Buch heraus. Die realen Entwicklungen waren jedoch genau gegenteilig. Ellsberg wurde nicht bestraft und Manning wird aller Voraussicht nach lange Zeit im Gefängnis bleiben.

Das erste Kapitel ist sehr schön geschrieben. Man merkt hier schon, wie gut Greenberg seine Geschichte recherchiert hat. Mit der Gegenüberstellung der beiden Protagonisten gelingt ihm ein schöner Spannungsaufbau.

Cover
Cover des Buches

Die folgenden drei Kapitel widmen sich der »Evolution of Leaking«. Greenberg erzählt die Geschichte der Cypherpunks detailliert nach. Den Startpunkt bilden dabei die Lebensläufe von Tim May und Phil Zimmerman, der Erfinder von PGP. Mit Geschichten zu Julian Assange und John Young, dem Gründer von Cryptome geht es weiter. Schließlich spielen die Diskussionen auf der Mailingliste und der Artikel »Assassination Politics« von Jim Bell eine Rolle. Der Keynote-Sprecher des 29C3, Jacob Appelbaum, mit dem Tor-Projekt bilden den Abschluss.

Der dritte Teil hat die Zukunft (»The Future of Leaking«) zum Gegenstand. Dort geht es um »Plumbers«, »Globalizers« und »Engineers«. Das Kapitel beginnt mit Peiter Zatko. Mudge, wie er sich nannte, war einer der Köpfe der Hacker-Gruppe Cult of the Dead Cow und hatte engere Kontakte zu Assange. Mittlerweile arbeitet er bei der DARPA und soll Gegentaktikten zum Leaking entwickeln. Das langfristige Ziel des Projektes ist, Leaking komplett zu unterbinden. Greenberg beschreibt im Kapitel HBGary und den Anonymous-Hack sehr lebendig. Der Autor nutzt IRC-Logs und persönliche Gespräche und kann dadurch eine sehr detaillierte Sicht auf die Dinge bieten. Die Isländische Initiative zu modernen Medien (IMMI) und BalkanLeaks sind die Vorboten der Zukunft. Schließlich traf Greenberg zufällig den Architekten. Derjenige, der nur unter dem Namen »Der Architekt« agiert, war für die sichere Neugestaltung von WikiLeaks zuständig und arbeitet jetzt bei OpenLeaks. Greenberg traf ihn zufälligerweise beim Chaos Communication Camp.

Am Ende des Buches steht ein kurzer Abschnitt zur »Machine«. Greenberg macht klar, dass heute jeder zum Leaker werden kann. Mobiltelefone und andere elektronische Gegenstände erlauben es, Reportagen von Ereignissen anzufertigen oder eine Vielzahl elektronischer Dokumente zu kopieren. GlobaLeaks wird kurz beleuchtet. Das Projekt baut an einer Lösung für eine Leakingplattform mit Freier Software. Greenberg schließt mit den Worten:

We don’t yet know the names of the architects who will build the next upgrade to the secret-killing machine. But we’ll know them by their work.

Ich habe es sehr genossen, das Buch zu lesen. Zum einen hat Greenberg einen schönen, lebendigen Schreibstil. Obwohl ich viele Aspekte der Geschichten kannte, hatte das Buch einiges Neues zu bieten. Faktisch auf jeder Seite ist die gute Recherchearbeit des Autors zu spüren. Es war spannend für mich den Handlungssträngen zu folgen. »This machine kills secrets« war eines der Bücher, was ich nur schwer aus der Hand legen konnte und am liebsten am Stück durchgelesen hätte. Leseempfehlung!

Wer von euch einen Verlag kennt, der das Buch ins Deutsche übersetzen will, kann sich gern an mich oder an Andy Greenberg wenden.

Rezension des Buches „Web-Sicherheit“ von Sebastian Kübeck

Da die Rezension etwas länger wurde, gibt es in der Artikelübersicht eine Zusammenfassung und in der erweiterten Ansicht alle Details.

Ich wurde kürzlich auf das Buch „Web-Sicherheit – Wie Sie Ihre Webanwendungen sicher vor Angriffen schützen“ von Sebastian Kübeck aufmerksam. Das Thema Web-Sicherheit spielt im Rahmen meiner Vorlesung zu IT-Sicherheit eine Rolle und daher war ich sehr daran interessiert, das Buch kennen zu lernen.

