Übermorgen ist die Anonymität verschwunden
Übermorgen.tv hat eine bedrohliche Geschichte über das Ende der Anonymität produziert:
via Netzpolitik.
Übermorgen.tv hat eine bedrohliche Geschichte über das Ende der Anonymität produziert:
via Netzpolitik.
Snuggly, der Sicherheitsbär, erklärt die Pläne zur Überwachung des Internets. Wer nichts zu verbergen hat, ... Ausgedacht wurde der Bär von Mark Fiore. Er hat auf seiner Webseite mehr schöne Sachen.
Anne Roth hat in ihrem Blogbeitrag mehr Details.
via Rop.
Update: Das alte Video wurde entfernt. Link aktualisiert.
Alexander Lehmann, der Macher von Rette Deine Freiheit, Cleanternet und einigem mehr, hat wieder zugeschlagen. In dem Video geht er auf die allfällige Videoüberwachung (Buugle Streetview), Nacktscanner (Buugle Bodyview) und das SWIFT-Abkommen (Buugle Kontoview) ein. Sehr schönes Video (Bei annalist gibt Links zum Nachlesen:
Gestern schrieb ich hier über das von Wikileaks veröffentlichte Video. Mittlerweile gibt es viele, teils negative, Meinungen zu dem Thema. Insbesondere finde ich den Kommentar von Errata Security Why Wikileaks sucks
lesenswert.
Our Army was clearly wrong in withholding this video. [..]
On the other hand, Wikileaks is partisan, with no integrity. [..] This partisan approach to “leaks” is not the sort of thing I want to see.
It’s not simply partisan, but greedy. Their front page also encourages donations. The more they can distort the contents of leaks like this, the more money they stand to make.
Stell dir vor, du bringst ein paar Freunde und Reporter zu deinem Haus. Während du dein Auto parkst, erscheint plötzlich ein Hubschrauber. Er eröffnet ohne Vorwarnung das Feuer. Als du dann einen Verwundeten siehst und den bergen willst, wird auch auf dich geschossen.
Das klingt unwirklich? In Kurzform ist es genau das, was 2007 einigen Irakern in Bagdad passierte. Bei diesem Übergriff starben die REUTERS-Angestellten Namir Noor-Eldeen und Saeed Chmagh sowie diverse Zivilisten. Die damalige Pressemitteilung las sich so:
Nine insurgents were killed in the ensuing firefight. One insurgent was wounded and two civilians were killed during the firefight.
The two civilians were reported as employees for the Reuters news service.
Am Montag veröffentlichte Wikileaks ein Video, welches aus einem Apache-Helikopter gedreht wurde. Der Apache wurde seinerzeit zur Luftunterstützung angefordert. Auf dem Video sind sowohl die Bilder zu sehen wie auch die Kommentare per Funk zu hören. Dieses Video ist auf der Seite Collateral Murder zu sehen. Die Echtheit wurde mittlerweile bestätigt.
Zu dem Zeitpunkt waren offensichtlich Bodenstreitkräfte unterwegs und hatten Kontakt zu bewaffneten Kräften. Daher forderten sie den Hubschrauber als Unterstützung an. In dieser Zone hielten sich die Reporter auf und wollten Aufnahmen anfertigen. Der Apache sah wie sich die Gruppe von Menschen unterhielt und interpretierte die Teleobjektive der Journalisten als Raketenwerfer bzw. automatische Waffen. Nun folgte der Beschuss der Gruppe sowie anschließend auch noch der Retter. Wie man den Aufnahmen entnehmen kann, hatte es die Besatzung sehr eilig mit den Schüssen. Andere Reporter, die sich in der Gegend aufhielten, berichteten ähnliches.
It looked like the American helicopters were firing against any gathering in the area, because when I got out of my car and started taking pictures, people gathered and an American helicopter fired a few rounds, but they hit the houses nearby and we ran for cover.
Dabei ist besonders erschütternd, wie menschenverachtend die Besatzung eingestellt ist. Ein Verletzter, wahrscheinlich einer der Journalisten, bewegt sich nach dem Beschuss noch. Jemand aus der Besatzung fordert diesen per Funk auf, sich endlich eine Waffe zu schnappen. Denn dann könnte derjenige weiter schießen. Dies stellt eine grobe Missachtung der Rules of Engagement (PDF) dar. Darin heißt es:
Do not target or strike anyone who has surrendered or is out of combat due to sickness or wounds.
Aber sowohl die Besatzung des Helikopters wie auch andere Akteure wurden in vorigen Untersuchungen von jeglicher Schuld freigesprochen. Angeblich haben sie angemessen gehandelt und sind den oben beschriebenen Rules of Engagement gefolgt. In einem Interview äußerte sich Julian Assange von Wikileaks bereits dazu und meinte, dass in dem Fall offensichtlich diese Regeln überarbeitet werden müssen. Denn es kann nicht sein, dass jemand der einer Zielperson wahrscheinlich hilft, als faires Ziel angesehen wird. So frei nach der Regel, die Freunde meiner Feinde sind meine Feinde.
Insgesamt kann man Wikileaks nur für die Veröffentlichung danken. Denn so wird wieder mal klar, dass diverse offizielle Nachrichten nicht komplett vertrauenswürdig sind. Ich würde mich weiter freuen, wenn diverse Regeln überarbeitet werden.
Kaum sind die deutschen Versuche zum
ZensurgZugangserschwerungsgesetz halbwegs
gestoppt, geht es in der EU weiter. Vor kurzem enthüllte
der AK Zensur ein geheimes
PDF-Dokument des EU-Rates (Deutsche
Version bei Netzpolitik). Darin wird die Fortführung eines
Projekts gefordert, welches dem deutschen Zugangserschwerungsgesetz
recht ähnlich ist. In der EU trägt es den Namen CIRCAMP. Hier tritt nun Cecilia
Malmström auf den Plan. Sie ist EU-Kommissarin für Innenpolitik
und will in den nächsten Wochen kräftig Werbung für Internetsperren
machen. Ein erstes Interview erschien in Schwedisch beim Svenska
Dagbladet.
Aber auch die Kritiker werden mit Sicherheit nicht leise
sein. Bereits jetzt gibt es das unten stehende Mashup von Telecomix. Begriffe wie
Censilia
, Zensursula 2.0
und ähnliche sind
ebenfalls schon entstanden. Ich denke, die Woche wird recht spannend
werden.
via holgi