Skip to content

Fingerprints von SSL-Seiten prüfen

Das Desaster um die niederländische Zertifizierungsstelle DigiNotar zieht derzeit immer noch seine Kreise. Mir scheint es noch zu früh, um hier etwas dazu zu schreiben. Vielmehr will ich ein paar Worte verlieren, wie ich „meine eigene CA betreibe“. Denn schon seit längerem vertraue ich nicht, den von den Browsern mitgelieferten Zertifizierungsstellen (CA). Zumeist lösche ich alle und gebe dann einzeln Vertrauen.

Der beste Weg, um einem SSL-Zertifikat zu vertrauen, wäre, sich bei dem Betreiber zu melden und über einen sicheren Kanal den Fingerprint des Zertifikats zu klären. Mein Browser zeigt mit für die Seite Wikipedia-SSL-Seite den Fingerprint (SHA-1) BA:8A:BE:34:B1:34:3B:AF:06:05:4B:48:A9:27:AA:D9:B4:75:45:6E an. Wenn ich bei der Wikipedia anrufe und diese mir denselben nennen, so habe ich das korrekte Zertifikat. Dabei nehme ich natürlich an, dass das Telefon ein sicherer Weg zum Austausch der Informationen ist. Aber beispielsweise druckt die lokale Sparkasse eben diesen Fingerprint auf ihre Dokumente. Damit kann ich das als Kunde leicht verifizieren.

Wie das Beispiel Wikipedia aber schon zeigt, ergibt sich da ein Problem.Woher bekomme ich den Fingerprint? Muss ich bei Jimmy Wales direkt anrufen oder gar nach FloridaKalifornien¹ reisen? Hier kam nun meine Idee ins Spiel.

Ich habe auf diversen Servern einen Zugang, d.h. ich kann mich von der Ferne einloggen und dann dort arbeiten. Die Rechner stehen in verschiedenen Netzen und zum Teil auf verschiedenen Kontinenten. Nun logge ich mich auf den Servern ein, lade das Zertifikat herunter und lasse mir den Fingerprint anzeigen. Wenn dieser auf allen Rechner gleich ist, dann gehe ich davon aus, dass ich das korrekte Zertifikat angezeigt bekomme. In dem Fall akzeptiere ich das und vertraue dem. Sollten die Fingerprints abweichen, dann akzeptiere ich das nicht und recherchiere dem in der Regel ein wenig hinterher.

Jörg Sommer hat das nun ein wenig automatisiert und ein zsh-Skript (Quelltext weiter unten) geschrieben. Das wird folgendermaßen aufgerufen:

ssl-fp-check [-l] sslsi.te[:port] ssh1 [ssh2] [ssh3] ...

Dabei ist sslsi.te die Webseite, die geprüft werden soll. Ohne die Angabe eines Ports verwendet das Skript standardmäßig 443. Danach wird eine oder mehrere SSH-Verbindungen angegeben. Das Skript wird nun versuchen, sich überall einzuloggen und gibt dann den Fingerprint aus. Für den Fall, dass es auf dem Zielsystem kein OpenSSL gibt, existiert die Option -l. Dabei wird dann ein Tunnel gebaut und das lokale installierte OpenSSL verwendet.

Also für Wikimedia habe ich folgendes eingeben:

ssl-fp-check secure.wikimedia.org a b c d
a: SHA1 Fingerprint=BA:8A:BE:34:B1:34:3B:AF:06:05:4B:48:A9:27:AA:D9:B4:75:45:6E
b: SHA1 Fingerprint=BA:8A:BE:34:B1:34:3B:AF:06:05:4B:48:A9:27:AA:D9:B4:75:45:6E
c: SHA1 Fingerprint=BA:8A:BE:34:B1:34:3B:AF:06:05:4B:48:A9:27:AA:D9:B4:75:45:6E
d: SHA1 Fingerprint=BA:8A:BE:34:B1:34:3B:AF:06:05:4B:48:A9:27:AA:D9:B4:75:45:6E

Die SSH-Server a, b, c und d gaben also denselben Fingerprint aus. Also würde ich dem ganzen doch vertrauen. :-)

Ich werde das Skript jetzt wahrscheinlich immer verwenden. Es macht das Leben doch deutlich einfacher.

Continue reading "Fingerprints von SSL-Seiten prüfen"

Ich mag LaTeX

Habe ich schonmal erzählt, dass ich LaTeX wirklich mag? Im Laufe der Jahre ist das zu meiner Lieblingssoftware avanciert und gerade viel mir wieder auf, wie sehr die Software mein Leben vereinfacht. Momentan lerne ich für diverse Klausuren und Prüfungen, unter anderem auch für das Fach Datenbanksysteme 1. Der Vorlesende stellt dankenswerterweise seine Folien ins Netz. Die Folien sind recht vollständig, jedoch aus meiner Sicht schlecht zum Lernen geeignet. Daher entschloss ich mich am Sonntag, die wichtigsten Informationen in ein eigenes Skript zu schreiben. Innerhalb von zwei Tagen entstand so ein knapp vierzigseitiges Werk, welches die wesentlichen Inhalte der Vorlesung enthält. Dabei konnte ich mich auf die Inhalte konzentrieren. Kein lästiges Formatieren von Überschriften, Anordnen von Bildern, selbst die Entity-Relationship-Diagramme machte LaTeX dank tikz-er2 quasi von alleine. Ich bin begeistert! So und nun lerne ich weiter. ;-)

cronjob