Der Aufbau des Buches gefiel mir sehr gut. Der Leser kann sich zuerst theoretisches Wissen erarbeiten, steigt dann in praktische Aspekte ein und lernt schließlich, wie er die Probleme umgeht.

Beim Lesen fiel mir dann auf, dass einige Teile meinen Erwartungen nicht gerecht werden. So wäre es bei einem Buch über Webanwendungen wünschenswert, dass es zumindest stichpunktartig auf die Techniken des Internet und des Web eingeht. Dieser Teil fehlt hier fast vollständig. Auch werden relevante Aspekte wie beispielsweise SSL zu kurz behandelt. Demgegenüber halte ich die Erwähnung des BTX-Hacks und anderer im Rahmen des Buches vernachlässigenswert.

Im ersten und zweiten Teil des Buches findet sich ein ausführliches Literaturverzeichnis. Das sollte dem Leser helfen, tiefer in die Thematik einzusteigen. Es wäre besser, dass die Zitierschlüssel geändert werden und mehr auf Fachliteratur statt auf Zeitschriftenartikel verwiesen wird.

Ich kann mich schlecht mit Java als Sprache für das Buch anfreunden. Aus verschiedenen Aspekten halte ich diese für weniger gut geeignet und Sprachen wie PHP, Python oder Ruby wären für mich eine bessere Wahl gewesen.

Im Buch selbst ist nach meiner Meinung zu viel Quellcode zu finden. Mindestens ein Fünftel besteht aus abgedrucktem Quellcode. Dabei ist zu viel Irrelevantes mit gedruckt. Für die Beispiele im Buch reichen oft wenige Zeilen. Code über viele Seiten finde ich zu unübersichtlich. Insbesondere auf Grund der Tatsache, dass sich der Autor auch die Arbeit gemacht hat und eine Demoanwendung mitliefert. Hier wäre es empfehlenswert, einfach die zur Erklärung des Beispiels relevanten Zeilen zu drucken und dann auf die betreffende Datei in der Demoanwendung zu verweisen.

Insgesamt bietet das Buch Licht und Schatten. Es hat viele gute Ansätze, die aber noch ausgearbeitet werden sollten. Wenn der Autor dies in einer nächsten Auflage schafft, so ist das Buch dann zu empfehlen. Derzeit bin ich unsicher, ob das Buch dem Publikum wirklich den erhofften Mehrwert bringt.

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Angerichtet von Herman Koch

Ein Buch serviert in mehreren Gängen. Die Spannung steigt mit jedem Gang und entlädt sich ab dem Digestif mit voller Wucht. So lässt sich das Buch Angerichtet von Herman Koch mit kurzen Worten beschreiben.

Paul Lohmann, der Erzähler, trifft sich mit seinem Bruder Serge und Ehefrauen zum Abendessen in einem noblen Restaurant. Die gesamte Geschichte ist aus der Sicht von Paul erzählt. Obwohl er die Situation im Restaurant immer mit Witz und pointiert kommentiert, entsteht schon auf den ersten Seiten eine gewisse Spannung. Es ist klar, dass sich das eigentliche Gespräch um die Kinder der Brüder drehen soll. Jedoch wird dies zunächst gut umschifft. Dies ändert sich ab dem Hauptgericht. Mit voller Wucht bekommt der Leser präsentiert, was die Jungs getan haben und auch die Persönlichkeit von Paul ändert sich. Der Leser muss seine Sichtweise auf die handelnden Personen fast auf jeder Seite neu justieren. Schließlich kommt es zum großen Showdown.

Das Buch ist meiner Meinung nach uneingeschränkt empfehlenswert. Der Autor verstand es, mich in seinen Bann zu ziehen und setzt gekonnt verschiedene Stilmittel ein. Dabei ist bis fast zum Ende nicht klar, was passieren wird und auch die Betrachtungsweise auf einzelne Personen ändert sich. Ich habe mir sehr oft die Frage gestellt, wie ich als Elternteil und Ehemann reagiert hätte und wo die Grenzen der elterlichen Liebe sind.

Ich habe ganz bewusst versucht, den Inhalt so wenig wie möglich zu beschreiben. Denn ich glaube, durch ein mehr an Beschreibung verliert das Buch an Effekt. Andererseits habe ich es ein zweites Mal gelesen und auch da war es für mich immer noch ein Pageturner.

