Das Seminar hat mich an eine Idee erinnert. Seit einiger Zeit wollte ich wissen, wo man in Jena von Kameras erfasst und aufgenommen wird. Ich habe das Seminar mal zum Anlass genommen, eine Karte zu erstellen und auch einige Leute um Mitarbeit zu bitten. Gemeinsam haben wir jetzt etwa 70 Standorte gefunden und es kommen auch immer noch welche hinzu.
Die untenstehende Karte ist das Resultat der bisherigen Arbeit. Die roten Markierungen bedeuten, dass man im öffentlichen Bereich aufgenommen wird. Grüne Marken bedeuten, dass Kameras nur in den eigenen Räumen filmen und bei den blauen Marken ist die Lage noch unklar. Ich habe versucht, jegliche Art von Kamera mit aufzunehmen, d.h. es spielte zunächst keine Rolle, ob es eine klassische CCTV-Kamera oder eine Webcam oder ähnliches ist. Wir werden versuchen, die Hinweise an jedem Standort etwas zu formalisieren, so dass man ablesen kann, welche Art von Kamera wo steht und wie gespeichert wird etc.
Falls jemand von euch weitere Hinweise hat, würde ich mich über E-Mails oder Kommentare freuen.
Große Karte
Ich wollte gerade in einer Datei ein paar Einträge hin- und her schieben. Hierzu nutzte ich das Programm sed:
sed ‘s,\(foo\)\(bar\)\(baz\),\1\2\3,’ $DATEI
Es hat mich doch einige Blicke gekostet, um herauszufinden, warum sich an der Datei gar nichts geändert hat ...
Heute findet gegen 11:00 Uhr eine Debatte zur Vorratsdatenspeicherung im sächsischen Landtag statt. Wer mag, kann entweder hingehen oder sich das live anschauen. Sollte jemand die Debatte aufzeichnen, wäre ich sehr an einem Mitschnitt interessiert.
In der letzten Woche war ich zusammen mit Johannes Lichdi unterwegs in Sachsen. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe FREIstaat oder ÜBERWACHUNGsstaat? Meine Daten gehören mir!
war geplant, Vorträge und Diskussionen durchzuführen. Wir besuchten die Städte Torgau, Freiberg, Dresden und Görlitz.
Continue reading "Erstes Fazit zur Vortragsreihe in Sachsen"
Im Vorlesungsverzeichnis findet sich in diesem Semester auch ein Proseminar mit dem Titel Totale Überwachung
. Die Ankündigung liest sich erstmal sehr vielversprechend:
Die gegenwärtigen rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen lassen bereits einen Grad an Überwachung von Personen zu, der erschreckend ist. Doch selbst das genügt Staatsorganen, Konzernen und verunsicherten Bürgern noch lange nicht: Begründet mit einem (vermeintlichen) Zugewinn an Sicherheit, Gerechtigkeit oder Bequemlichkeit, werden immer neue Maßnahmen der Überwachung ersonnen und durchgesetzt.
Im Proseminar sollen eine Reihe gesellschaftlich durchaus umstrittener Anwendungsfelder der Überwachung durch informationstechnische Systeme studiert werden. Als Themen sind u.a. geplant:
- Der Bundestrojaner: Verdeckte Online-Durchsuchung von Rechnern
- Vorratsdatenspeicherung
- Speicherung und Weitergabe von Fluggastdaten
- Ausweise mit biometrischen Merkmalen
- Der LIDL-Skandal: Videoüberwachung von Mitarbeitern und Kunden
- Videoüberwachung im öffentlichen Raum
- Videoüberwachung in Jena (mit Begehung)
- RFID: Auf dem Weg zur allgegenwärtigen Überwachung
- Der gläserne Patient: Elektronische Gesundheitskarten
- Der gläserne Autofahrer: Zweckfremde Nutzung von Maut- oder Lokationsdaten
- Der gläserne Surfer: User Tracking im Internet
- Verkettung digitaler Identitäten
- BigBrotherAwards: Oskars für Datenkraken
Der komplette Text liest sich recht vielversprechend. Ich werde die Veranstaltung auf jeden Fall besuchen und vielleicht auch einen Vortrag halten. Auch wenn mir das keinen Nutzen für das Studium bringt. Denn den Schein kann ich wahrscheinlich nicht mit einbringen.