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Commerzbank kaufen

Heute redet jede Zeitung von der (Teil)verstaatlichung der Commerzbank. Nach den Meldungen hat der Bund zehn Milliarden Euro eingeschossen und sich dafür mit 25 Prozent plus einer Aktie an der Bank beteiligt. Genauer wurden 1,8 Milliarden Euro für 295 Millionen Aktien (Also 6 Euro pro Aktie) bezahlt und der Rest ist eine stille Einlage. Laut eines Blogeintrages von Nico Lumma redet Guido Westerwelle davon, den Anteil irgendwann (vielleicht mit Gewinn) zu verkaufen. Ich frage mich nur, wann das sein sein soll.

Im historischen Chart sieht man, dass die bisherigen Hochs der Aktie bei etwa 40 Euro lagen. Seit 1990 wurden die Kurse dreimal (1997/8, 2000, 2007) erreicht. Um überhaupt einen Gewinn zu erzielen, müsste der Aktienkurs etwa siebenmal so hoch stehen, wie er derzeit ist. Auch dies war in den letzten 18 Jahren selten der Fall. Allein aufgrund dieser Tatsachen halte ich es für sehr fragwürdig, ob der Bund jemals in die Nähe eines verlustfreien Verkaufs kommt.

Weitere Unsicherheiten ergeben sich aus der Übernahme der Dresdner Bank. Schon die Allianz schießt dort nochmal beträchtlich Geld ein. Wahrscheinlich sind also mehr Löcher vorhanden als bisher bekannt. Selbst wenn alles glatt läuft, schaut auch mal die Kursverläufe bei anderen Übernahmen an. In der Regel ist es nicht so, dass die Kurs danach in den Himmel schießen. Vielmehr sind die Unternehmen erstmal mit sich beschäftigt und müssen integrieren

Daher halte ich es für sehr gewagt, von einem Verkauf mit Gewinn zu sprechen. Andererseits, wenn man Westerwelles Aussage genau liest, spricht er nur vom Verkauf, der irgendwann passieren muss. Der könnte ja auch zu einem symbolischen Euro passieren. ;-)

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