Rezension zum Buch "Anonymität im Internet"

Ende des Jahres 2009 las ich auf einer Webseite von dem Buch „Anonymität im Internet – rechtliche und tatsächliche Rahmenbedingungen“ von Dr. Phillip W. Brunst. Das Werk erschien als Unterreihe „Strafrechtliche Forschungsberichte“ der Schriftenreihe des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Strafrechtund ist die Promotionsarbeit des Autors. Der Untertitel „Zum Spannungsfeld zwischen einem Recht auf Anonymität bei der elektronischen Kommunikation und den Möglichkeiten zur Identifizierung und Strafverfolgung“ zeigt die grobe Ausrichtung auf.

Insgesamt besteht das Buch aus 618 Seiten. Davon sind 90 Seiten Index und Literaturverweise. Der Autor nahm eine Gliederung in drei große Teile vor. Der erste Teil behandelt auf etwa siebzig Seiten die Grundlagen. Dort werden die Begriffe Anonymität, Pseudonymität und Vertraulichkeit definiert und diskutiert. Weiterhin behandelt Brunst die wirtschaftliche Bedeutung von personenbezogenen Daten und geht auf die technischen Grundlagen ein.

Im zweiten Teil geht es um die kriminalistische Analyse. Zunächst diskutiert der Autor verschiedene gewollte und ungewollte Überwachungs- und Identifizierungsmöglichkeiten von Nutzern. Im weiteren Verlauf stellt das Buch dar, wie sich Anonymität gegenüber verschiedenen Gruppen (Host-Provider, Access-Provider etc.) erreichen lässt. Dabei sind Anonymisierungsdienste, wie verschiedene Remailer, das Tor-Projekt, JonDonym, aber auch anonyme Zugänge wie ein öffentliches WLAN das Thema. Zum Abschluss dieses Teils wird die Anonymität auf der Ebene des Rechners beleuchtet. Das heißt, wie können mögliche Spuren durch Verschlüsselung, sicheres Löschen etc. verwischt werden. Der zweite Teil hat einen Umfang von über 120 Seiten.

Der Löwenanteil ist dann der dritte Teil. Hier erwarten den Leser ca. 330 Seiten mit rechtlicher Analyse. Zuerst erfolgt eine umfassende Analyse, wo ein eventuelles Recht auf Anonymität verankert sein könnte. Der Autor arbeitet sich dabei von den verfassungsrechtlichen Vorgaben über internationale Vorschriften vor bis zu „normalen“ Gesetzen. Nunmehr stellt sich Brunst die Frage, inwieweit die Anonymität aufgehoben bzw. eingeschränkt werden könnte. Dabei unterteilt er den Zugriff auf bestehende Daten in Einzelfällen, Erhebung von zukünftigen Daten in Einzelfällen und die verdachtsunabhängige Datenerfassung. Bei diesen drei Gruppen gibt es unterschiedliche Eingriffstiefen. Daher werden diese getrennt behandelt. Schließlich zieht der Autor ein Fazit zu den gestellten Beobachtungen und schließt damit das Buch ab.

Ich war sehr auf das Buch gespannt. Denn obwohl ich die technische Seite der Anonymität recht gut kenne, war mir bislang keine ausführliche juristische Einschätzung zum Thema bekannt. Ich hoffte, durch diese Arbeit einen tieferen Einblick in die Thematik zu bekommen und wurde nicht enttäuscht. In den ersten beiden Teilen des Buches, also in mir weitgehend bekannten Inhalten, zeigte sich, dass sich der Autor sehr tiefgreifend mit der Materie auseinandergesetzt hat. Gerade die technischen Details wurden unerwartet ausführlich behandelt. Bevor ich das Buch in den Händen hielt, ging ich davon aus, dass die Technik weitestgehend außen vor bleibt. Die Betrachtungen des zweiten Teiles werten das Buch für mich deutlich auf. Denn so bleibt der Diskussionsgegenstand nicht nur theoretischer Natur, sondern kann förmlich „begriffen“ werden. Das heißt, selbst ein Laie erwirbt bei der Lektüre ein Grundverständnis zu der in der Praxis eingesetzten Technik. Neben der sehr guten Besprechung gibt das Buch durch Fußnoten Verweise auf weitere Literatur. Wie in juristischen Arbeiten üblich, kann dabei der Umfang der Fußnoten schon einmal den Umfang des Textes auf einer Seite übersteigen.

Der dritte Teil mit der rechtlichen Analyse war für mich gut lesbar. Der Autor präsentierte den Inhalt in einer verständlichen Sprache. Er ging bei seiner Analyse strukturiert und logisch vor. Im gesamten Buch gibt es zu jedem größeren Abschnitt eine Einleitung, die die folgende Vorgehensweise beschreibt. Das hilft, dem roten Faden zu folgen und dem Leser wird klar, was ihn auf den weiteren Seiten erwartet.

Mir fielen im Buch keine größeren Fehler auf. Aus meiner Sicht gab es lediglich kleinere Anmerkungen, die dem Gesamtverständnis keinen Abbruch tun. Insgesamt kann ich die Lektüre des Buches dem interessierten Leser nur empfehlen. Es gibt einen vielfältigen Einblick in die Details der Anonymität und hilft, sich durch den juristischen Dschungel zu navigieren. Für den juristischen Laien entsteht weiterhin ein interessanter Einblick in die Betrachtungsweise verschiedener Gesetze.

Erste Rückmeldungen zum Buch

Mittlerweile habe ich einige Blogeinträge zu der Neuauflage meines Buch “Anonym im Netz” gefunden. Alle haben sich positiv geäußert. Bei Amazon hat das Buch fünf Sterne erhalten. Die Rezension in Langversion ist im Blog unglaesern.de zu finden.

Eine zweite Rezension stammt von F!XMBR. Oliver Herold hatte mich mal angetwittert, ob ich ihm ein Autorenexemplar zusende. Ich habe ihm die zweite Auflage zugeschickt und er schreibt

Insgesamt also ein Werk, daß sich nicht nur für den Anfänger lohnt, sondern auch für jene Zeitgenossen mit tieferem Einblick, die aber ihr Wissen vervollständigen bzw. abrunden möchten. Klarer Fall von Lesetipp...

Grundsätzlich freuen mich die positiven Bewertungen. Ich hoffe, dass das Buch auch den vielen anderen Käufern gut gefällt. Wenn ihr weitere (positive wie negative) Bewertungen kennt, hinterlasst bitte einen Kommentar.

Die Musik der Primzahlen von Marcus de Sautoy

Momentan bin ich etwas in Leselaune und verbringe noch dazu einige Zeit im Zug. Also versuche ich einige der im Schrank stehenden, ungelesenen Bücher anzuschauen oder komplett zu lesen. Vor kurzem fiel meine Wahl auf das Buch “Die Musik der Primzahlen. Auf den Spuren des größten Rätsels der Mathematik” von Marcus de Sautoy.

Wie der Name des Buches schon sagt, geht es im weiteren Sinne um Primzahlen. Der Autor geht zum Großteil auf die Untersuchung der Riemannschen Hypothese ein und erklärt, wer bisher daran gescheitert ist. Es ist ein interessanter historischer Abriss. Der Leser lernt eine Vielzahl groß(artig)er Mathematiker kennen. Falls jemand Angst hat, zuviel Mathematik zu finden, den kann ich beruhigen. Der Autor scheut aus meiner Sicht die Erwähnung mathematischer Details wie der Teufel das Weihwasser. Selbst recht einfache Sachverhalte wie die Modulorechnung werden anhand umständlicher Beispiele erklärt. Das ist gleichwohl einer der Punkten, die mir bei dem Buch nicht gefallen haben. Denn aus meiner Sicht kann man dem Leser schon mathematische Grundlagen zumuten.

Die erste Hälfte des Buches deckt die Geschichte bis etwa zu Beginn des 20. Jahrhunderts ab. Dies lässt sich angenehm und flüssig lesen. Zu Beginn der zweiten Hälfte des Buches fragte ich mich schon, was der Autor denn noch schreiben will. Tatsächlich wird dann hier vieles in die Länge gezogen bzw. es werden noch unnötige Details erklärt. Hier hätte ich es besser gefunden, wenn der Autor den Schreibstil der ersten Hälfte beibehalten hätte. Das Resultat wäre ein Buch mit vielleicht 50--100 Seiten weniger. Aber dann wäre der Gesamteindruck auf mich noch besser gewesen.

Letztlich sind die obigen Kritikpunkte jedoch Feinheiten. Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, wenngleich ich etwas mehr Mathematik erwartet hätte. Solltet Ihr an der Geschichte dieser Wissenschaft interessiert sein, dann schaut es euch unbedingt mal an.

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